Die Bestände des Archivs der Stadt Linz

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Klier Karl Magnus


Bestandsgruppe:

Klier Karl Magnus 

Bestand:

Teilbestand:

Unterbestand:

Provenienz (Herkunft):

Karl Magnus Klier 

Geschichte der Provenienz:

Der Volksliedforscher und -sammler Prof. Karl Magnus Klier wurde am 7. Dezember 1892 in Wien geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg, den er als Offizier mitmachte, bereitete er sich auf den Lehrberuf vor und unterrrichtete anschließend bis 1944 an verschiedenen Wiener Volks- und Hauptschulen. Daneben studierte er an der Wiener Universität Musikwissenschaft und Volkskunde. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift "Das deutsche Volkslied" (1931-1950) und des Jahrbuchs des Österreichischen Volksliedwerkes" (1957-1966). Ab 1955 widmete er sich dem Aufbau des Zentralarchivs des Österreichischen Volksliedwerkes. Schon während der Zwischenkriegszeit nützte er das damals neue Medium Rundfunk mit der Sendereihe "Wir lernen Volkslieder", die sich großer Beliebtheit erfreute. Neben der Verbreitung alten Volksliedgutes konnte er durch Hörerzuschriften seine Sammlungen beträchtlich erweitern. Klier verfasste mehr als 300 Arbeiten, darunter auch Beiträge, die im "Historischen Jahrbuch der Stadt LInz" erschienen sind. Zu seinen Hauptwerken zählt das Buch "Volkstümliche Musikinstrumente in den Alpen", erschienen 1956 in Kassel. Für sein erfolgreiches wissenschaftliches und volksbildnerisches Wirken wurde Klier mehrfach ausgezeichnet. Er starb am 29. September 1966 in Wien. 

Zeitraum:

 

Umfang in Laufmeter:

10 

Umfang in Einheiten:

70 - Schuber und Schachteln 

Benützungsbestimmungen:

lt. Archivordnung 

Beschreibung:

Der Bestand umfasst biographisches Material, Korrespondenz, Manuskripte, Fotos und Glasplattennegative, Materialien über Radiosendungen, Vorträge und Musikinstrumente, sowie als Hauptteil Liedflugblattdrucke.

Der umfangreiche Nachlass wurde durch den damaligen Archivdirektor Dr. Wilhelm Rausch von der Witwe Kliers im November 1967 angekauft. Die Sammlungen wurden in der Zeit von 1971 bis 1993 (mit Unterbrechungen) durch die Volksschuldirektoren Ernst Hawlan, Ernst Ziegler und Oberschulrat Karl Huemer - auf letzerem ruhte die Hauptarbeit - geordnet, verzeichnet und in 61 Schubern aufgestellt. Das Kernstück des Nachlasses bilden die Liedblattdrucke, vornehmlich des 17. und 18. Jahrhunderts, besondere Kleindenkmäler der österreichischen Barockzeit, die auf dieser Weise vor dem endgültigen Verlust gerettet werden konnten. Es handelt sich dabei um zahlreiche Unikate. Dies trifft auch auf die Liederbücher- und Gebetbüchersammlung zu.
Das Ordnungsprinzip folgt im wesentlichen den für Nachlässe gültigen Kriterien, konnte aber namentlich bei den Liedern nicht immer eingehalten werden. Sie finden sich nicht nur in der Liedersammlung, sondern auch in der Materialsammlung oder in Druckwerken. Das Auffinden einzelner Lieder im maschinschriftlichen Nachlassverzeichnis wird durch zwei getrennte Incipit-Register ermöglicht., die nach Schuber, Septum und Nummer ausgewiesen sind. So enthält das Liedflugblatt-Incipit 6953 Nummern, während im Lieder-Incipit 6380 Lieder verzeichnet wurden, somit also insgesamt 13333 Lieder.

Dazu kommen noch 4 Schuber mit diversen Duplikaten (Bücher und Zeitschriften) und 5 Schachteln mit Glasplattennegativen ohne Signatur.

Die (Lieder-)Bücher von Karl Magnus Klier bilden einen eigenen Bestand in der Bestandsgruppe Bibliothek (siehe dort).

Der Bestand ist abgeschlossen.