Verkehr soll digital und nachhaltiger werden Bei Start des Vordenkerforums von Vizebürgermeister Hajart zeigte sich: Moderne Technologie verbessert nicht nur den Verkehrsfluss
„Forward – VorDenken für Linz“ lautet der Titel des neuen Forums von Vizebürgermeister Martin Hajart, in dem er mit Expert*innen wichtige Fragen der Zukunft diskutiert und gemeinsam mit der geballten Kompetenz auch Lösungswege erarbeiten möchte. Die erste Diskussionsrunde fand gestern, Dienstag, im Somnium der Johannes Kepler Universität statt. Thema war die Digitalisierung und Vernetzung des Verkehrs, wobei das Podium hochkarätig besetzt war: mit Albert Fellner, Gründer von JJames Parking, Philipp Wintersberger von der FH Hagenberg und JKU-Professorin Cristina Olaverri-Monreal, die auch international einen Spitzenruf genießt.
Cristina Olaverri-Monreal gehört zu den 50 renommiertesten Frauen in der Robotik weltweit, ist seit 2018 Professorin für Nachhaltige Transportlogistik 4.0“ an der JKU – und meinte schon zu Beginn der von Vizebürgermeister Martin Hajart moderierten Diskussion: „Durch den Einsatz elektronischer Technologien ist es möglich, die zivile Infrastruktur besser zu nutzen und die Verkehrssysteme sicher, effizient, zuverlässig und umweltfreundlicher zu machen, ohne neue physische Infrastrukturen zu schaffen.“ Schließlich wird rund ein Viertel der weltweiten energiebedingten Treibhausgasemissionen vom Verkehr verursacht, „Digitalisierung und Intelligent Transportation Systems (IST) als Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien und Sensoren in Verkehrsanwendungen können zu einem klimaneutralen Verkehr beitragen“, sagt Olaverri-Monreal.
Ähnlich sieht es auch Philipp Wintersberger, der meint: „Es gibt keine schlechten Verkehrsmittel, sondern unpassende Einzelentscheidungen, während jedes Verkehrsmittel für bestimmte Bereiche seine Berechtigung hat. Digitalisierung im Verkehr soll das Ziel verfolgen uns langfristig bessere Entscheidungen zu ermöglichen, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene.“ Ein gutes Beispiel dafür sei die Parkplatzsuche, wie Albert Fellner, der einst Emporia gegründet hat und nun CEO von JJames Parking bestätigt. Denn diese verursacht rund 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs. Durch Digitalisierung wäre das zu reduzieren: „Digitalisierung hilft uns, den Verkehr intelligent zu lenken – das nutzt uns genauso wie der Umwelt, sagen Wintersberger und Fellner. Letzterer sagt sogar, dass durch digitale Parkraumbewirtschaftung rund 50 Prozent der Oberflächenparkplätze wegfallen könnten.
Spannende Projekte hätte auch Olaverri-Monreal in der Pipeline, diese möchte Linz sogar zu ihrem Mobilitätslabor machen. Ein Vorschlag der auch beim Vizebürgermeister großen Anklang fand: „Meine Türen stehen für neue Ideen stets offen. Wir haben in Linz echte Innovatoren, sei es seitens der Forschung oder Wirtschaft. Dies gehört zum einen unterstützt und zum anderen für die Stadt Linz auch nutzbargemacht.“
„Ein gelungener Auftakt für die Diskussionsreihe“, zog Vizebürgermeister Martin Hajart nach seiner Moderationspremiere eine positive Bilanz. Und er ergänzt: „Viele Punkte wurden aufgezeigt, wo wir in Linz noch Aufholbedarf haben. Das werden wir Schritt für Schritt abarbeiten. Aber es hat sich auch gezeigt, dass wir in manchen Bereichen gar nicht so schlecht aufgestellt sind.“ Und er wurde in seinem Weg bestärkt, die Digitalisierung und Vernetzung weiter zu fördern, wie es beispielsweise bei der ersten mit KI ausgestatteten Ampel (bei der Michael Reitter Schule) bereits geschieht.
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