Breitwiesergut

BAUERNHÖFE

Standort: Brucknerstraße 40
Stadtteil: Bulgariplatz
Datierung: 1270

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Breitwiesergut

Der bäuerliche Grundcharakter der Anlage ist auch nach den Umbauten des 20. Jahrhunderts noch dominierend. Die Lage im Gelände, der gedrungene breit gelagerte Baukörper lassen das ehemals stattliche Bauerngut deutlich erkennen. Nordost- und Nordwestflügel vom ursprünglichen Vierkanter sind noch erhalten und in der zurückhaltenden Fassadengestaltung der fünfziger Jahre belassen.

Geschichte

Der Name "Breitwiesergut" leitet sich wohl von einer breiten Weise ab, die sich schon im Mittelalter zwischen der heutigen Wiener Straße und der Hanuschstraße erstreckte. Das Gut selbst scheint eines der um 1270 im Passauer Urbar genannten sechs Passauer Lehen gewesen zu sein. In einem Erbschaftsvergleich von 1378 wird unter anderem ein Gut "zu Praitwisen" erwähnt. Während des ersten Drittels des 15. Jahrhunderts gelangte die "Praittenwis" in den Besitz der auf dem gleichnamigen Schloss bei Prambachkirchen ansässigen Dachsberger, ab 1435 hatten das Breitwiesergut mehrere bürgerliche Lehensträger im Besitz.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde aus dem freien Eigen ein abgabepflichtiges Bauerngut, als welches das Breitwiesergut im Ebelsberger Urbar 1526 geführt wird.

Spätestens ab 1576 gehörte das Gut zur Herrschaft Ottensheim. Die Verwaltungsagenden scheinen aber noch von Ebelsberg aus geführt worden zu sein. Die lange und komplizierte Reihe der untertänigen Besitzer endete 1856, als das Breitwiesergut als freies Eigentum durch grundbücherliche Eintragung an Michael und Anna Uiberseder (später Überseder) überging.

In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgte die grundbücherliche Aufgliederung und die Aufteilung in mehrere baulich selbstständige Objekte, die in der Folge beispielsweise als Restaurant oder als Lebensmittelgroßmarkt ausgestaltet wurden.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.

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