Entwicklung und Fortschritt der Linzer Ampelanlagen Hajart: „Wir schlagen den Weg Richtung Smart-City ein“
Ampeln dienen einerseits der Regelung des Verkehrsflusses, andererseits der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Aktuell betreibt die Stadt Linz 204 Ampelanlagen mit etwa 10.000 Leuchtpunkten. Um die „Hardware“ also den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung kümmert sich die Abteilung „Öffentliche Beleuchtung und Verkehrstechnik“, um die Planung sowie die Berechnung der ablaufenden Signalprogramme die Abteilung „Mobilitätsplanung“.
„Ich bin froh, dass wir magistratsintern exzellente Expertinnen und Experten haben, die nicht nur verwalten, sondern auch auf neue Trends reagieren und eine positive Entwicklung vorantreiben“, so der zuständige Verkehrsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart.
Um den rasant laufenden technischen Fortentwicklungen (neuartige digitale Technologien und Applikationen) auf dem Gebiet der Straßenverkehrstechnik gerecht zu werden, erging im Juli 2021 der einstimmige Auftrag des Gemeinderates, ein Konzept für die Modernisierung der Verkehrslichtsignalanlagen in Linz zu erstellen. Unter dem nunmehr zuständigen Vizebürgermeister Hajart wird dieses Modernisierungsprogramm vorangetrieben und zudem werden wichtige Akzente in Richtung Smart-City gesetzt.
Bisherige technische Entwicklung der Leuchtmittel
Bis zum Ende der 1980er Jahre und weit darüber hinaus wurden bei den Ampeln in Linz standardmäßig Glühbirnen (75 - 100 Watt) mit – aus heutiger Sicht – relativ hohen Verbrauchswerten eingesetzt.
In den 1990er Jahren wurden diese etwas spezielleren Glühbirnen durch sogenannte „Niedervoltlampen“ (40 Watt) mehr und mehr verdrängt, was auch eine bedeutende Ersparnis an Stromkosten mit sich brachte.
Einen wahren Quantensprung in der Signaltechnik brachte schließlich die Entwicklung von LED-Signalen. Die erste für die Verkehrstechnik konstruierte Generation von LED-Einsätzen bestand aus rund 150 einzelnen Lichtpunkten, welche nebeneinander auf einer Platte angebracht waren. Der Stromverbrauch für ein Lichtsignal verminderte sich durch diese neue Technologie abermals um die Hälfte von 40 Watt auf 20 Watt. Im großen Stil wurde diese ab dem Jahr 2000 installiert.
Bei der folgenden, neuerlich verbesserten Generation von Signalgebern wurden noch stärker leuchtende LED verarbeitet.
Die benötigte Stückzahl der Leuchtpunkte konnte drastisch verringert werden, auch der Stromverbrauch sank wiederum deutlich um bis zu 50 Prozent ab (je nach angezeigter Signalfarbe).
Eine neue Ampelanlage mit moderner 1-Watt Energiespar-Technologie wurde Mitte Juli 2022 durch Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart und Ing. Günther Schallmeiner, MBA, Niederlassungsleiter für OÖ, Siemens AG Österreich, in Betrieb genommen. Diese auch als VLP (Very Low Power) Technik bekannte, fortschrittliche Neuentwicklung zeichnet sich durch eine typische Leistungsaufnahme von rund 1 Watt aus und ist damit extrem sparsam.
Aktuell betreibt die Stadt Linz 204 Ampelanlagen mit etwa 10.000 Lichtsignalen in den Farben ROT, GRÜN oder GELB. Die kontinuierliche Umstellung bzw. Modernisierung der einzelnen Ampeln auf neuartige technische Errungenschaften findet in einem Zusammenspiel aus sicherheitstechnischen und wirtschaftlichen Aspekten unter Berücksichtigung verkehrstechnischer Erfordernisse statt.
„Als eine der wenigen Städte in Österreich gibt es in Linz keine Ampel, die mit Glühlampen betrieben wird, mehr. Gerade in Hinblick auf die gestiegenen Strompreise ist es gut, dass wir in diesem Bereich unsere Hausaufgaben gemacht haben und weitermachen“, freut sich Martin Hajart über den flächendeckenden Einsatz von LED-Signalen.
Herzstück Steuergerät
Neben dem sichtbaren Leuchtmittel ist das eigentliche Herz- oder Hirnstück der Ampel das Steuergerät. Eines der modernsten wurde Ende Juni von Martin Hajart bei der Michel Reitter Schule (LSZ für Hör- und Sehbildung Kapuzinerstraße) eröffnet. Die erste Linzer Ampel mit künstlicher Intelligenz ging in Betrieb - gleichzeitig eine der ersten Anlagen in Österreich. Bei dem durch Künstliche Intelligenz (KI) gesteuerten Gerät wird digitale Sensorik zur automatisierten Fußgänger*innen-Erfassung eingesetzt.
Dadurch ist es möglich, dass die Anmeldung – zusätzlich zum bisherigen Druckknopfsystem – automatisch erfolgt. Die Passant*innen erhalten also grünes Licht, ohne die Ampel berühren zu müssen.
Ausblick Car2X
Die Technologie die es ermöglicht, dass Fahrzeuge mit den Ampeln kommunizieren können wird unter Car2X zusammengefasst. Auch in diesem Bereich wird in Linz aktuell an Pilotprojekten gearbeitet, mittels denen verschiedene Dienste – im innerstädtischen Bereich vor allem zur Erhöhung der Verkehrssicherheit – erprobt werden sollen.
„Als Universitätsstadt, bald mit einem noch stärkeren Fokus auf Digitalisierung, ist es wichtig hier am Puls der Zeit zu sein. Die weitere Entwicklung erfordert jedenfalls personelle und budgetäre Anstrengungen, deshalb bin ich froh, dass dieses Thema durch den einstimmigen Gemeinderatsbeschluss in Linz breit getragen wird“, schließt Martin Hajart.
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