Gestaltungsbeirat: Rückblick auf 2022 Fach-Gremium behandelte 30 Projektentwürfe
Der Beirat für Stadtgestaltung, bestehend aus vier Expert*innen, dient als Instrument der qualitativen Stadtentwicklung. Seit 1988 soll das Wirken dieses Gremiums das Linzer Stadtbild nachhaltig attraktiv, innovativ und lebenswert prägen. Der Gestaltungsbeirat behandelt Projekte, die eine besondere Bedeutung für das Stadtbild haben sowie sehr große Bauvorhaben.
Die Mitgliedschaft im Beirat dauert zwei Jahre. Jeweils zwei Mitglieder werden zeitlich um ein Jahr versetzt bestellt, wodurch jährlich zwei Mitglieder ausgewechselt werden. Die aktuellen Beiratsmitglieder sind der Vorsitzende Architekt DI Dip. TB Albert Wimmer, Architekt DI Markus Kaplan, Architektin DIin Kathrin Susanna Gimmel und Architekt DI Univ.-Prof. Rüdiger Lainer. Architektin DIin Anne Kaestle sowie Architekt DI Peter Zoderer haben 2022 ihre Funktionsperiode beendet.
Statistik 2022 Beirat für Stadtgestaltung
*manche Projekte wurden aufgrund einer Wiedervorlage mehrmals behandelt, insgesamt waren es 22 verschiedene Projekte
Insgesamt behandelte der Gestaltungsbeirat in fünf Sitzungen 30 Projekte, wovon er 13 positiv beurteilte, die somit eingereicht werden können. Fünf der positiv beurteilten Projekte werden beispielhaft kurz dargestellt.
Mühlkreisbahnstraße 3 und 3a
Im Juli behandelte das Gremium die geplante Sanierung und Aufstockung der beiden Häuser Mühlkreisbahnstraße 3 und 3a im Stadtteil Urfahr. Dabei handelt es sich bei einem Gebäude um das historische „Palais Hinsenkamp“ aus dem Jahr 1893. Nach einer vom Beirat angeregten Überarbeitung und weiteren kleineren Adaptionen wurde das Projekt positiv beurteilt. Die Bewohner*innen dürfen sich künftig über einen Garten im Innenhof freuen.
Dametzstraße 12
Das derzeit an der Ecke Dametzstraße / Bethlehemstraße bestehende eingeschoßige Geschäftsgebäude soll einem modernen Neubau weichen. Das neue Gebäude wird künftig neben dem Einkaufszentrum Passage und gegenüber dem Stadtmuseum Nordico den Standort ergänzen. Dem Beirat gefiel besonders die Fassade in ihrer vorgelegten Erscheinungsform. In dem neuen Gebäude sind Geschäfte, Büros und Wohnungen geplant.
Lindemayrstraße 10b
Ein weiteres Highlight im Gestaltungsbeirat war der Standortausbau des Software-Herstellers Dynatrace. Die ursprünglichen Pläne wurden nach Empfehlungen des Beirates umfassend überarbeitet. Die räumliche Entfaltung findet nun auf einer größeren Fläche statt, anstatt in die Höhe zu gehen. Das gesamte Areal steht künftig unter dem Vorzeichen der Digitalisierung.
Kaarstraße 11
Auch das als ursprünglich geplante Hochhaus „Weinturm“ wurde stark überarbeitet und nach einer Wiedervorlage positiv beurteilt. Zwischen Rudolfstraße und Mühlkreisbahnhof wird ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen. An der Fassade angebrachte Pflanzentröge tragen zur Begrünung bei. Zusätzlich entsteht auf dem Dach ein Spielplatz.
Domplatz 1
Ebenfalls ein besonderes Projekt ist die geplante Erweiterung des Mariendoms. Anlässlich des Domjahres 2024 erhält das Linzer Wahrzeichen einen Zubau, der das Domcenter beherbergen wird. Der neu geschaffene Raum soll multifunktional, sowohl kirchlich, als auch öffentlich, genutzt werden und zum Besuch des Doms einladen. Die zeitgemäße Architektur hat die Form des Domgewölbes und des gotischen Spitzbogens aufgenommen und schafft so eine harmonische Verbindung.
„Mit dem Gestaltungsbeirat haben wir in der Stadtplanung ein qualitätsvolles Instrument, das einen kritischen Blick auf das Stadtbild prägende Projekte wirft und fachkundig beurteilt. Besonders freut es mich, wenn historisch bedeutende Bausubstanz mit moderner Architektur hervorragend in Einklang gebracht wird. So kann etwas Neues entstehen, das das Stadtbild nachhaltig positiv prägt“, betont Planungsreferent Stadtrat Dietmar Prammer.
Für die gute Arbeit im Jahr 2022 richtet Planungsstadtrat Dietmar Prammer seinen Dank an alle Beteiligten: „Ich bedanke mich für das Engagement aller diesjährigen Mitglieder des Gestaltungsbeirats, ausgeschiedene wie noch tätige. Ihre Expertise leistet einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der architektonischen Qualität im Linzer Stadtbild. Zudem danke ich besonders unseren Mitarbeiter*innen des Magistrats für die gute Organisation!“
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