NS-Bauten Kaserne Ebelsberg "Hiller-Kaserne"

EHEMALIGE MILITÄROBJEKTE

Standort: Ebelsberger Schloßweg 24
Stadtteil: Ebelsberg
Datierung: 1940

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NS-Bauten Kaserne Ebelsberg

Dreigeschossige, in mehreren Reihen angeordnete Blöcke mit mächtigen Walmdächern mit Ziegeldeckung und eisernen Schneefängen. Rauchfänge und Gaupen wurden verändert oder neu errichtet. Fenster sind original versprosst. Dreiachsige Walmseiten, Mittelachsen durch neunteilige, nahezu quadratische Fenster akzentuiert. Rückfassaden mit additiver Gliederung. Reiche Grünanlagen.

Geschichte

Die Gebäude der ehemaligen Kasernenanlage wurden in den Jahren 1939–1943 im Auftrag der SS errichtet, welche auch mehrere Einrichtungen auf dem Gelände unterbrachte. Dennoch wurden in keine größeren SS-Abteilungen in den Mannschaftsgebäuden stationiert, diese waren in einem angrenzenden Barackenlager untergebraucht. Nach der Verlegung der stationierten SS-Einheiten im Jahr 1940 diente dieses Lager zeitweise als Kriegsgefangenenlager. Die Baupläne des Kasernengeländes konnten nur in Teilen ausgeführt werden. Bei den errichteten Gebäuden erfolgte vor allem eine Nutzung durch die Reichsbahn und anderer Betriebe sowie in den Jahren 1942–1945 teilweise als Wohnlager für Buchenlanddeutsche. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte die Unterbringung von Einheiten der US-Army, die Buchenlanddeutschen wurden 1946 nach der Registrierung als Displaced Persons (DPs) in ein angrenzendes Barackenlager übersiedelt. Vom Spätsommer 1947–1950 erfuhren die Kasernengebäude durch die Unterbringung jüdischer DPs aus dem Raum Oberösterreich mit den Namen „Camp Rosen David“ beziehungsweise „Camp Davidstern“, das die DPs auch auf eine Auswanderung nach Israel vorbereiten sollte. Nach einer notwendigen Renovierung erfolgte 1951 die Errichtung einer Gendarmerieschule, ab 1952 befand sich die B-Gendarmerie auf dem Kasernengelände. Nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages und der Überführung der B-Gendarmerie in das Österreichische Bundesheer, erfolgte von 1956 bis 2015 eine militärische Nutzung. Nach der Schließung der Kaserne und dem Verkauf des Geländes im Jahr 2016 an eine Privatstiftung der XXXLutz-Gruppe soll hier ein Wohngebiet entstehen.

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