Medienservice vom: 31.08.2022 |Downloads zum Medienservice

Leistungsbilanz 2021 der Berufsfeuerwehr Linz Knapp 4.300 Einsätze absolviert – zwölf pro Tag

  • Starke Unwetter bedingten 166 Katastrophen-Hilfseinsätze

Durchschnittlich 12 Einsätze pro Tag absolvierte im Vorjahr die Mannschaft der Berufsfeuerwehr Linz. Insgesamt 4.295 Mal rückte das erfahrene Team aus, um Menschen und Tiere in unterschiedlichen Notlagen zu helfen. Das 186 Mann starke Team der Berufsfeuerwehr absolvierte 2.765 Technische Einsätze, davon 166 Katastrophen-Hilfseinsätze. Von den 1.530 Brandeinsätzen waren 993 Meldealarme. Insgesamt galt es im Vorjahr 440 Brände zu löschen.   

„Durchschnittlich zwölf Einsätze pro Tag veranschaulichen, welch großes Arbeitspensum die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr für die Sicherheit der Linzerinnen und Linzer rund um die Uhr absolvieren. Unter anderem bei den extremen Wettersituationen im vergangenen Sommer mit Starkregen, Stürmen und Hagel zeigten die Mitarbeiter der Linzer Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren und der Betriebsfeuerwehren eindrucksvoll, dass sich die Linzerinnen und Linzer 365 Tage im Jahr auf rasche und kompetente Hilfe verlassen können“, lobt Bürgermeister Klaus Luger die hervorragende Arbeit der Linzer Feuerwehren. 

„Wieder einmal zeigt sich, dass sich die Linzerinnen und Linzer täglich auf die Linzer Feuerwehren verlassen können. Ich selbst musste die professionelle Hilfe bereits zweimal aufgrund von Wasserschäden in Anspruch nehmen und war sehr dankbar, dass die Einsatzkräfte binnen weniger Minuten vor Ort waren“, erklärt Feuerwehrreferent Sicherheitsstadtrat Dr. Michael Raml. „Unsere Feuerwehr ist ein wahrer Alleskönner! Sie löscht nicht nur Brände oder sichert bei Unfällen und Unwetterschäden, sondern bildet auch den Kern unserer städtischen Blackout-Vorsorge. Darüber hinausgehend hätte wohl niemand gedacht, dass die Feuerwehr maßgeblich bei einer Gesundheitskrise im Einsatz steht, so wie sie es jetzt bereits über zwei Jahre im Krisenstab tut.“

440 Brände – um 29 mehr als 2020

Insgesamt 440 Brände galt es im Vorjahr zu löschen, davon 122 Gebäude, 37 Fahrzeuge und 92 Müllbrände. 993 Alarme gingen über die etwa 626 angeschalteten Brandmeldeanlagen ein. Insgesamt absolvierte das Team 1.530 Brandeinsätze. 

Die Zahl der Brandeinsätze blieb in den vergangenen Jahren in etwa gleich hoch. Mitverantwortlich dafür ist sicherlich die Präventivarbeit im Bereich des Vorbeugenden Brandschutzes. Das Expertenwissen der Berufsfeuerwehr fließt bereits in die Planung von Neubauten. Auch die Einrichtung von Großbaustellen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr. Ein Meilenstein ist im vergangenen Jahr mit der Eröffnung der Neuen Donaubrücke gelungen. Die Brandschutzprofis führen zudem regelmäßig Kontrollen an bestehenden Gebäuden durch und prüfen die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen.

2.765 Technische Einsätze – um 591 mehr als 2020

Die technischen Einsätze machen mit 2.765 den Hauptteil der zu bewältigenden Arbeit aus. Die Einsatzkräfte retteten oder bargen im Vorjahr knapp 687 Personen, davon 202 Menschen aus defekten Aufzügen und 23 nach Verkehrsunfällen. Wegen Unfallverdacht öffneten sie 217 Wohnungen. 

647 Einsätze betrafen Tiere, davon 80 Bienen, Wespen und Hornissen, 38 Tiertransporte, 459 Tiere wurden aus Notlagen befreit und 70 tote Tiere geborgen.

569 Mal fielen Sicherungsarbeiten an, darunter 369 Sicherungsdienste Straße (beispielsweise bei einer Ölspur), 75 Sicherungsdienste an Gebäuden und 125 Sicherungsdienste Unwetter (vorsorglich werden beispielsweise kleinere Brücken gehoben). Es gab 54 Gefahrenstoffeinsätze, 36 Mal war austretendes Gas die Ursache.


166 Katastrophen Hilfseinsätze

Im Katastrophenfall sind das Know-how und die Leistungsfähigkeit der geschulten Berufsfeuerwehr-Mannschaft von unschätzbarem Wert. Im vergangenen Sommer waren die Menschen mehrmals mit extremen Unwettern konfrontiert. Mitte Juni richteten Stürme, sintflutartige Regenfälle und handtellergroße Hagelkörner große Schäden an und die Bevölkerung war auf die rasche und kompetente Hilfe der Einsatzkräfte angewiesen. Am 25. Juli gab es für die Feuerwehren in Linz ein enormes Einsatzaufkommen aufgrund eines Unwetters. So mussten die Berufsfeuerwehr Linz und alle vier Freiwilligen Feuerwehren zu insgesamt 131 Einsätzen ausrücken, um Sturmschäden zu beseitigen. Nahezu im gesamten Stadtgebiet, hauptsächlich aber im Süden und im Franckviertel, mussten Gefahrenstellen abgesichert werden. So stürzten Bäume auf Hausfassaden und drohten auf Hütten sowie Kinderspielplätze zu fallen. Zudem galt es zeitgleich einen Küchenbrand im Franckviertel zu bekämpfen. Auch Anfang August waren die Feuerwehren gefühlt im Dauereinsatz wegen zahlreicher Gewitter mit Sturmböen und Starkregen. 

Die Katastrophenschutzpläne werden laufend aktualisiert. Zudem widmen sich die Sachverständigen dem Szenario, wenn für längere Zeit die Stromversorgung ausfällt und die gesamte Infrastruktur lahmgelegt ist. Es werden Konzepte und Maßnahmen erarbeitet, wie die Berufsfeuerwehr trotz Blackout schlagkräftig agieren kann. Dazu wurde das Programm DIGIKAT implementiert. Die Internetanwendung unterstützt im Katastrophenfall Behörden und Einsatzorganisationen, die anfallenden Aufgaben gut aufeinander abgestimmt auszuführen.

Bereits 2014 entstand die Solaranlage am Dach der Hauptfeuerwache, die 2019 finalisiert wurde. Dieses Projekt wurde gemeinsam mit der Linz AG realisiert. Der erzeugte Strom wird unter anderem zur Blackout-Vorsorge genutzt, um Notstromaggregate zu entlasten.

Unterstützung durch Freiwillige Feuerwehren und Betriebsfeuerwehren

Vier Freiwillige Feuerwehren und acht Betriebsfeuerwehren unterstützen die Berufsfeuerwehr Linz bei der Bewältigung der Aufgaben. Somit sorgten im vergangenen Jahr knapp 700 Feuerwehrleute für die Sicherheit der Bevölkerung. Um die Schlagkraft zu erhöhen und um die Ortskenntnisse zu verbessern, werden regelmäßig gemeinsame Übungen abgehalten. Bei den anschließenden Nachbesprechungen wird genau analysiert, ob Optimierungspotenzial vorhanden ist, das in Zukunft umgesetzt werden kann. 

Durch die starke Nord-Süd-Ausdehnung des Stadtgebietes sind die vier Freiwilligen Feuerwehren sehr wichtig. Mehr als 400 Einsätze absolvierten die Freiwilligen Feuerwehren im Vorjahr. Im Norden von Linz stehen die Freiwilligen Feuerwehren Pöstlingberg und St. Magdalena für die Bevölkerung im Einsatz. Der Linzer Hausberg mit den schmalen und steilen Zufahrtswegen erschwert für die Berufsfeuerwehr das rasche Eingreifen. Die Unterstützung vor Ort durch die freiwilligen Kräfte ist daher immens wichtig für die erste Brandbekämpfung, Menschenrettung und die Löschwasserversorgung. Im Linzer Süden sind die Freiwilligen Feuerwehren Ebelsberg und Pichling sofort zur Stelle – letztere verfügt über eine gut ausgebildete Wasserwehr und rückte im vergangenen Jahr 166 Mal aus. 

Der hohe Stellenwert der sieben Betriebsfeuerwehren ist unumstritten. Die gut geschulten Einsatzkräfte mit hervorragenden Ortskenntnissen leisten entscheidende Erstmaßnahmen in ihren Ausrückebereichen und bemühen sich um den vorbeugenden Brandschutz. Folgende Linzer Betriebe haben eine Betriebsfeuerwehr: Voestalpine Standortservice GmbH, Chemiepark Linz, Landestheater Linz MOB, Linz AG, ÖBB Technisches Services Linz, Siemens und Schiffswerft AG Linz. Knapp 5.200 Einsätze meisterten die Betriebsfeuerwehren im Jahr 2021 – Spitzenreiter dabei ist der Chemiepark Linz mit 2.430 Einsätzen, gefolgt von der Voestalpine Standortservice GmbH mit 1.305 Einsätzen und dem Landestheater Linz MOB mit 873 Einsätzen.

Neue Einsatzleitzentale der Berufsfeuerwehr

Die Modernisierung der Einsatzleitzentrale der Linzer Berufsfeuerwehr fand ebenso heuer ihren Abschluss. So erfolgten die Schaffung einer neuen Sprachkommunikationsanlage sowie die Erneuerung der Einsatzleittechnik. 2022 soll noch ein Leitsystem in Betrieb genommen werden, das die bessere Vernetzung aller Einsatzkräfte ermöglicht.

Freiwillige Feuerwehr Pichling mit neuem Einsatzfahrzeug aufgerüstet

Die Freiwillige Feuerwehr Pichling hat im Vorjahr ihr neues Einsatzfahrzeug feierlich in Dienst gestellt. Das Rüstlöschfahrzeug war zuvor mehrere Jahre im Dienste der Linzer Berufsfeuerwehr und wurde dabei bei tausenden Einsätzen genutzt. Die Pichlinger Feuerwehrmänner haben das Rüstlöschfahrzeug in 1.300 Mannstunden generalüberholt und fit für den Einsatz bei der FF Pichling gemacht.  

Linzer Feuerwehren unterstützen Kollegen in Tansania

Die Linzer Feuerwehrprofis unterstützen die afrikanischen Kollegen seit einigen Jahren mit Know-how und Sachspenden. Im Vorjahr wurde erneut Equipment an die Einsatzkräfte gesendet, das bei uns nicht mehr verwendet werden darf. Der Oberösterreichische Landesfeuerwehr-Verband stellte auf Digitalfunk um. Ein Teil der ausgeschiedenen, voll funktionsfähigen, analogen Funkgeräte (Handfunkgeräte, Fahrzeugfunkgeräte, Landestationen und die entsprechende Software zur Programmierung) wurden nach Tansania geschickt. Zusätzlich kaufte der Verein ARGE Tansania zwei Bootsmotoren für Zillen an. Diese werden den afrikanischen Einsatzkräften wertvolle Dienste leisten, da sie regelmäßig mit gefährlichen Hochwässern konfrontiert sind. Mit den motorisierten Zillen können viele Menschen gerettet werden.

In den vergangenen Jahren haben die Linzer Feuerwehren gemeinsam mit dem Verein Arbeitsgemeinschaft Tansania unter anderem eine Schwimm- und Zillenausbildung für tansanische Feuerwehrleute ermöglicht. Vor Ort in Dar Es Salaam zeigten Linzer Feuerwehrmänner den afrikanischen Kollegen den Umgang mit Zillen, die dort vor allem bei Hochwasser hervorragend zur Menschenrettung geeignet sind. In Linz vertieften tansanische Ausbildner ihr Wissen, damit sie in der Heimat selbstständig damit arbeiten können.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Bürgermeister Klaus Luger und Sicherheits- und Feuerwehrreferent Stadtrat Dr. Michael Raml über die „Leistungsbilanz 2021 der Berufsfeuerwehr Linz“. Weiterer Gesprächspartner: Branddirektor Dr. Christian Puchner)
 

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