Ludwig Hatschek

GEDENKTAFELN

KünstlerIn: Karl Vornehm

Standort: Roseggerstraße
Stadtteil: Froschberg
Datierung: 1928

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Ludwig Hatschek

In einer von einer Granitplatte überdachten Nische in der Stützmauer der Parkanlage befindet sich ein Bronzemedaillon mit dem Porträt des Industriellen Ludwig Hatschek (1856-1914) von Bernhard Schwarz, darunter Marmorinschrifttafel, entworfen von Karl Vornehm, enthüllt am 21. September 1928, restauriert 1957 und 1968. "Dem Schöpfer der Anlagen / Herrn Kommerzialrat / Ludwig Hatschek / gewidmet von der / Stadt Linz a.D".

Geschichte

Ludwig Hatschek war am 22. April 1914 „in dankbarer Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die Verschönerung unserer Stadt durch Schaffung ausgedehnter Anlagen am Bauernberg“ zum Ehrenbürger der Stadt Linz ernannt worden.

Ludwig Hatschek (* 9. Oktober 1856 in Tešetice bei Olmütz, Mähren, Österreich-Ungarn, heute Tschechien; † 15. Juli 1914 in Linz) war ein österreichischer Industrieller. Bekannt ist er als Gründer der Eternit-Werke in Oberösterreich.

Mit 10 Jahren übersiedelte Ludwig Hatschek mit seiner Familie von Mähren nach Linz. Er besuchte die Handelsschule und absolvierte die Brauereischule in Weihenstephan bei München. Neben seiner späteren Beschäftigung in der Brauerei des Vaters, der Linzer Aktienbrauerei und Malzfabrik, unternahm er ausgedehnte Reisen. Um 1890 stieg er aus dem väterlichen Unternehmen aus und ließ sich seinen Anteil von 100 000 Gulden ausbezahlen. Während er in Großbritannien ein neues Betätigungsfeld suchte, suchte seine Frau, die Bankierstochter Rosa Würzburger in Oberösterreich ein geeignetes Geschäftslokal. 1893 wurde eine stillgelegte Papiermühle in Schöndorf bei Vöcklabruck gekauft. Für diese Fabrik erwarb er gebrauchte Asbest-Spinnmaschinen aus einer abgebrannten Spinnerei in Lend. In dem neu gegründeten Unternehmen entwickelte er in den Jahren danach eine unbrennbare Dacheindeckung aus Asbestzement, die er im Jahr 1900 patentieren lässt. Im Jahr 1903 gibt er dem entwickelten Produkt den Markennamen Eternit. Auch Rohre werden in der Folge produziert.

Ab 1910 wird das Leben des zum Kaiserlichen Rat ernannten Unternehmers durch eine schwere Krankheit bestimmt. Er unternimmt noch zahlreiche Kuraufenthalte auch im Ausland. Im Juli 1914 stirbt er schließlich in seinem Wohnsitz, der Hatschekvilla in Linz.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.



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