Renaturierung des Montageplatzes der Eisenbahnbrücke Neue „Grüne Meile“ für Urfahr
- Linz rückt noch ein Stück näher an die Donau
Mit Beginn der warmen Jahreszeit ergrünt nun der neugestaltete ehemalige Montageplatz für die neue Eisenbahnbrücke in Urfahr. Nach der Eröffnung und Verkehrsfreigabe der Brücke im Sommer vergangenen Jahres findet der Brückenbau mit der gelungenen Renaturierung des 12.000 Quadratmeter großen Montageareals auf dem Urfahraner Donauufer seinen krönenden Abschluss.
Mit den westlich davon gelegenen weitläufigen Grünzonen Richtung Pleschinger See und der bevorstehenden Neugestaltung des Urfahraner Jahrmarktgeländes entsteht eine neue grüne Meile in Urfahr.
Diese bildet ein der zentralen Lage im Herzen von Linz würdiges Pendant zum auf der anderen Donauseite situierten Donaupark.
So wie der Donaupark, umgangssprachlich die „Länden“ genannt, bereits jetzt zentraler Treffpunkt für die Freizeitgestaltung vieler Linzerinnen und Linzer ist, wird für die neu entstandene Erholungsoase in Urfahr eine ähnliche Frequenz erwartet.
„Mit zahlreichen neu gepflanzten Bäumen und Rasenflächen bietet das neue grüne Areal höchste urbane Aufenthaltsqualität. Zusammen mit der gegenüberliegenden Donaulände entsteht in Kombination mit der Neugestaltung des Jahrmarktareals eine neue und durch und durch grüne städtebauliche Visitenkarte von Linz. Die Maßnahmen sind Ausdruck unserer Bestrebungen, die Donau im Zentrum der Stadt zu einem Erlebnisraum mit Freizeitwert zu gestalten“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
„Gerade in den Städten ist es jetzt im Hochsommer oft schon unerträglich heiß. Nichts ist wertvoller als Grünzonen vor allem auch im Zentrum einer Stadt. Zusammen mit dem zum Glück noch relativ intakten Grüngürtel in peripheren Zonen von Linz sorgen diese grünen Lungen für Sauerstoff und Abkühlung. Das neu geschaffene Erholungsareal bei der Brücke ist ein positives Beispiel dafür, wie Lebensräume der Natur zurückgegeben werden können. Dazu trägt auch die ökologische Gestaltung der Uferzonen bei“, ergänzt Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Wartung und Betreuung durch Geschäftsbereich SGS
Dieses neue und zusätzliche Grünareal, das im Zuge des Brückenbaus von den bauausführenden Firmen angelegt und von einer beauftragten Gartenbaufirma begrünt worden ist, wird derzeit und auch künftig vom städtischen Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenbetreuung SGS betreut. Dadurch ist gewährleistet, dass das parkähnliche Areal nicht nur gärtnerisch gepflegt, sondern auch regelmäßig kontrolliert und gesäubert wird.
Aus ehemaligem Bauplatz wurde Naturzone
Das neu geschaffene Areal, das sich nun in frischem Grün präsentiert, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Es wurde während nahezu des gesamten Brückenabrisses und -baues über ca. fünf Jahre hinweg für Ab- und Antransporte sowie für Montagearbeiten benutzt.
So wurden etwa die Haupttragwerke der alten Eisenbahnbrücke hier zwischengelagert, zerlegt und stückweise abtransportiert. Ebenso war das 12.000 Quadratmeter große Gelände die Hauptmanipulationsfläche für den Bau der neuen Brücke. Die spektakulären Bilder, als die Tausende Tonnen schweren Haupttragwerke der neuen Eisenbahnbrücke auf das Schiff verladen und in ihre Endlage gebracht wurden, sind vielen Linzerinnen und Linzern noch in Erinnerung. Die Aufnahmen davon gingen um die Welt.
Erhaltung des Baumbestandes bereits während des Brückenbaues
Auch während der Bauarbeiten für die neue Donaubrücke wurde sehr auf den Umwelt- und Naturschutz geachtet. So wurden entlang der Donau in Richtung AEC 42 Bäume umgepflanzt. Durch aufwändige Pflege haben diese Bäume den Stress der Verpflanzung gut überstanden. Es wurden aber nicht nur Bestandsbäume versetzt, sondern auch weitere 20 Bäume zusätzlich gepflanzt. Lediglich vier Bäume mussten wegen der Anlieferung der Großbauteile gefällt werden. Diese waren leider nicht, so wie die sechs Silberweiden auf der Linzer Seite, durch temporäres Umlegen zu retten. An derselben Örtlichkeit wurden diese aber wieder durch neue Bäume ersetzt.
Die Stadt Linz lieferte im Anschluss an die Brückenfertigstellung Anschauungsunterricht dafür, wie schnell eine ehemalige Betonfläche wieder begrünt und der Natur zurückgegeben werden kann.
Die donauseitige Uferzone, die, mit Stahlspundwänden befestigt, zum Anlegen der für den Bau benötigten Schiffsfahrzeuge diente, wurde nun vom Steilufer zu einer flachen Uferzone umgestaltet. Dieser sind sogenannte Kurzbuhnen vorgelagert. Zwischen diesen Buhnen, der Begriff stammt aus Norddeutschland, entstehen neue ökologisch intakte Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
9.000 Tonnen Granit als „Gerüst“
Zahlreiche LKW brachten im Lauf des Jahres 2021 etwa 9.000 Tonnen Granit an die Uferzone des neuen Erholungsareals. Damit wurden gleichsam das Fundament und die Grundstruktur des rechteckigen Geländes geschaffen. Am Wasser wurden breite Stufen angelegt, die zum gemütlichen Sitzen und Entspannen einladen. Kleine Schotterbuchten, Flachwasserzonen und die Buhnen sorgen für eine Verlangsamung der Strömung und dafür, dass sich Fische sowie andere Wassertiere hier ansiedeln können und wohlfühlen. Das Gelände wurde wie eine Arena strukturiert, die direkten Zugang zum Fluss bietet.
Baumpflanzungen und naturnahe Ufergestaltung
Mit Beginn der Pflanzsaison im Oktober und November 2021 wurden im Auftrag der Stadt Linz 35 Bäume gepflanzt, die für Schatten und Sauerstoff sorgen. Die Bäume bilden eine zweireihige halbkreisförmig angeordnete Allee.
Bei der Pflanzenauswahl wurde großer Wert auf standortgerechte Arten gelegt. So wurden zwei Dutzend Eichen, weiters neun Elsbeeren (eine sommergrüne besonders trockenheitsverträgliche Laubbaumart) und zwei Kirschbäume gesetzt.
Im Herbst wurden 35 Bäume gesetzt; Foto: Stadt Linz
Blumenzwiebel wurden eingelegt und Frühjahrsblüher gepflanzt. Weiters ist geplant, in der Naturwiesensaat rund um die halbkreisförmig angelegte Arena noch mehr Blumen anzusetzen, die Insekten und hier vor allem Bienen Nahrung bieten.
Im Uferbereich wurden zwischen den Stufen, die zum Sitzen einladen, Schottersande aufgeschüttet. Die weitere ökologische Entwicklung dieser Schottersandflächen soll durch die Natur selbst erfolgen. Durch angeschwemmte Pflanzensamen und eingebettete Flugsamen sollen hier unter „Regie“ der Natur neue Biotope entstehen. Die Schottersande sind gut dafür prädestiniert, Pflanzen und Tieren (Fischen und Amphibien) Lebensräume zu bieten.
Buhnen und Schottersande am Ufer, Foto: Stadt Linz
Die Stadt Linz arbeitet bei der Gestaltung der ufernahen Bereiche eng mit der Via Donau zusammen Bei erfolgten Gestaltungsmaßnahmen in der Vergangenheit, zum Beispiel im Winterhafen und am Steinmetzplatzl, wurden in Bezug auf die ökologische Gestaltung von Uferzonen bereits entsprechende Erfahrungen gesammelt.
Baufotos
Baggerarbeiten im Sommer des Vorjahres
Mitte 2021: die Buhnen wachsen ins Wasser hinaus, Fotos PTU / H.P.
Aktuelle Impressionen
Blick von der Brücke aus
Sitzstufen, dazwischen Schotter-Sande
Ein neuer Naherholungsraum für Linz; Foto: PTU, H.P.
Grüne Arena an der Donau
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Bürgermeister Klaus Luger und
Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger zum Thema „Renaturierung des Montageplatzes der Eisenbahnbrücke“)
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