Vom Linzer Hackathon über den Klima-Erlebnis-Raum bis hin zur Bürgerbeteiligung – auch 2022 sorgte für Abwechslung Erstmals: Gründer*innenstipendium für innovative Ideen
- Erfolgreiche Wirtschaftsförderungen: gesamt rund 600.000 Euro
- Kooperation öffentliche Hand und private Unternehmen einzigartig in Österreich
Seit mehr als drei Jahren bündelt die Stadt Linz ihre Innovationskraft im Innovations-Hauptplatz in der Pfarrgasse. Auch das Jahr 2022 bereicherte der Innovations-Hauptplatz mit umfang- und abwechslungsreichem Programm. Die Übernahme des Wirtschaftsressorts durch Bürgermeister Klaus Luger zog auch die Neuaufstellung des Innovations-Teams nach sich. Mittlerweile sind die Agenden Innovation, Wirtschaft und EU in einer Hand gebündelt. Geprägt war 2022 unter anderem vom Linzer Hackathon, dem Gründer*innenstipendium, welches heuer zum ersten Mal vergeben wurde, zahlreichen Aktionen im Klima-Erlebnis-Raum und den Smartphone-Tagen für unsere ältere Generation. Zudem präsentierte das Team auf der H22 City Expo in Helsingborg Innovationen aus Linz.
„Linz ist das wirtschaftliche Zentrum Österreichs mit großartigen Unternehmen und Arbeitskräften. Die Rolle der Stadt konzentriert sich zum einen auf das Bereitstellen benötigter Infrastrukturen, von der Energieversorgung über den öffentlichen Verkehr bis zur Kinderbetreuung. Zum anderen fördern wir Innovation und vernetzen die Innovationstreiber. Tabakfabrik und Innovations-Hauptplatz sind zwei wesentliche städtische Elemente in dieser bislang erfolgreichen Strategie. Diese Kooperation von öffentlicher Hand und privatem Unternehmertum ist einzigartig in Österreich“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
Linz hACkT 2022 – ein Wochenende der Ideen
Damit die Transformation von Linz zu einer klimaneutralen und anpassungsfähigen Industriestadt wie vorgegeben bis 2040 gelingen kann, braucht es Visionen, Ideen und ausreichend Mut für nötige Veränderungen. So dient der Linzer Hackathon bzw. Makerthon „Linz hACkT“ der Suche nach Ideen und Projekten begeben, die dazu beitragen, diese Transformation erfolgreich meistern zu können.
Daher stand der diesjährige Hackathon im Zeichen von „Utopia“. An diesem Wochenende lud der Innovations-Hauptplatz alle Interessierten ein, gemeinsam Ideen rundum die rasche Urbanisierung zu sammeln und zentrale Fragestellungen auszuarbeiten. Denn es braucht neue Konzepte, um auf die ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit reagieren zu können. Nachhaltigkeit und Lebensqualität werden von kollektivem Handeln und gemeinsam erarbeiteten Lösungen abhängen.
Nach einem intensiven Wochenende von 11. bis 13. März kürte die Jury zwei von sieben hochkarätigen Projekten zu den Kategoriensiegern. In der Kategorie „Hacktrack“ gewann die Nachbarschaftshilfe-App vom Team Locoo (Arsham Edalatkhah, Martin Hausleitner und Sandin Habibovic) das Rennen. Mit „Blackhawk“ von Martin Tritremmel gab es den Sieger in der Kategorie „Maketrack“. Beide Siegerprojekte wurden jeweils mit 5.000 Euro prämiert. Letzteres zeigt ein neues System für Streuaufbau, bei dem sich die Vorteile in der schnelleren Einarbeitung und der besseren Stickstoffnutzung unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zeigen.
Das Team Locoo holt sich schließlich in der zweiten Jahreshälfte einen weiteren Titel: den mPreneur Austria Award, wodurch sie sich sogar international bei der „Social mPreneur School“ in Nordmazedonien präsentieren können.
Gründer*innenstipendium – mit 5.000 Euro Gründungsideen supporten
Erstmalig vergab die Stadt Linz das Gründer*innenstipendium. Damit unterstützt die Stadt die Verwirklichung von frühphasigen Gründungsideen. In einem Zeitraum von fünf Monaten erhalten vier ausgewählte Ideen jeweils eine monatliche Unterstützung in Höhe von 1.000 Euro. Die Auszahlung erfolgt in zwei Tranchen. Im Falle von Einreichungen als Team können maximal 2 Teammitglieder ein Stipendium erhalten.
Da die Begeisterung für diese Wirtschaftsförderung so groß erschien, beteiligte sich Dr. Gerhard Roiss, ehemaliger OMV-Generaldirektor, privat mit der Finanzierung eines Stipendiums.
2022 freuten sich somit:
- Uros Rakic mit dem Lean-Knödel-StartUp „Knödlerei“
- Leopold Boskanic mit „Researchly“, welches eine auf Künstlicher Intelligenz basiertes Decision Augmentation-Tool für strategische Fragen beinhaltet,
- Bernadette Stiebitzhofer und Anna Pospischil mit „d’Speisgörls“ – ein Beschäftigungsprojekt für Frauen mit Migrations- bzw. Fluchterfahrung sowie Linzerinnen ab dem 60. Lebensjahr,
- Sigrid Populorum mit „Yoolola“ – einer gesunden Hunde- und Katzennahrung.
Neben dem finanziellen Support erhalten die Stipendiat*innen Kontakte zu einem Mentoring-Pool. Dadurch gewinnen die angehenden Unternehmer*innen fachliche Expertise sowie Tipps und Tricks von Expert*innen aus Wirtschaft, Technik und Unternehmensentwicklung.
Klima Erlebnis Raum – Eintauchen in das interaktive Minimuseum
Wer Wissenswertes über das Linzer Stadtklima erhalten möchte, ist im Klima Erlebnis raum richtig. Unter dem Titel „Hitze in der Stadt“ gibt der „Climate Experience Room“ Einblick in die Ursachen und Auswirkungen auf das Klima in der Stadt.
Die Besucher*innen erhalten an einem Infopanel Hintergrundinfos und Linzer Mutma-cherfilme. Weitere multimediale Installationen laden zum Mitmachen ein. Beispielsweise in Form eines Climate Dance. Hierbei geben die Climate Stripes die Tanzschritte vor. Je nach Klimastreifen und Level erhöht sich die Intensität des Tanzes und der Körper erwärmt sich entsprechend. So kann die unfassbare Geschwindigkeit der Klimaerhit-zung am eigenen Körper nachempfunden werden. Angebrachte Klimastreifen zeigen, wie stark sich die mittlere Temperatur in der Stadt in den letzten 200 Jahren verändert hat.
Weitere Details zu den Installationen gibt es unter: https://innovation.linz.at/de/aktuelle-projekte/klima-erlebnis-raum/installationen-im-klima-erlebnis-raum/
Linzer Innovation goes international: H22 – City Expo in Helsingborg, Schweden
Für große Begeisterung sorgte der Innovations-Hauptplatz mit der Präsentation bei der diesjährigen City Expo in Schweden. Gemeinsam mit der Klimastabsstelle, der Creative Robotics der Kunstuniversität Linz und qapture stellte die Stadt Linz auf 100 m2 ihre innovative Seite zur Schau. Die einzelnen Präsentationen handelten etwa von nachhaltiger Produktion von Kleidungsstücken durch neue Technologien, die vom Studienzweig Fashion & Robotics vorgestellt wurden, aber auch den die Fortschritte in der Wasserstoff-Strategie der voestalpine in Kooperation mit der städtischen Klimastabsstelle.
„Digitalisierung, neue Technologien und Innovation prägen seit Jahren die städtischen Leitlinien sowie das Programm des Innovations-Hauptplatzes und nun der Abteilung IWE. Wir freuen uns sehr, dass Linz aufgrund unserer einzigartigen Institutionen und Strategien als eine von wenigen Städten zur Expo geladen wurde“, freut sich Kathrin Obernhumer, Leiterin der Abteilung Innovation, Wirtschaft und EU.
Aufgrund der hohen positiven Resonanz des Linzer Auftrittes bzw. der zahlreichen innovativen Projekte empfing auch Linz eine Helsingborg-Delegation im August. Auch bei diesem Besuch brachten die Delegierten erneut hervor, wie spannend die Zusammenarbeit mit den Universitäten ist und welche interessanten Studiengänge etwa an der Kunstuniversität angeboten werden. Natürlich löste Roboterhund „Spot“ auch bei der City-Expo große Begeisterung aus, der sogar von der schwedischen Kronprinzessin Victoria unter die Lupe genommen wurde.
Kronprinzessin Victoria von Schweden zeigte sich vom Linz-Beitrag bei der City Expo begeistert.
Der Pop-Up-Store im Herzen von Linz
Auch in diesem Jahr sorgte der Pop-Up-Store für monatliche Abwechslung. Mit dabei waren heuer:
- Digitaler Marktplatz
- Teach4Austria
- VRESH
- Kulinario
- SBÄM records
- AfB Green & Social IT
- Pflasterspektakel
- Hund & Herrl
- Female Positions
- Nicole Benda
- Buddy & Murphy + Über den Tellerrand (aktuelle Besetzung)
In der Pfarrgasse/Ecke Hauptplatz stehen rund 33 m2 Schauraum mit Infrastruktur kostenlos zur Verfügung. Das Auswahlverfahren erfolgt über die Innovationshauptplatz Community per Sammeln von „Gefällt mir“-Angaben. Dies sichert ein transparentes und übersichtliches Verfahren, da vor allem die Linzer*innen die Chance erhalten, selbst zu entscheiden, wer die Räumlichkeit für einen Monat nutzen kann.
https://innovation.linz.at/de/aktuelle-projekte/dein-pop-up-store-im-herzen-von-linz/
Innovationshauptplatz 2.0: die Plattform für Bürger*innen-Beteiligung
Ein neues Outfit erhielt auch die Online-Plattform des Innovations-Hauptplatzes. Unter dem Motto „Mitgestalten – Mitreden – Mitmachen“ lädt die Community zur Beteiligung ein. Auf innovation.linz.at sind bereits rund 6.600 User*innen registriert. Mit neuen Funktionen wie dem Messenger, Ideenteams, Arena-Voting und Highscores erhielt die Plattform den Feinschliff ihres Relaunches.
„Linz hat sich einen hervorragenden Namen als Standort gemacht, an dem Digitalisierung und Innovation proaktiv gefördert werden. Bei der Neugestaltung der Plattform wurde daher ein besonderes Augenmerk auf bestmögliche Usability, eine intuitive Bedienbarkeit und ein zeitgemäßes Webdesign gelegt. Mit der Bürger*innenbeteiligungs-Plattform setzt die Lebensstadt Linz auf dem Weg zur innovativsten Stadt Österreichs einen wichtigen Schritt vorwärts“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
Tour der Linzer Innovation – neue Technologien in der ganzen Stadt kennenlernen
Mit diesem jährlichen Highlight begeistert das Innovationsbüro mit zahlreichen Kooperationspartner*innen die ganze Stadt. Die Tour erstreckt sich vom Linzer Süden bis in den Linzer Norden. Ende Juli 2022 bestand die Möglichkeit an vier Standorten in den Linzer Stadtteilen die Möglichkeit, neue Technologien an den Mitmachstationen zu erleben: Robotik, Programmieren, Klimatechnologie, Wasserstoffexperimente, VR-Erlebnisse, Kunststoffverwertung, Digitalisierung und mehr standen dabei am Programm. Für diese umfangreichen Programme sorgten das Team der Abteilung Innovation, Wirtschaft und EU der Stadt Linz, Open Commons, die Klimastabsstelle, Grand Garage, emporia, Acodemy, CoderDojos, Female Coders, Otelo, Dorf TV, VFQ – Gesellschaft für Frauen und Qualifikation sowie das AMS.
Besonders an der diesjährigen Tour stellte die ScienCity Brainstage – Kids Edition dar. Bei diesem Event erwartete Kinder auf der Bühne spielerische Experimente und Wissenswertes direkt von Wissenschaftler*innen – eine Stunde zum Staunen, Wundern und Fragen stellen.
Wirtschaftsförderungen – bereits rund 120 Gründer*innen unterstützt
Das Schwerpunktprogramm Gründer*innen- und Jungunternehmer*innen-Förderung stellt ein wichtiges Instrument der städtischen Wirtschaftsförderung dar. Die erfolgreiche Bilanz in den letzten Jahren unterstreicht diese Wichtigkeit: bisher, also seit 2019, konnten bereits insgesamt rund 58.600 (2022: ca. 24.000) Euro an anspruchsberechtigte Förderwerber*innen ausbezahlt werden. Beinahe 120 Gründer*innen erhielten seit Beginn dieses Programmes Mietzuschüsse. Davon befinden sich die meisten im Tech Harbor, weitere im Tech Center, der Neuen Werft, in der Tabakfabrik Linz und im Open Innovation Center an der Johannes Kepler Universität.
Um das ökonomische Potenzial in Linz auch weiterhin zu stärken, beschloss der Linzer Gemeinderat Anfang dieses Jahres die Verlängerung dieses Instruments. Damit erhielten die Förderrichtlinien eine Harmonisierung und die Verlängerung bis 31. Dezember 2023.
„Diese Wirtschaftsförderung unterstützt einerseits junge, innovative Unternehmen, andererseits stärkt es den Wirtschaftsstandort Linz. Mit dem Tech Center, der Neuen Werft und Tabakfabrik entwickeln sich gleichzeitig neue zukunftsfähige Arbeitsplätze, wodurch eine gezielte Förderung technologieorientierter und kreativwirtschaftlicher Unternehmen und Forschungseinrichtungen gewährleistet werden kann“, betont Wirtschaftsreferent Bürgermeister Klaus Luger.
Im Rahmen der Regionalen Wirtschaftsinitiativen konnten 14 Marketingaktivitäten und Veranstaltungen zur Stadtteilbelebung mit gesamt rund 110.000 Euro gefördert werden. 22 Kongresse, Messen, Projekte und Veranstaltungen erhielten im Rahmen der Wirtschaftsförderung eine Unterstützung.
Durch Betriebsmittelzuschüsse und Investitionszuschüsse wurden 25 Klein- und Kleinstunternehmen im Rahmen der Nahversorgungsförderung gefördert.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Bürgermeister Klaus Luger und Kathrin Obernhumer, Leiterin Innovation, Wirtschaft und EU)