August Binzer

GEDENKTAFELN

Standort: Promenade 27
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1893

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August Binzer

Marmortafel im Gedenken an den Dichter August Binzer: "In diesem Hause verbrachte August Daniel Binzer geb. am 30. Mai 1793 gest. am 20. März 1868 der Dichter der Lieder "Wir hatten gebauet ein stattliches Haus" und "Frei ist der Bursch!" seine letzten Lebensjahre.

Dem Andenken des Dichteres gewidmet von der deutschen Burschenschaft im Mai 1893"

Geschichte

August Daniel Freiherr von Binzer (* 30. Mai 1793 in Kiel; † 20. März 1868 in Neisse, Schlesien) war ein deutscher Dichter, Journalist und Mitglied der Urburschenschaft.

Sein Studium begann August Daniel von Binzer in seiner Geburtsstadt Kiel, wechselte später jedoch nach Jena. Dort schloss er sich der Urburschenschaft an. Bekannt wurde er durch zwei seiner Lieder, Stoßt an! (1817) und Wir hatten gebauet ein stattliches Haus (1819). Das zweite Lied entstand zur Auflösung der Jenaer Burschenschaft und enthält die Zeile "Das Band ist zerschnitten, War Schwarz, Rot und Gold" in der erstmals die Reihenfolge der drei Farben der Burschenschaft schriftlich festgehalten wurde.

Als Journalist und Schriftsteller lebte und arbeitete er in vielen deutschen Städten, unter anderem in Altenburg, Glücksburg, Flensburg, Leipzig, Köln und Augsburg. August Daniel Freiherr von Binzer schrieb für verschiedene Zeitungen, redigierte Enzyklopädien und veröffentlichte Erzählungen und Novellen.

Seine letzten Jahre verbrachte er in Linz und in der Steiermark.

Emilie von Binzer, geborene Emilie Henriette Adelheid von Gerschau, Pseudonym Ernst Ritter (* 6. April 1801 in Berlin; † 9. Februar 1891 in München) war eine adelige Schriftstellerin.

1822 lernte sie August Daniel von Binzer kennen. Nach ihrer Hochzeit noch im selben Jahr lebte das Ehepaar u.a. in Venedig, Köln, Leipzig (wo August Daniel von Binzer als Redakteur für die „Zeitung für die elegante Welt“ arbeitete), kurz in Augsburg und schließlich übersiedelte die Familie 1845 nach Wien. Die Dame des Hauses führte, so wie bereits zuvor in Leipzig, einen biedermeierlichen Salon, in dem Künstler, Literaten und Politiker ein und aus gingen.

Das mit Freiherr von Zedlitz befreundete Ehepaar beschloss in Altaussee ein Haus zu bauen, wo im Jahr 1847 mit dem Bau des „Seehauses“ (später „Parkhotel“) begonnen wurde.

Im Jahr 1848 folgte das Ehepaar Adalbert Stifter nach Linz, wo es im Winter das Eckhaus Promenade - Klammstraße bewohnte, im Sommer aber in Altaussee lebte. Ihr Salon wurde hier der Treffpunkt der Linzer Gesellschaft sowie gehobener Wiener Gäste.

Emilie von Binzer schrieb einige Werke, welche auch am Burgtheater aufgeführt wurden und stand Erzherzog Maximilian literarisch beratend zur Seite. Dieser besuchte sie noch kurz vor seiner Abreise nach Mexiko und sie erhielt nach seiner Hinrichtung einen Abschiedsbrief.

Nachdem 1868 ihr Gatte und Adalbert Stifter verstorben waren, übersiedelte sie zu einem ihrer Söhne nach München, wo sie im 90. Lebensjahr verstarb.

Das Ehepaar hatte innerhalb der ersten sieben Ehejahre fünf Kinder bekommen: 1823 Klara in Flensburg (heiratete später Enno von Colomb), 1824 Karl Heinrich Friedrich und 1825 Marie in Glücksburg, 1827 August und 1829 Alexandrine in Kiel.









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