Wohnhausanlage "Wimhölzel-Hinterland"

WOHNSIEDLUNGEN

KünstlerInnen: Hans ArndtKurt KühneMatthäus Schlager Armin SturmbergerPaul Theer

Standort: Wimhölzelstraße 17
Stadtteil: Franckviertel
Datierung: 1921

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Wohnhausanlage

Die Wohnhausanlage "Wimhölzel-Hinterland" liegt innerhalb der Straßenzüge Wimhölzelstraße, Franckstraße, Hittmairstraße und Ing.-Stern-Straße. Die Gesamtanlage ist entsprechend ihrer Entstehungsgeschichte von uneinheitlichem Erscheinungsbild. Der Erstbau entlang der Wimhölzelstraße ist als Schaufront mit einschwingendem Mitteltrakt ausgebildet. Reiche Gliederung der Fassade durch Erker, teils unterschiedliche Fensterformen und -größen sowie zarte Putzgliederung. Belebung der Dachzone durch hohe Giebel- und Gaupenaufbauten in expressionistisch geschweiften Formen. Die Bauten von 1931 gehen vom System der Randverbauung ab und sind als parallel angeordnete Wohnblöcke ausgebildet. Glatte Baukörper, nur von kräftigen Treppenhausvorbauten gegliedert, die vom Gegensatz der Längsbahnen der Stiegenhausfenster und der über Eck geführten Seitenfenster bestimmt werden. Die Ergänzungs- und Erweiterungsbauten der NS-Zeit kehren teilweise zur Randverbauung zurück und modifizieren im Erscheinungsbild die Bauten von 1931 durch Anlage schlichter Treppenvorbauten und Eckerker. Die Bautätigkeit nach 1945 steht vorerst noch unter dem Eindruck der NS-Architektur, gelangt aber um 1952 zu Architekturformen der "Moderne" (Stieglbauernstraße 19-21).

Geschichte

Ab 1921 bestand die Planung einer Wohnhausanlage auf städtischem Grund, Bauträger war die Baugenossenschaft der frei organisierten Arbeiter und Angestellten. Die Pläne stammten von Curt Kühne, mit der Ausführung wurde im August 1922 unter Matthäus Schlager begonnen, Baumeister war Franz Schubert, der ab November 1922 durch die Hoch- und Tiefbaugesellschaft ersetzt wurde. 1925 wurde der erste Teil der Anlage (Wimhölzelstraße 17-35, Ing.-Stern-Straße 22, 24, Helletzgruberstraße 18-24, 28-32) vollendet. 1931 entstanden die ersten Erweiterungsbauten nach Plänen der Architekten Hans Arndt, Paul Theer und Armin Sturmberger im Bereich zwischen Ing.-Stern-, Stieglbauern-, Ebenhoch- und Helletzgruberstraße. 2021 wurden die ersten dieser Erweiterungsbauten an der nunmehr aufgelassenen Engelmannstraße abgerissen, die Häuserzeilen westlich davon bis zur Ebenhochstraße werden folgen.

Nach dem "Anschluss" wurden gebaut: Ostmärkische BrauAG, Helletzgruberstraße 8-10, Dampf-Rosshaarspinnerei F.S. Fehrer. Vor allem im Bereich zwischen Stieglbauern- und Hittmairstraße wurden ab 1939 "Volkswohnungen" durch das Stadtbauamt geschaffen. Der Wiederaufbau nach Bombenschäden begann 1947, sowie die Errichtung neuer Bauten nach Plänen von Architekt Fritz Steinfelser über den Fundamenten eines 1939 begonnenen HJ-Heimes. In der Folge wurden Bauten zur Hebung der Infrastruktur geschaffen (z.B. Kinderhort Cremeristraße 1957 durch Architekt Fritz Steinfelser, ehemaliger Konsum Stieglbauernstraße 1966 durch Architekt Otto Schindler , Wien. Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.

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