Politik und Verwaltung im neoliberalen Staat

IKW-Schriftenreihe Nr. 111/2 (2. Auflage) – Linz, 2005

Vorwort zur 2. Auflage

 

Das Thema Politik und Verwaltung im Neoliberalismus erschien uns derart interessant, sodass wir uns entschlossen, eine zweite, erweiterte und aktualisierte Auflage vorzubereiten. Wir haben die Konzeption des Buches und dessen Erweiterung gemeinsam geplant, weswegen auch eine gemeinsame Herausgabe angemessen erschien. Die Grausamkeiten gegenüber Mensch, Tier und Natur sind himmelschreiend und entsetzlich! Dem Prinzip von öffentlicher Leistung und Gegenleistung durch die Leistungsempfänger (Steuerzahler) wird nicht entsprochen, sodass der "öffentlichen Armut" ein steigender privater Reichtum gegenüber steht. Dem Staat ist dann die Wahrung öffentlicher Interessen und die Investition in die Infrastruktur zur Wohlfahrtsmehrung verwehrt. Wir sind fest davon überzeugt, dass sich die Auswirkungen des Neoliberalismus und der Globalisierung, wie sie sich heute darstellen, schädlich für unsere soziale Marktwirtschaft und unseren Sozialstaat darstellen und geeignete Maßnahmen ergriffen werden müssen, die sich wieder mehr auf die Bedürfnisse der Menschen – nicht nur der Shareholder – konzentrieren. Wir gehen davon aus, dass dem Neoliberalismus ein Menschenbild des "homo oeconomicus" zugrunde liegt, wir bevorzugen jedoch den "homo socialis", nicht verkennend, dass wir uns von den internationalen Strömungen kaum abkoppeln können.

Die Grundideen der ökosozialen Marktwirtschaft, der Sozialdemokratie, aber auch der katholischen Soziallehre, scheinen uns angemessen zur Bewältigung der anstehenden Probleme, sowohl in Europa und Nordamerika sowie in anderen entwickelten Gesellschaften, aber auch in der so genannten dritten und vierten Welt. Unverständlich ist der weit verbreitete „Staatshass“, sind wir doch alle der Staat und zahlen wir die Steuern an ihn für uns!

Wir sehen uns nicht als praxisferne Idealisten, sondern – nicht zuletzt wegen unserer vielfältigen ökonomischen, soziologischen und juristischen Vorbildung – als Menschen, die in der Praxis stehen, die jedoch die Bedürfnisse der Bevölkerung dieser Welt kennen und erkennen und glauben, dass der Mensch im Mittelpunkt aller unserer Aktivitäten zu stehen hat. So gesehen dient das Wirtschaften allen daran Beteiligten, den Eigentümern und den Mitarbeitern, den Kunden und den Lieferanten, und keiner sollte benachteiligt sein.

Ein faires Wirtschaften in einer fairen Gesellschaft muss das Ziel sein!

Dieses Buch kann dazu dienen, wachzurütteln, aber auch Inhalte über erfolgreiche Innovationen in der Verwaltung zu vermitteln, somit Studenten, Lehrenden, Verwaltungsmanagern und Politikern helfen, sich mit alternativen Sichtweisen auseinander zu setzen.

Diese 2. Auflage ist gegenüber der 1. Auflage von 2003 deutlich umfangreicher im Spektrum, die Beiträge von Kurt Rothschild und Christian Felber haben die alternative Sichtweise deutlich gemacht, die Beiträge von Friedrich Klug, Reinhold Pölsler und Paul Jauernig wurden überarbeitet und aktualisiert, Ilan Fellmann hat einen weiteren Beitrag zur Problematik der Reform im neoliberalen Staat beigefügt. Die Lebensläufe aller Autoren wurden neu gestaltet und Fotos, als kleiner Beitrag zur Erleichterung der Kommunikation der Leser mit den Autoren, in das Buch aufgenommen. Wir glauben, eine "runde" Sache vorzulegen, die vielen Lesern Freude machen soll. Andersdenkende sind eingeladen, mit uns in einen freundschaftlichen und wissenschaftlichen Dialog zu treten, auf den wir uns sehr freuen.

Wir danken allen sehr herzlich, insbesondere den Herren Rainer Bartel, Christian Felber, Paul Jauernig, Reinhold Pölsler und Kurt Rothschild, die beigetragen haben, dieses Buch zu veröffentlichen.

Dr. Ilan Fellmann

Dr. Friedrich Klug

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