Licht

Lichtverschmutzung: Weniger, dafür besseres Licht

Als Lichtverschmutzung bezeichnet man die Aufhellung des natürlichen Nachthimmels, hauptsächlich verursacht durch übermäßigen, fehlgeleiteten oder unangemessenen Einsatz von künstlichem Licht. Der Lichtsmog nimmt jährlich um etwa sechs Prozent zu und hat tiefgreifende Auswirkungen auf das nächtliche Erscheinungsbild von Städten und Landschaften. Neben der unnötigen Verschwendung von Energie hat sie auch erheblichen Einfluss auf Mensch, Natur und Umwelt.

Aktuell läuft eine Studie des städtischen Geschäftsbereiches Planung, Technik und Umwelt, die den Grad der Lichtverschmutzung in Linz erhebt. Schwerpunkte liegen auf den Gebieten rund um die Großindustrie sowie in der Innenstadt. Hierzu wird mittels Aufnahmen aus der Luft sowie vom Boden die derzeitige Situation erhoben. Dabei kann neben auffälligen Lichtquellen auch die Lichtglocke über dem Stadtgebiet zu den Abend- und Nachtzeiten eruiert werden. Anhand der erhobenen Daten können punktgenaue und zielgerichtete Maßnahmen formuliert werden, die eine Verbesserung der Gesamtsituation herbeiführen. 

Auswirkungen von Lichtverschmutzung

Lichtverschmutzung, auch als Lichtsmog bezeichnet, ist ein wachsendes Umweltproblem, das sowohl die Tierwelt als auch die menschliche Gesundheit erheblich beeinflusst. In Bezug auf Insekten hat Lichtverschmutzung besonders verheerende Auswirkungen. Viele Insektenarten sind nachtaktiv und orientieren sich an natürlichen Licht-quellen wie dem Mond und den Sternen. Künstliches Licht stört diesen natürlichen Orientierungsprozess und lenkt die Insekten in die Irre. Dies führt nicht nur zu einer Verringerung der Fortpflanzungsrate, sondern auch zur Dezimierung bestimmter Arten. Ein Verlust an Insekten hat weiterführende Auswirkungen, denn sie sind nicht nur Bestäuber für Pflanzen, sondern auch Nahrung für Fledermäuse, Vögel und andere Tiere.

Menschen sind ebenfalls stark von Lichtverschmutzung betroffen. Der ständige Kontakt mit künstlichem Licht, insbesondere in der Nacht, kann den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus stören. Schlafstörungen, Schlafmangel und hormonelle Veränderungen sind häufige Folgen von Lichtverschmutzung und können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. 

Zudem ist die Energie- und damit Ressourcenverschwendung ein nicht zu unterschätzender Faktor. Durch Lichtsmog wird zudem der freie Blick in den natürlichen Nachthimmel und damit die Sterne behindert.

Start einer städtischen Studie zur Lichtverschmutzung

Eine aktuelle Erhebung der Stadt Linz gibt Aufschluss über Gebietsschwerpunkte der Lichtverschmutzung. Die Initiierung umfasst unter anderem die Erstellung von Luft- und Bodenaufnahmen bei Nacht. Unterstützung von externen Experte*innen wird ebenfalls herangezogen. Ziel ist insbesondere die Erhebung der derzeitigen Lichtglocke über Linz sowie die Identifizierung der Hauptgebietsschwerpunkte der Lichtverschmutzung in der Landeshauptstadt.

Lichtglocke über Linz vor 23 Uhr

 

Lichtglocke über Linz nach 23 Uhr.

Die Abschaltung städtischer Effektbeleuchtungen um 23 Uhr zeigt eine Reduktion der Lichtglocke. Diesen Weg gilt es weiter zu verfolgen, sind sich die städtischen Expert*innen einig.

Ein weiteres Problem für nicht notwendige Beleuchtung sowie als Verursacher von Lichtverschmutzung stellen neben immer mehr und großflächigeren Werbebeleuchtungen auch ungerichtete Fassadenanstrahlungen dar, bei der es zu einer starken Himmelsaufhellung – auch in Stadtrandgebieten sichtbar – kommt und nachtaktive Tiere wie Insekten oder Vögel beeinträchtigt werden. Hier kann mit Zeitschaltuhren anstatt Dauerbeleuchtung sowie der Implementierung geringerer Leuchtstärken sowie besser gerichteter Strahler die Verschwendung von Licht eingedämmt werden.

Beleuchtung Pöstlingbergkirche Foto

Maßnahmen der Stadt Linz gegen Lichtverschmutzung

  • Zur Eindämmung der Lichtverschmutzung führt die Stadt Linz im nächsten Schritt weitere Dokumentationen und Auswertungen zur Lichtglocke mittels Aufnahmen von erhöhten Standorten rund um Linz sowie mittels Luftaufnahmen durch. 
  • Dadurch sollen auffällige Lichtquellen identifiziert und entsprechende Maßnahmen erarbeitet werden. 
  • Anvisiert ist auch ein engerer Austausch mit externen Partner wie der Umweltabteilung des Landes Oberösterreich, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. 
  • Thema Licht soll insbesondere aber bei neuen Projekten der Stadt Linz in die Planung integriert werden
  • Ein wesentlicher Punkt stellt hier auch die Bewusstseinsbildung bei Planern, Gewerbetreibenden und Architekten dar.

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