Medienservice vom: 28.04.2022 |Downloads zum Medienservice

Arbeitslosigkeit in Linz auf 8,6 Prozent zurückgegangen Städtische Investitionen brachten Linz gut durch die Covid-„Hochzeit“

  • Chancen für Frauen am Arbeitsmarkt wieder verbessert
  • Arbeitskräftemangel nur teilweise mit Arbeitslosen behebbar – qualifizierte Zuwanderung effizienterer Hebel

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt steht derzeit unter positiven Vorzeichen: nach dem markanten Peak der Arbeitslosigkeit mit fast 11 Prozent, der 2020 erreicht wurde, hat sich die Lage am Linzer Arbeitsmarkt deutlich gebessert und stabilisiert. 

Dazu beigetragen haben neben der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung nach dem Höhepunkt der Covid-Pandemie vor allem die 65-Millionen-Euro-Investitionen der Stadt im Rahmen des „Pakts für Linz“. Durch dieses von allen politischen Fraktionen mitgetragene kommunale Investitionspaket konnten vor allem mittelständische Betriebe aus dem oberösterreichischen Zentralraum profitieren und so zusätzliche Arbeitskräfte einstellen bzw. die Phasen der Kurzarbeit leichter überstehen. 

Dieser Trend und der im Zuge der Digitalisierungsoffensive in Linz verzeichnete Gründungsboom durch Startups sicherte den Arbeitsmarkt langfristig ab und zieht auch wieder mehr Arbeitskräfte in die Stadt, die hier ihren ständigen Wohnsitz aufschlagen. Resultierend daraus steigt die Einwohnerzahl in Linz wieder an und liegt bereits bei knapp 210.000. 

„An diesen grundlegenden positiven Wirtschaftsdaten wird auch die Krisenlage aufgrund des Kriegs in der Ukraine kurzfristig nicht viel ändern, sollte die Sicherung der Energieversorgung so wie bisher aufrecht bleiben. Die Arbeitsmarktlage in Linz sollte bald wieder Vor-Covid-Niveau erreichen“, blickt Bürgermeister Klaus Luger optimistisch in die Zukunft.

Dies sei den wiedererstarkten ökonomischen Strukturen in der Landeshauptstadt zu verdanken. Die Zielsetzung, bis 2040 als Stadt klimaneutral zu werden, stellt in diesem Zusammenhang eine zusätzliche Herausforderung dar.

Die Schlüsselelemente auf diesem Weg sind Digitalisierung, Industrie 4.0 und die Forcierung CO2-neutraler Energien, vor allem der Wasserstofftechnologie. Dazu wurde mit der konstituierenden Sitzung des Hydrogen-Boards bereits der erste Schritt gesetzt.

Eine wesentliche Rolle für die wirtschaftliche Weiterentwicklung käme auch der geplanten Technischen Universität zu. „Wir können damit die Position des Linzer Zentralraums als eine der führenden und technologisch fortschrittlichsten Regionen Mitteleuropas ausbauen“, zeigt sich der Linzer Bürgermeister Klaus Luger optimistisch für die Zukunft.

Das große Problem des Arbeitskräftemangels ist nur teilweise mit der Senkung der Arbeitslosigkeit behebbar. Qualifizierungsmaßnahmen können hierzu einen Beitrag leisten. Als effizienter betrachten Expert*innen jedoch eine Offensive für qualifizierte Zuwanderung. 

Auf Tief durch Finanzkrise folgte Covid-Depression und erneuter Aufschwung – in nur einem Jahr gelang die wirtschaftliche Wende.

Der langjährige Vergleich der Arbeitslosenquote zeigt, dass diese nach der großen Finanzkrise 2009 in allen Vergleichsregionen – Österreich, Oberösterreich, Linz – angestiegen ist. Die darauffolgenden Jahre waren von weiteren Schwankungen geprägt. Dabei konnte erst ab 2017 in allen Vergleichsregionen ein nachhaltiger Rückgang der durchschnittlichen Arbeitslosenquoten verzeichnet werden. 

Wie man aus der nachfolgenden Tabelle ersieht, dauerte die Zeit der wirtschaftlichen Erholung nach der Finanzkrise sieben Jahre, also bis 2016, bevor die Arbeitslosenrate wieder zu sinken begann. Weit rascher und nachhaltiger verlief die ökonomische Erholung nach dem Höhepunkt der Coronakrise.

Das Arbeitskräftepotential stieg nach dem „Durchtauchen“ der Pandemie in allen Regionen wieder an. Die am ehesten mit Linz vergleichbaren österreichischen Städte weisen signifikante Unterschiede auf. Dabei liegt Linz mit 8,6 Prozent über Salzburg-Stadt mit 7,4, aber deutlich unter dem Wert von Graz, wo eine Quote von 10,8 erreicht wird. Linz liegt damit im Mittelfeld der Landeshauptstädte.

Graz von Krisen stärker betroffen als Linz

Arbeitslosigkeit bei Männern in Linz höher als bei Frauen
Anteil der ausländischen Arbeitskräfte bei der Arbeitslosigkeit viermal so hoch wie jener der Österreicher*innen

Ein Blick auf die Kennzahlen zeigt geschlechterspezifische Unterschiede sowie Differenzen zwischen In- und Ausländer*innen. 2021 ist die Arbeitslosenquote bei Männern mit 9 Prozent ein wenig höher als bei Frauen mit 8,2 Prozent. 


Tabelle 1: Quelle AMS; Jahreswerte sind gerundete Monatsmittelwerte. Rundungsdifferenzen wurden nicht ausgeglichen.
 

Tabelle 2: Quelle AMS; Jahreswerte sind gerundete Monatsmittelwerte. Rundungsdifferenzen wurden nicht ausgeglichen.

In den letzten zehn Jahren verdoppelte sich die Zahl der ausländischen Beschäftigten auf knapp 26.000 Menschen. Diese Gruppe ist von Arbeitslosigkeit, vor allem wegen teilweise schlechter Berufsausbildung, besonders betroffen. Mit 25 Prozent liegt ihr Anteil an Arbeitssuchenden am Arbeitskräftepotenzial vier Mal so hoch wie jener der Einheimischen (mit 8.633 Arbeitslosen).


Tabelle 3: Quelle AMS; Jahreswerte sind gerundete Monatsmittelwerte. Rundungsdifferenzen wurden nicht ausgeglichen.


Tabelle 4: Quelle AMS; Jahreswerte sind gerundete Monatsmittelwerte. Rundungsdifferenzen wurden nicht ausgeglichen.

Arbeitschancen für Frauen haben sich wieder verbessert

So schnell die Zahl der Arbeitslosen aufgrund der Covid-Pandemie gestiegen ist, so schnell hat sich dieser Anstieg nun in einen Rückgang verwandelt. 

Dies zeigt ein Vergleich der coronabedingten Veränderungen von 2019 auf 2020, ein Blick auf die Zahlen zur Jahreswende 2021/2022 und auf die Werte vom März dieses Jahres. 

Waren zum Höhepunkt der Covid-Krise Frauen markant stärker betroffen als Männer, halten sich 2021 die Anteile der beiden Geschlechter mit einem Rückgang der Arbeitslosen von ca. 26 Prozent bei den Frauen und von fast 24 Prozent bei den Männern mittlerweile die Waage.

Diese Zahlen wiederum unterliegen saisonalen Schwankungen. Dabei dürfte die Bauwirtschaft eine nicht unterschätzende Rolle spielen. Eine Analyse der aktuellen Zahlen von März 2022 lässt das Minus bei den Arbeitslosenzahlen bei den Männern etwas höher ausfallen als bei den Frauen.

Tabelle 5: Quelle AMS (Stichtag jeweils 31.12.)

Tabelle 6: Quelle AMS (Stichtag jeweils 31.12.)

Tabelle 7: Quelle AMS (Stichtag jeweils 31.12.)

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Bürgermeister Klaus Luger zum Thema „Arbeitsmarkentwicklung in Linz im langjährigen Vergleich“)

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