Verwaltungsgebäude der Brau Union

GESCHÄFTS- UND BÜROGEBÄUDE

KünstlerInnen: Johann RueffHubert Taferner

Standort: Poschacherstraße 35
Stadtteil: Bulgariplatz
Datierung: 1836

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Verwaltungsgebäude der Brau Union

Dreigeschossiger Bürotrakt mit vorgelagertem eingeschossigen Mehrzweckbau. Zum Sitzungssaal mit überlagerter Kuppel führt ein Verbindungsgange, durch den zwei Innenhöfe gebildet werden. Der Eingang ist mit einer Glaskuppel überdacht und markant abgesetzt.

Geschichte

Franz Lehner, Ökonomiebesitzer und letzter Braumeister der Brauerei Lustenfelden begann im Jahre 1836 mit der Umgestaltung seines hinter dem Scheuberhof gelegenen Häuschens in eine Bierbrauerei. Wenig später verkaufte Lehner sein kleines Brauhaus an den Großkaufmann und späteren Linzer Gemeinderat Matthias Radler, der verschiedene Umgestaltungen vornehmen ließ, ehe er 1854 die Kleinbrauerei an Josef Poschacher verkaufte.

Nach Plänen des bürgerlichen Maurermeisters Johann Rueff ließ der neue Besitzer noch vor Ende der fünfziger Jahre einen neuen Eiskeller errichteten. Poschacher gelang eine kontinuierliche Ausdehnungen des Geschäfts, das auch in der Übernahme der Brauereien Ebelsberg und Traun, sowie dem Erwerb von Gasthöfen und neuen Konzessionen zum Ausdruck kam. Auf dem Gelände der Brauerei in Lustenau setzte Mitte der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts eine rege Bautätigkeit ein. Zur Jahrhundertwende betrug die Jahresproduktion knapp 100.000 hl. Josef Poschacher jun. und Robert Weingärtner übernahmen das Werk 1900, die hohen Kapitalaufwendungen für den weiteren Ausbau der Produktion sprengten allerdings den finanziellen Rahmen der Unternehmung und der Advokat Carl Beurle nahm im Winter 1904 eine Neugründung als Aktiengesellschaft vor.

Als 1915 Braugerste und Malz beschlagnahmt wurden, beschäftigte sich das Unternehmen mit der Herstellung von Sodawasser, Obstmost, Fruchtsäften und Marmeladen.

Nach dem Zusammenschluss in der Braubank AG (1921) beziehungsweise der Fusionierung zur BrauAG (1925) erfolgten weitere Neubauten.

Nach dem zweiten Weltkrieg, bei dem die Brauerei mehr als 350 registrierte Bombentreffer abbekommen hatte, begann der Wiederaufbau mit dem Kellergebäude, das noch Ende der vierziger Jahre in Betrieb genommen werden konnte und nach wie vor das (seinen Ausmaßen entsprechend) größte und zentrale Objekt des Fabrikensembles darstellt.

Mit der Einstellung der Bierbrauerei im Herbst 1981 verloren einige Fabrikseinrichtungen an Bedeutung und wurden geschleift. 1987 wurde das Sudhaus abgetragen und es entstand an seiner Stelle ein Bürogebäude.“

Die Brau Union Österreich AG (BBAG) ist das größte österreichische Brauereiunternehmen. Die Zentrale befindet sich in Linz. Seit 2003 besitzt Heineken die Aktienmehrheit.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.

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