Werndl-Villa

WOHNHÄUSER

KünstlerIn: Johann Kreipl (Kreisch)

Standort: Auf der Gugl 10
Stadtteil: Froschberg
Datierung: 1913

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Werndl-Villa

Neoklassische Villa über querrechteckigem Grundriss. Die geschlossene Kubatur des Baublocks ist an allen Fronten einheitlich gestaltet und von kräftigem Gesims zusammengefasst. Hohes ziegelgedecktes ungegliedertes Walmdach mit je zwei kleinen Kastengaupen mit Tonnendächern.

Die Gliederung der Fassaden über dem glatten Sockel erfolgt durch breite vertikale Rieselputzstreifen, gerahmt von flach eingetrieften Dreifach-Rillen, wodurch eine wandpfeilerartige Wirkung erreicht wird. Die Fenster an der Straßenfront sind in zwei- bzw. dreiteilige Gruppen zusammengefasst und durch schmale, aber hohe Akanthusstäbe abgesetzt. Das Hauptgesims ist weit vorkargend, reich profiliert und mit einem breiten Wulst von girlandenartiger Wirkung unterfangen, dessen reiche Dekoration mit stilisierten Medaillon- bzw. Spiralenmotiven von üppiger plastischer Wirkung.

An der Südfront befindet sich im Erdgeschoss ein seitlicher Runderker, bekrönt von einem Balkon mit gemauerter Balustrade; belichtet durch fünf schmale Fenster. An der gemauerten Balkonbrüstung quadratische vertiefte Dekorfelder mit geschwungenen Rautenapplikationen. Im nordseitigen Vorsprung befindet sich das Eingangsportal, gerahmt von stilisierter Ädikula mit zweifach geschwungenem Glockendach und Kugelaufsätzen auf den Wangen der Portalstufen. Die kleinteilige Fensterversprossung, in den Oberlichten mit Rautenmotiven ziemlich aufwändig gestaltet, sind original erhalten und für die dekorative Gesamtwirkung unentbehrlich.

Die Gartenbauer hat korbbogige Blendnischen. Das Gitterportal ist zweiflügelig, aus Schmiedeeisen mit Rechteck- und Kreismotiven.

Geschichte

Erbaut 1913 durch die Oö. Baugesellschaft (Johann Kreipl), Bauherr der zweigeschossigen Villa war Franz Werndl.

Der Bau stellt eine relativ prompte und gekonnte Rezeption der Wohnhausbauten von Josef Hoffmann dar. Dies gilt sowohl für die neoklassische Gesamtorganisation des Baublocks in Proportion und Gliederung, als auch für die Details der Hoffmannschen Architektursicht.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.

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