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Rosenburg

WOHNHÄUSER

Standort: Zaubertalstraße 6
Stadtteil: Froschberg
Datierung: 1908

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Rosenburg

Am Übergang vom Historismus zur Heimatkunstbewegung angesiedelter Milieubau, der typologisch zwischen dem "Schloss" und dem bürgerlichen Villenbau der Zeit steht. Die Anlage steht in weitgehend ebenem Gelände hart am Steilabfall zur Donau am wenig ausgeprägten Gipfel des Kletzengütlwaldes und ist über eine in Serpentinen angelegte, teils aus dem Fels gehauene Zufahrtsstraße aus dem Zaubertal erreichbar.

Dreigeschossiges Hauptgebäude über rechteckigem Grundriss und Satteldach, an das im stumpfen Winkel ein viergeschossiger, quadratischer Turm mit Zeltdach anschließt, so dass die Wirkung eines Keilturmes hervorgerufen wird. An seiner Südecke befindet sich im obersten Geschoss ein Erker auf Kragsteinen. Der gesamte Bau ist sorgfältig in Bruchsteinmauerwerk ausgeführt aus dem anstehenden Granit, unregelmäßig ausgeteilte Fenster- und Türöffnungen, deren unterschiedliche Ausformung vermutlich einen "gewachsenen Zustand" suggerieren soll.

Geschichte

1908 erwarb der damalige Magistratsdirektor der Stadt Linz, Edward Schiller, den Kletzengütlwald am Eingang des Zaubertales als Bauplatz für die Errichtung eines Landhauses auf einem zwanzig Meter hohen Felsen über der Donau. Er wollte ein "Muster einer frühmittelalterlichen, mehr dem Wohn- als dem Wehrzwecke dienenden Behausung eines Kleinadeligen" schaffen.

Schiller entwarf selbst alle Pläne und Detailzeichnungen, die Architekten Wilhelm Fabigan und Carl Feichtinger übernahmen lediglich die Ausführung des Baues. Verschiedentlich wurden Bauteile aus abgetragenen Linzer Häusern verwendet, auf deren Sammlung Edward Schiller besonderen Wert legte: von den Häusern Hauptplatz 14, Hofgasse 2, und 4 wurden sechs steinerne Türgewände mit verschiedenen Profilierungen im Kellergeschoss eingebaut, ebenso Teile der Häuser Hauptplatz 13 und 11.

1920 musste Edward Schiller aus wirtschaftlichen Gründen das Anwesen verkaufen, das nach mehrmaligem Besitzerwechsel 1946 zur Schule der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten umfunktioniert wurde und schließlich wiederum in Privatbesitz überging.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.

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