Medienservice vom: 09.01.2024 |Downloads zur Meldung

Linz bewegen: Mehr Mobilität mit Öffi, Rad und Auto

Im März 2022 hat Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart das Mobilitätsressort der Stadt Linz übernommen. Bei seinem Amtsantritt hat er eine Linz-Politik für die Menschen in den Fokus seiner Aufgaben und seiner Verantwortung für die Mobilitätsagenden der Stadt Linz gestellt.  Eine Prämisse, die auch für das abgelaufene Jahr 2023 prägend war und die eine Grundlage für 2024 und die darauffolgenden Jahre bildet. Hajart setzt dabei auf eine Mobilitätspolitik, die im Zeichen der Zusammenarbeit mit den Menschen und allen Stakeholdern aus dem Verkehrsbereich steht. 

Im zu Ende gegangenen Jahr 2023 wurden zahlreiche Akzente gesetzt, um die Mobilitätswende voranzutreiben – sprich den Mobilitätsmix in Linz zu verbessern. Schnell und vergleichsweise kostengünstig kann beim Thema Radfahren angesetzt werden. Schon bei seiner Antrittsrede hat Hajart sein klares Ziel genannt, Linz zur Fahrradstadt zu machen.

„Der Anteil des Radverkehrs in Linz ist, wie die jüngste Verkehrserhebung zeigt, von 7 auf nunmehr knapp 11 Prozent gestiegen. Das ist zwar einer der höchsten Anteile aller oberösterreichischen Städte, jedoch angesichts des nationalen bzw. internationalen Vergleichs besteht noch klarer Handlungs- und Ausbaubedarf. Denn eines ist klar: Jede und Jeder, der vom Auto auf ein anderes Fortbewegungsmittel umsteigt, bedeutet ein Auto weniger im Stau und somit einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Stauproblems. Erklärtes Ziel für 2024 ist – neben einem weiteren Anstieg des Radfahranteils – vor allem der Ausbau der Öffentlichen Verkehrsmittel“, so Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart.

Klar ist auch, dass Linz aufgrund seiner Bedeutung als Industrie- und Wirtschaftsstandort durch den Pendler-Verkehr stark belastet ist. Abhilfe können nur überregionale Projekte schaffen. Als aktuelles Beispiel dafür nennt der städtische Mobilitätsreferent die jüngst vollzogene Einigung mit dem Land Oberösterreich, die den Weg für die Stadtbahn in Kombination mit der neuen O-Buslinie freimacht.

Im Jahr 2024 werden wesentliche Akzente für die Weiterentwicklung der Mobilität in Linz gesetzt:

Die Palette dabei reicht von Projekten für die Verkehrssicherheit, im Besonderen für Kinder und ältere Menschen, über den weiteren Ausbau der Infrastruktur für sanfte Mobilität bis hin zur Inbetriebnahme der neuen Stadtteillinien auf den Pöstlingberg und die Lunzerstraße.

Dazu kommen operative Arbeiten und Beschlüsse, um die Stadtbahn im wahrsten Sinne des Wortes auf Schiene zu bringen sowie die gesamthafte Erfassung der Mobilitätsströme durch ein Dashboard mit der Intention auf ihre künftige Weiterentwicklung.

„Einen entscheidenden Impuls wird die Mobilitätswende in Linz durch die Fertigstellung der A 26-Hängebrücke bei St. Margarethen erhalten – bietet sich doch damit die Chance, den Hauptplatz noch in diesem Jahr vom Durchzugsverkehr zu befreien und die Nibelungenbrücke für Radfahrer*innen zu attraktivieren.

Aber nicht nur das: Heuer werden durch den Ausbau des Radwegenetzes an der Peripherie, etwa durch den zweiten Teil des Radweges nach St. Florian und den geplanten Radweg nach St. Margarethen sowie den zweiten Bauabschnitt des Radwegs in der Lederergasse weitere Meilensteine auf dem Weg zur Fahrradstadt gesetzt“, gibt Vizebürgermeister Martin Hajart einen Ausblick auf die Schwerpunkte des Mobilitätsressorts im Jahr 2024.

Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart: „Ich will Linz zur lebenswertesten und sichersten Stadt machen. Dafür braucht es auch mehr Mobilität: Für Öffis, Rad und Autos. Mir geht es um ein Verkehrssystem, das kindgerecht ist. Ein Verkehrssystem, das Menschen nicht krank macht, sondern zur Gesundheit aller beiträgt. Ein Verkehrssystem, das die Menschen mit weniger Ressourceneinsatz mehr bewegt.“

Die Denkansätze dafür holt sich Hajart auch bei zahlreichen Gesprächen mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen und Fachrichtungen.

Den Jahresbeginn nützt der Linzer Mobilitätsreferent für einen ausführlichen Rückblick auf die 2023 gesetzten Maßnahmen und für eine Vorschau auf die wichtigsten Projekte im laufenden Jahr. 

Rückblick auf 2023:

Mehr Sicherheit

Mona-Lisa-Tunnel: Lange verzögert – nun umgesetzt 

Der Mona-Lisa-Tunnel wurde in den Sommermonaten des Jahres 2023 sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht und dieser entspricht nun allen Erfordernissen. Nach umfangreichen Vorbereitungen und der Ausarbeitung von Verkehrslenkungskonzepten ist es gelungen, binnen drei Monaten in baulicher und logistischer Hinsicht ein Großprojekt zu realisieren – dies sogar eine Woche schneller als ursprünglich geplant und unter Einhaltung des gesetzten Kostenrahmens von zehn Millionen Euro. 


Fertigstellung des Mona-Lisa-Tunnels Anfang September 2023. Im Bild v.l.n.r.: Vorstandsdirektor-Stv. Mag. Robert Eckmair, Markt Corporates-Chef in der RLB , Ing. Mag. Peter Ilchmann, Direktor des Geschäftsbereichs Gebäudemanagement und Tiefbau der Stadt Linz, Christian Ganhör, Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau sowie Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart.

Die Realisierung dieses Projekts erfolgte nach langer Verzögerung und stellte die Verantwortlichen durchaus vor große Herausforderungen. Notwendig war die Sanierung dieses „Schlüsselstücks“ der Umfahrung Ebelsberg aufgrund der kontinuierlich gestiegenen Verkehrsfrequenz, die auch die Ausstattung der Tunnelröhre mit modernsten Sicherheitseinrichtungen notwendig machte. Von Mitte Juli bis Anfang September des Vorjahres wurde die 775 Meter lange zweispurige Tunnelröhre auf den technisch neuesten Stand gebracht. „Die Beeinträchtigung der im Linzer Süden wohnenden Menschen war schon beträchtlich. Aber Dank eines vom Mobilitätsressort in Kooperation mit externen Expert*innen entwickelten Konzepts konnte die Sanierung letztlich gut und rasch über die Bühne gebracht werden“, so Hajart. „Was lang verzögert worden ist, wurde von uns erfolgreich umgesetzt.“ 

Ein Fokus bei der Hebung der Verkehrssicherheit gilt laut Hajart auch und vor allem den schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen, zu denen die Fußgänger*innen zählen und dabei wiederum den Schulkindern und älteren Menschen. 

Entwicklung von Schulwegplänen 

„Der Auftakt dazu wurde mit der Entwicklung spezieller Schulwegpläne gesetzt, die in Kooperation mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit ab heuer sukzessive Verkehrsgefahren für Schulkinder reduzieren werden, und hierbei vor allem für jene Kinder, die sich auf den gefahrvollen ersten Schulweg machen. Denn gerade in der dunklen Jahreszeit hat die Sicherheit für die kleinsten Verkehrsteilnehmer*innen höchste Priorität!“, sagt Hajart. Jedes Jahr sollen nun für weitere fünf bis sieben Volksschulen Schulwegpläne erstellt werden, bis alle Volksschulen einen solchen vorweisen können.

Sicherheitsmaßnahmen am Schulweg und im öffentlichen Raum 

Verschiedenste Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit bei Schulen wurden gesetzt, wobei zahlreiche Vorschläge von Eltern berücksichtigt werden konnten. Für mehr Sicherheit am Schulweg sorgt etwa die Generalsanierung der Straße am Linzer Bauernberg. Begleitend dazu wurde auch die öffentliche Beleuchtung auf der Straße und im Park ausgebaut und die Elternhaltestellen in der Kapuzinerstraße wurden verbessert. „Diese Maßnahme deckt sich auch mit unserer Intention, das subjektive Sicherheitsempfinden für die Bewohnerinnen und Bewohner durch entsprechende Modifikationen bei der Beleuchtung im öffentlichen Raum zu steigern. Der Einsatz von LED-Technik bewirkt zudem eine wesentliche Energieersparnis“, informiert Vizebürgermeister Martin Hajart.


Mehr Sicherheit am Schulweg, wie hier am Bauernberg

Untersuchung von Unfallhäufungsstellen 

Mehr Sicherheit bei kritischen Straßenstellen möchte Hajart durch ein Projekt zur Untersuchung von Unfallhäufungsstellen erreichen, für das im März 2023 grünes Licht gegeben wurde. Das Epigus-Institut wird dabei 281 Unfälle an 22 Stellen zwischen 2020 und 2022 analysieren. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Unfälle an kritischen Straßenstellen zu reduzieren. „Von den Ergebnissen erwarten wir uns wichtige Grundlagen für sicherheitstechnische Sanierungsmaßnahmen“, betont der Mobilitätsreferent.

Haltestellensanierungsprogramm 

Für mehr Sicherheit für die Fahrgäste sorgt das kontinuierliche Haltestellensanierungsprogramm, im Zuge dessen 2023 zwölf Bushaltestellen fußgängerfreundlicher gemacht wurden.

Tempobremse für Raser 

Ebenfalls ein Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit sind Maßnahmen zur Temporeduzierung im sensiblen Innenstadtbereich.

So wurde am Hessenpark die Fahrbahn verengt. „Durch eine Gehsteigverbreiterung gibt es dort nun mehr Platz für Fußgänger*innen sowie mehr Parkmöglichkeiten, aber weniger Platz für Raser“, so Hajart. 

Mehr Sicherheit für die sanfte Mobilität

Weitere Maßnahmen zur Verkehrssicherheit betrafen Projekte für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Beispielsweise erfolgte die Errichtung von Querungshilfen, wie etwa im Frühjahr 2023 im Nahbereich des Kindergartens in Pichling. Zusätzlich wurden ein Gehsteig und eine energieeffiziente LED-Beleuchtung errichtet. Im Kreuzungsbereich Heliosallee/Auhirschgasse wurde zudem der bisher baulich getrennte Gehsteig und Radweg in einen kombinierten Geh- und Radweg umgebaut.

Bürger und Experten einbeziehen

Für Vizebürgermeister Hajart kommt es vor allem auch darauf an, Planungsprozesse und Verkehrsprojekte nicht nur transparent zu gestalten, sondern die Bewohnerinnen und Bewohner in Konzeption und Umsetzung mit einzubeziehen.

Zudem leistet die Stadt begleitende Bewusstseinsarbeit und organisiert dazu Veranstaltungen, die die Sensibilisierung für Verkehrsthemen fördern.

Bewusstsein mobilisieren

Beispiele dafür sind der Linzer Mobilitätstag am 16. September und das Vordenkerforum „Forward“. 


Linzer Mobilitätstag, Foto: Radlobby

„Am Mobilitätstag 2023 hatte die Bevölkerung Gelegenheit, zusammen mit verschiedenen Mobilitätsorganisationen und -verantwortlichen gemeinsam nachhaltige Mobilität zu feiern. Bei diesem „Fest der Mobilität und Nachhaltigkeit“ machten Partner-Organisationen mit, wie die Radlobby, Family Bikes, Bike Citizens, Klimabündnis , der ARBÖ und das B7 Fahrradzentrum. Organisiert wurde der Mobilitätstag von den Abteilungen Mobilitätsplanung, Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU sowie Stadtklimatologie und Umwelt in Kooperation mit der Radlobby Linz.

Im Vordenkerforum „Forward“ wurde über die städtische Mobilität der Zukunft diskutiert. Neben einem flammenden Appell für mehr Weiblichkeit im urbanen Raum stand dabei auch das kontrovers gesehene Thema einer autofreien Innenstadt im Fokus der Gespräche mit Planern und Verkehrsexperten.

Bürger*innen am Wort

„Die Bürgerinnen und Bürger sollen mitreden können, welche Maßnahmen in ihrem jeweiligen Stadtteil zur Verbesserung und Lenkung von Mobilitätsströmen beitragen können. Gute Beispiele dafür sind das Verkehrskonzept Neue Heimat und das Verkehrskonzept Linz Süd, die mit starker Bürger*innen-Beteiligung abgeschlossen werden konnten“, sagt Hajart. Unter intensiver Bürgermitarbeit wurden dabei gemeinsam mit den städtischen Verkehrsplaner*innen und externen Expert*innen Leitlinien für die künftige Entwicklung der Mobilität in den Stadtteilen erarbeitet.

In diese Richtung geht auch das 2023 gestartete Verkehrskonzept Linz Ost, das, ebenso wie das Verkehrskonzept Linz Süd, durch die erwartete dynamische Entwicklung der jeweiligen Stadtteile nötig ist. Neben der Lenkung der Verkehrsströme und der Förderung nachhaltiger Mobilitätsformen waren und sind bei diesen Konzepten vor allem auch Verkehrsberuhigungsmaßnahmen ein wesentliches Ziel. 

Ein weiteres sehr gutes Beispiel dafür ist das in Kooperation mit den Anwohner*innen und der Kunstuniversität Linz realisierte Vorzeige-Projekt im Rathausviertel: 

„Weniger Parkplätze, dafür mehr Gastgärten und Aufenthaltsqualität in der Domgasse war eine Hauptintention dieses Vorhabens. Das Ziel, die Straße wieder den Menschen als Lebens- und Freizeitraum zurückzugeben, wurde dabei in Form einer Punktlandung erreicht“, schließt Hajart die Aufzählung der zahlreichen Mobilitätsprojekte mit Bürgerbeteiligung im Jahr 2023.

Infrastruktur für die Fahrradstadt

Radwegeausbau und Lückenschlüsse

Das erklärte Ziel Hajarts, Linz zur Fahrradstadt zu machen, akzentuierte sich auch in zahlreichen baulichen Maßnahmen im vergangenen Jahr. Beispiele dafür sind der Geh- und Radweg samt neuer Beleuchtung an der Ramsauerstraße, drei neue Fahrradstraßen für Linz (Fasanweg in Pichling, an der Schumannstraße als Parallelstraße zur B1 und an der Lederergasse zwischen dem Herbert-Bayer-Platz und der Kaisergasse) sowie der Radweglückenschluss in der Landwiedstraße.

Dazu kommen zwei neue Alu-Brücken am Haselbach, mit denen die veralteten Holzkonstruktionen in diesem Bereich dauerhaft ersetzt worden sind.

Die Sicherheit für die Radfahrer*innen wurde durch verschiedene Ausbaumaßnahmen ebenfalls verbessert. So wurde der Donau-Radweg verbreitert und beleuchtet. 

Weitere Mosaiksteine im abgelaufenen Jahr auf dem Weg der Stadt Linz zur Fahrradstadt waren die Errichtung eines neuen Innenstadtradwegs parallel zur (für Radfahrer nicht sehr attraktiven) Landstraße: So wurde ein beidseitiger Mehrzweckstreifen vom Kreisverkehr Karl-Wiser-Straße über die Stockhof- und Herrenstraße bis zur Rudigierstraße geschaffen, um damit eine rasche Nordsüd- bzw. Südnordverbindung durch die Innenstadt herzustellen.

Letztlich wurde auch der erste Abschnitt der „Protected Bikelane“ in der Lederergasse zwischen der Kaisergasse und der Honauerstraße als „Rückgrat“ der Klimaachse realisiert.

Technik/Digitalisierung

Bei der Lenkung von Verkehrsströmen und auch bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit setzt Linz auch verstärkt auf modernste Technik. 


„Grüne Welle“ für die Rettung

„Die Digitalisierung eröffnet uns dabei neue Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven. So ist es uns gelungen, im Zuge der Errichtung der neuen Polizei-Landesleitzentrale eine ‚Grüne Welle‘ für die Rettung zu schaffen. Damit ist gewährleistet, dass im Notfall Rettungsfahrzeuge schneller und sicherer an den Einsatz- bzw. Zielort gelangen können. Dabei geht es oft um Sekunden, die Leben retten können“, so Vizebürgermeister Hajart.

Auch bei den Verkehrslichtsignalanlagen spielt in Linz die Digitalisierung eine zunehmend dominierende Rolle. So werden im Zuge der Austrian Roadmap Ampeln im Bereich Hafen, Donaulände und Industriezeile mit Verkehrssensoren und Wärmebildkameras künstlich intelligent gemacht und untereinander vernetzt. Diese Ampeln verbessern die Sicherheit von Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Bussen und sind – in die Zukunft gedacht – auch eine Notwendigkeit für das autonome Fahren. Moderne Ampeln tragen zudem wie die neu errichtete Verkehrslichtsignalanlage vor der HTL Paul-Hahn-Straße zu mehr Sicherheit am Schulweg bei. 

Nach dieser Bilanz über die realisierten Projekte und Schwerpunkte im zu Ende gegangenen Jahr gibt der Linzer Mobilitätsreferent auch einen Ausblick auf die wichtigsten Vorhaben im Jahr 2024.

Ausblick auf 2024:

Budget „Straßenbau und Verkehr“ 2024

„Ich will Linz zur lebenswertesten und sichersten Stadt machen. Dabei geht es auch um mehr Mobilität: Mit Öffis, Rad und Auto. Dafür investieren wir 2024 über 36 Millionen Euro“, so Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart.

Die Mobilität nimmt im laufenden Jahr eine dominierende Position ein. Von den insgesamt 36,4 Millionen Euro nimmt den größten Budgetblock mit 10,8 Millionen Euro der Straßenbau samt baulicher Erhaltung, Radwegen und Straßenbeleuchtung ein. Im Budget 2024 steht auch die Investitionssumme für die erfolgte Sanierung des Mona-Lisa-Tunnels (10,1 Millionen Euro), die an die Umfahrung Ebelsberg Errichtung GmbH (UEB) überwiesen wird. Weitere 4,8 Millionen Euro betreffen Kapitaltransfers für die Umfahrung Ebelsberg sowie 3,3 Millionen Euro an die Linz AG zur Finanzierung von Nahverkehrsprojekten. Dazu kommen 3,8 Millionen Euro für die Finanzierung des Westrings und 3,7 Millionen Euro für die Autobahn-Halbanschlussstelle Auhof.

Investitionen in Mio. Euro 2024 36,4
Straßenbau, bauliche Erhaltung, Radwege, ÖBV 10,8
Sanierung Mona-Lisa-Tunnel 10,1
Lfd. Finanzierungsbeitrag UEB (Mona-Lisa-Tunnel) 4,8
Linz AG (Öffis) 3,3
Beitrag zum Westring 3,7
Halbanschluss Auhof 3,7

Öffentlicher Verkehr

Weichenstellung für S-Bahnen und O-Busse

Im März 2024 soll mit einem Gemeinderatsbeschluss für die städtische Finanzierung der beiden S-Bahnen S6 und S7 und der neuen Obuslinie ein weiterer Grundstein für die künftige Mobilität in der Stadt Linz gelegt werden. Anstelle der ad acta gelegten zweiten Schienen-Achse werden durch die S-Bahnen und die neue O-Bus-Linie die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich die Verkehrswende auch beim Ausbau des ÖV akzentuiert niederschlägt. „Durch die beiden S-Bahnen sollen die Pendler aus dem Östlichen und Westlichen Mühlviertel eine attraktive Möglichkeit erhalten, um vom Auto auf ein Öffentliches Verkehrsmittel umzusteigen. Dies wird die Linzer Bevölkerung verkehrsmäßig massiv entlasten. Die O-Busse dienen dann der innerstädtischen Verteilungswirkung, und wir erreichen durch die neuen Verkehrsmittel vor allem auch eine Entlastung der oft zum Bersten vollen Straßenbahn an der Landstraße“, so Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart. Und vor allem der sich dynamisch entwickelnde Osten von Linz wird durch die neuen Linien an das öffentliche Verkehrsnetz besser angebunden.

„Im Mobilitätsressort der Stadt Linz und bei den Linz Linien laufen die operativen Arbeiten auf Hochtouren, um diese Projekte im wahrsten Sinne des Wortes auf Schiene zu bringen“, betont Hajart den – neben dem Ausbau des Fahrradnetzes – wohl wichtigsten Schwerpunkt im laufenden Jahr.

Start Linie 150 (Pöstlingbergbus) und Start Linie 108 (Anbindung Industrieunternehmen)

Mit der neuen Stadtteilbuslinie 150 auf den Pöstlingberg erfüllt die Stadt Linz eine langjährige Forderung der Bürgerinitiative Pöstlingberg. Ab Ende Jänner 2024 wird ein Bus – alternierend zur Pöstlingbergbahn – im Halbstundentakt von Montag bis Samstag zwischen Landgutstraße und Götzlingstraße das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln erweitern.

„Mit dem neuen Stadtteilbus wird das öffentliche Verkehrsangebot für die Bewohner*innen verbessert. Der Stadtteilbus zwischen Landgutstraße und Götzlingstraße verkehrt im Halbstundentakt und bringt die Nutzer*innen näher an die Siedlungsgebiete. Die Kosten von rund 280.000 Euro pro Jahr trägt die Stadt Linz. Starten soll die neue Linie ab Ende Jänner dieses Jahres. 

Stadtteillinie 108

Ebenfalls neu im Linzer Liniennetz ist die Stadteillinie 108. Diese soll eine möglichst direkte Anbindung von der Haltestelle Simonystraße in die Lunzerstraße gewährleisten.  Da diese Linie im Wesentlichen den in der Lunzerstraße ansässigen Unternehmen zugutekommt, ist die überwiegende Finanzierung durch die örtlichen Unternehmen geplant. Die neue Stadtteil-Linie 108 soll jedoch nicht nur den Mitarbeiter*innen der Firmen, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die Kosten werden pro Jahr zirka 150.000 Euro betragen. Davon sollen 45.000 Euro von der Stadt Linz und der Rest von den Unternehmen kommen. Die Linie 108 soll bedarfsgerecht in 30 bzw. 60 Minuten-Intervallen fahren und sechs Haltestellen, davon fünf auf dem Voestareal sowie eine im Bereich Simonystraße, umfassen.

Verkehrsberuhigung und Verbesserung für sanfte Mobilität

Kein KFZ-Durchzugsverkehr am Hauptplatz – Fahrrad-Nadelöhr Nibelungenbrücke wird nun endlich entschärft

Nachhaltig niederschlagen wird sich im „Mobilitätsjahr 2024“ die Eröffnung der A 26-Westringbrücke. „Durch den Westring ergeben sich große Chancen für die Verkehrsberuhigung im Innenstadtbereich. Dies soll bereits sichtbar werden, wenn der erste Abschnitt – sprich die Westringbrücke – im November eröffnet wird. Ab dann wird es möglich sein, zum einen den Hauptplatz für den Durchzugsverkehr zu sperren und zum anderen pro Richtung je einen zusätzlichen Fahrstreifen der Nibelungenbrücke für die Radfahrer*innen zu reservieren. Worüber jahrelang diskutiert wurde, das wird im Jahr 2024 Realität“, kündigt Hajart an.


Die Fertigstellung der Westringbrücke eröffnet neue Möglichkeiten 

Gestartet wird bei der Nibelungenbrücke mit provisorischen Einbauten, um die Sicherheit der Radfahrer*innen zu gewährleisten. Die baulichen und damit finalen Adaptierungen werden im Zuge der notwendigen Generalsanierung der Nibelungenbrücke umgesetzt. Der diesbezügliche Zeitplan wird aktuell zwischen Stadt Linz und Land abgestimmt und zeitnah präsentiert werden.

Sonderverkehrsausschuss zur Radfahrstrategie geplant

Die Fahrradstrategie „L_nz Fahr_Rad“ wurde nach Einbindung der Gemeinderatsfraktionen und verschiedenster Stakeholder (Klimastabstelle, Stadtplanung, Polizei, Radlobby, Landes-Radverkehrsbeauftragter, ÖAMTC, ARBÖ, Regionalmanagement etc.) durch die Verkehrsplanungsbüros ÖIR und Consens erstellt. Das Konzept soll nun nochmals im Rahmen eines Sonderverkehrsausschusses vorgestellt und auf breiter Basis diskutiert werden. Die einzelnen Bauprojekte haben – unabhängig vom Konzept – in den entsprechenden Kollegialorganen eingebracht und mehrheitlich beschlossen zu werden.

Bau des Radwegs Linz – St. Margarethen

Das heurige Jahr wird zudem ein Jahr der Weichenstellungen für weitere Radprojekte in Linz. Nach Abschluss der erforderlichen Grundeinlöseverhandlungen ist geplant, noch heuer mit der Errichtung einer attraktiven Radwegverbindung von der Nibelungenbrücke nach St. Margarethen zu beginnen. Auch dies ein Projekt, über das bereits über zehn Jahre geredet und verhandelt wurde – nun soll es endlich zur Sache gehen.

2. Abschnitt Lederergasse

Nach der 2023 erfolgten Fertigstellung der ersten Etappe des neuen Radwegs an der Lederergasse im Bereich zwischen dem Herbert-Bayer-Platz und der Kaisergasse soll heuer der zweite Bauabschnitt in Richtung Osten in Angriff genommen werden. Zudem setzt das vom Klimafonds geförderte Projekt „Klimaachse“ seine Arbeit fort, bei der nicht nur die Lederergasse, sondern auch der weitere Weg bis zum Hafen im Fokus steht. Dabei geht es um die sanfte Mobilität, Begrünungsmaßnahmen, gestalterische Aufwertungen und vieles mehr.

2. Abschnitt Radweg nach St. Florian

In diesem Jahr soll auch der zweite Bauabschnitt des Radwegs nach St. Florian vollzogen werden. Derzeit wird bereits an der Projektierung dieser Radwegverbindung gearbeitet.


Grünes Licht für die zweite Etappe des Radwegs auf der Florianerbahntrasse

Das geplante zweite Teilstück sieht einen Radweg mit dreieinhalb Meter Breite sowie zwei Bankettstreifen vor. Darüber hinaus ist die Errichtung einer Brücke über den Mönchgrabenbach notwendig. Auf der Linzer Seite bzw. auf Gemeindegebiet der Stadt Linz ist der Radweg 915 Meter lang. Der Streckenteil auf dem Gemeindegebiet von St. Florian beläuft sich auf rund 410 Meter. Somit beträgt die Länge der zweiten Radwegetappe rund 1,3 Kilometer. Ebenso wie beim ersten Bauabschnitt wird eine Finanzierung bzw. Kostenteilung von Stadt und Land angestrebt.

Leihräder expandieren in den Osten

Neben Radweglückenschlüssen, wie zum Beispiel an der Industriezeile, wird die Ausdehnung des Angebots des City Bike Radwegeverleihsystems im Osten von Linz starten. Konkret werden 15 neue Standorte dazukommen.


City Bike-Verleih expandiert nach Osten 

Abschluss Verkehrskonzept Linz Ost

Nach Miteinbeziehung der Bürgerinnen und Bürger im vergangenen Jahr soll nun die Finalisierung des Verkehrskonzepts Linz Ost erfolgen. Der Linzer Osten ist einer der am schnellsten und am dynamischsten wachsenden Stadtteile von Linz. Aktuell und auch in den kommenden Jahren wird dort viel gebaut. Neben dem Quadrill (mit Fertigstellung 2025), dem Ausbau der Dynatrace-Zentrale und des neuen Standorts von MIC wird das E-Tech-Center erweitert sowie das Schlachthofareal mittelfristig entwickelt. Auch das Donauparkstadion sowie der neue Standort von XXX-Lutz sorgen für mehr Verkehr.

Deshalb braucht es die lenkende Hand der Stadt. Um die aktuellen und zukünftigen Mobilitätsströme im Linzer Osten sinnvoll koordinieren zu können, müssen begleitende Maßnahmen entsprechend dem neu entwickelten Verkehrskonzept gesetzt werden.

Parallel dazu erfolgen die ersten Umsetzungsmaßnahmen aus den 2023 finalisierten Verkehrskonzepten Linz Süd (Ebelsberg/Pichling) und Neue Heimat.

Schulwegsicherheit

Ein wesentlicher Schwerpunkt im Jahr 2024 wird ebenso wie im Vorjahr der Schulwegsicherheit gelten. Zusätzlich zu den sechs Volksschulen, für die bereits Schulwegpläne in Kooperation mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit in Auftrag gegeben wurden, sollen in den kommenden Jahren alle der insgesamt 40 öffentlichen und sechs privat geführten Volksschulen sukzessive Schulwegpläne erhalten.

Ein weiterer Beitrag des Mobilitätsressorts zur Verbesserung der Sicherheit am Schulweg ist die Einrichtung von Schulstraßen wie jener, die ab der zweiten Jännerwoche bei der VS 45 am Hausleitnerweg verordnet wurde. Bei diesem Pilotprojekt geht es darum, Erfahrungen zu sammeln, wie sehr sich dadurch die Verkehrssicherheit im Schulumfeld verbessert. Sollte sich die Schulstraße bewähren, ist daran gedacht, sie auch an anderen geeigneten Standorten in Linz einzuführen. Darüber hinaus wird auch die Möglichkeit sogenannter Kiss-and-Ride-Zonen von den Verkehrsexpert*innen der Stadt verstärkt geprüft. Dazu kommen bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an verschiedenen Linzer Schulstandorten.

Masterplan Gehen

Vorbereitet wird gerade ein Stadtsenatsantrag für einen „Masterplan Gehen“. Sich mit dieser Art der Fortbewegung verstärkt auseinander zu setzen macht Sinn. Denn wo Menschen gern und sicher gehen, ist die Aufenthaltsqualität höher. Um gut und angenehm gehen zu können, muss die Infrastruktur für dieses Fortbewegungsmittel passen. Hier sind Maßnahmen und Strategien gefragt. Dabei mitbehandelt werden soll auch das wichtige Thema der Sitzgelegenheiten, die man oftmals in Linz vergebens sucht. Gerade angesichts einer alternden Gesellschaft sollte mehr Stellenwert darauf gelegt werden.

Linz erhält Mobilitäts-Dashboard

Ab dem Frühjahr 2024 soll Linz über ein Mobilitäts-Dashboard verfügen. Als erster Schritt dazu erfolgte bereits im Vorjahr die Installation von Spezial-Detektoren, um Verkehrsströme zu analysieren und der Einbau von Kameras zur Beobachtung des Verkehrsaufkommens auf der Nibelungenbrücke. 

Die Erstellung dieses City-Dashboards soll ermöglichen, dass in Form einer interaktiven Karte speziell im Innenstadtgebiet und an neuralgischen Punkten Verkehrsströme analysiert und transparent dargestellt werden.

Mittels des Dashboards wird es künftig möglich sein, den Modal Split, also den Anteil verschiedener Verkehrsmittel am Gesamtverkehrskommen, aufzuschlüsseln und daraus Schlüsse für die Mobilitätsplanung zu ziehen.

Durch visuelle Datenerfassung kann nicht nur die Anzahl der Verkehrsteilnehmer*innen ermittelt, sondern auch deren Art, wie Autos, Fahrräder, Fußgänger*innen, Lastkraftwägen, Motorräder und Busse präzise identifiziert werden.

„Mühsame Verkehrszählungen durch Personen oder mittels Bodensensoren gehören somit durch dieses System der Vergangenheit an. Verkehrsanalysen werden dadurch in Hinkunft nicht nur zeit- und kostensparender, sondern erfolgen in Echtzeit. Dies bedeutet einen wesentlichen Fortschritt bei der Verkehrsplanung ebenso wie die Möglichkeit der raschen Reaktion auf neuralgische Stauzonen“, zählt Vizebürgermeister Mag. Hajart die Vorteile des geplanten City-Dashboards auf. Es geht darum, kontinuierlich darzustellen, wie sich der Modal Split – also der Mix an unterschiedlichen Fortbewegungsarten – darstellt und im Laufe der Zeit an den neuralgischen Punkten entwickelt.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart zum Thema „Schwerpunkte im Mobilitätsjahr 2024“)

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