Medienservice vom: 12.04.2024 |Downloads zur Meldung|Fotos zur Meldung

75 Jahre Südbahnhofmarkt Positionierung des Marktes zwischen Tradition und Moderne und seine Rolle als Soziale Drehscheibe und Gourmet-Meile im Herzen der Stadt

Viel ist geschehen in den 75 Jahren, seit der wohl beliebteste Linzer Markt vom früheren Marktplatz, dem Hessenplatz, zu seinem heutigen Standort wechselte. In nur zehnmonatiger Bauzeit wurden anno 1949 28 feste Marktkioske errichtet, die bis zu vier Geschäften Platz boten. Sie ersetzten hölzerne Buden und Standln, die den hohen Anforderungen an Kühlung und Hygiene nicht mehr entsprachen. Am 5. Dezember 1949 wurde am Südbahnhofmarkt der erste Markttag abgehalten. 

Der Südbahnhofmarkt 2024 bietet natürlich ein ganz verändertes Bild. „Es ist der Spagat zwischen Tradition und Moderne gelungen. Wir blicken einerseits mit Stolz auf eine 75-jährige Geschichte zurück, haben aber andererseits heute einen modernen Markt mit einem bunten Branchenmix und einem zeitgemäßen Auftritt inklusive digitaler Markt-App. Das Herz des Marktes sind und bleiben die 45 Marktgeschäfte und die bis zu 130 Beschicker*innen am Freigelände, vom Handel über das Handwerk bis zur Gastronomie. Eine große Anziehungskraft haben auch die vielen Aktivitäten und Veranstaltungen, die das ganze Jahr über geboten werden. Vielfalt und Frische treffen hier auf ein tolles Ambiente und harmonieren mit dem Faktum, dass der Markt stets eine wichtige Kommunikationsplattform ist,“ zeigt sich Stadträtin und Marktreferentin Doris Lang-Mayerhofer begeistert.

Herta Neiß erläutert, dass – mit Blick auf die lange Historie von Märkten – diese immer „das Herz einer Stadt waren“. Daran habe sich bis heute auch nichts verändert. Selbst in Zeiten der großen Konsumtempel seien historische Märkte nicht zu ersetzen.

Ein Markt mit Geschichte und vielen Geschichten

Im Laufe von 75 Jahren konnte der Markt sein Aussehen erhalten und steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Freilich hat sich in den Jahren viel verändert. So wurde früher gerne vom Wagen herunter direkt verkauft, und ein Salathäupl, das um zehn Uhr Vormittag noch keine Käuferin gefunden hatte, gab es kaum. Herr Bäck schnitt die Krauthäupln direkt vor den Kundschaften ein und gabelte auch frisches Sauerkraut direkt aus dem Bottich. In einer Viertelkoje mit 19 Quadratmetern bot Frau Brunnbauer ein komplettes Lebensmittelsortiment, zumindest für damalige Ansprüche. Vom „Glanglmarkt“ schwärmen noch heute viele Marktliebhaber: allerlei Kleintier wurde feilgeboten. Da tummelten sich lebendige Hühner, Küken, Enten, Gänse, Tauben, Kaninchen oder Fische, freilich, um in den Kochtöpfen zu landen. Fasane und anderes Wildgeflügel baumelte an Schnüren und jede Hausfrau wusste, wie diese gerupft und ausgenommen wurden.

Auch für Herta Neiß, Wirtschafts- und Kulturwissenschafterin und Leiterin MBA -Tourismusmanagement am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Johannes Kepler Universität Linz, erfüllt der Südbahnhofmarkt eine Mehrfachfunktion: „Zunächst habe ich mit einem Wochenmarkt einen regionalen Nahversorger mitten in der Stadt. Historisch betrachtet waren Märkte über Jahrhunderte immer das Herz einer Stadt.“ Daran habe sich bis heute eigentlich nichts verändert. „Du kannst einen historisch gewachsenen Markt nie durch einen Supermarkt oder ein Einkaufszentrum ersetzen“, ist Neiß überzeugt.

Historische Fotoaufnahmen aus dem Archiv der Stadt Linz

Größter Grünmarkt Oberösterreichs

Mit bis zu 170 verschiedenen Beschicker*innen beeindruckt der Südbahnhofmarkt mit seiner Größe und Vielfalt. Ein neues Leitsystem erleichtert vor allem neuen Kund*innen die Orientierung auf dem großen Gelände. Natürlich ist er auch der am häufigsten frequentierte Frischemarkt in Linz. Ein lebendiges Freiluft-Einkaufszentrum für die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch ein kulinarischer Geheimtipp für die Gäste unserer Stadt. Der gesunde Mix aus Obst und Gemüse, landwirtschaftlichen Produkten, Fleisch, Fisch, Gastronomie sowie Dienstleistungen kommt bei den Kundinnen und Kunden gut an. 

Ein Markenzeichen für den Markt war und ist die Frische seiner Waren. Zum Beispiel die Fischkalter mit den lebenden Forellen und Karpfen oder der fahrende „Kas-Peter“ mit seinem „Verkaufswaggon“ waren immer schon magische Anziehungspunkte. Nur hier gab es von Anfang an auch Südfrüchte wie Feigen und Datteln sowie Studentenfutter zu kaufen.

Jubiläumsjahr mit buntem Veranstaltungsreigen 

Gemeinsam mit dem Marktmanagement der Stadt Linz organisieren die in der ARGE Südbahnhofmarkt vertretenen Marktbeschicker*innen eine Vielzahl an Aktionen und Veranstaltungen im heurigen Jubiläumsjahr und zeigen damit die Lebendigkeit, die diesen Markt so einzigartig macht. 

Neben kurzfristigen Aktionen und Feiern gibt und gab es heuer folgende größere Veranstaltungen: Faschingsaktion mit der Ebelsberger Faschingsgilde und „Remmi Demmi am Südi“, Besuch des Osterhasen mit Ostereiersuche, Muttertagsaktion, Süßbahnhofmarkt mit Familiennachmittag (am 7. Juni), Marktfrühling, in den Sommerferien jeden Freitag den Kindersachenflohmarkt, Herbst am Markt, Tag der alten Obstsorten, Tag der Landwirtschaft mit den Seminarbäurinnen, Martini am Markt mit Ponyreiten, jeden Adventsamstag – Adventmatinee mit Bläsergruppe und zum 75. Jahrestag der Eröffnung des Südbahnhofmarktes kommt der Nikolaus und es gibt den beliebten Trüffelmarkt.

Traditionsmarkt mit Online-Zugang

Der Südbahnhofmarkt Linz ist nicht nur der größte, älteste und traditionsreichste der elf Linzer Genussmärkte, sondern will auch der modernste Markt Österreichs sein. Mit der Mitte 2023 eingeführten digitalen Markt-App wird den Besucher*innen und Beschicker*innen ein weiteres Service geboten. Im Rahmen von „Digitales Linz“ entwickelt sich der Südbahnhofmarkt nun zum österreichweiten Vorzeigemarkt. Mit einem neuen Leitsystem und der Markt-App SBHM.DIGITAL! wurde ein Konzept entwickelt, das den Südbahnhofmarkt auf lange Sicht kundenorientiert positionieren und somit zukunftsfit macht. Das Ziel ist es, die traditionelle Funktion und Identität des Marktes mit analogen und digitalen Elementen zu erweitern, um den Markt bedarfsgerecht auszurichten. Mit den digitalen Services sollen neue und jüngere Kundenschichten für den Markt gewonnen werden und auch Stammkunden von Infos zu Öffnungszeiten, Events, Aktionen, Mittagsmenüs oder saisonalen Spezialitäten profitieren. Das Einkaufen am Markt soll dadurch noch besser, bequemer und attraktiver werden. Passend zum Online-Angebot gibt es am Südbahnhofmarkt auch eine Abholstation für bestellte Waren mit digitalem Zugang.

Lebensfreude im Einkaufskorb

Vor allem in Zeiten, in denen Kommunikationsräume wie Gasthäuser immer weniger werden und der Mensch mitunter zu einer gewissen „Schrebergarten-Mentalität“ neigt und man sich verstärkt in den eigenen vier Wänden einigelt, kommt einem städtischen Markt ungleich mehr an Bedeutung zu. „Wer unseren Südbahnhofmarkt besucht wird rasch von diesem bunten Treiben, diesem magischen Gewusel angesteckt. Da wird gustiert, eingekauft, geplaudert und gelacht. Im Einkaufskorb ist letztlich immer diese Lebensfreude als kostenlose Draufgabe mit dabei“, freut sich Doris Lang-Mayerhofer.

Der Südbahnhofmarkt im Zeitraffer 

  • 1859 bis 1872: Bahnhofsgelände der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden; da dies der zweite Bahnhof von Linz nach Gmunden war, wurde dieser Südbahnhof genannt.
  • 1930er Jahre: Verwendung des Geländes zum Bau genossenschaftlicher Wohnsiedlungen. Während des 2. Weltkriegs Lagerplatz für militärisches Material.
  • 4.12.1949: Übersiedlung des zerstörten Linzer Grünmarkts vom Hessenplatz auf das Gelände des ehemaligen Südbahnhofs. 
  • 5.12.1949 erste Markttag am Südbahnhofmarkt 
  • 14.12.1949: Offizielle Eröffnung des Südbahnhofmarkts.
  • 2020 - 2022: Investitionsprogramm mit über 2 Millionen Euro für die Sanierung der Oberflächen inkl. neuer Elektroinstallationen und Beleuchtung 
  • 2023: Markt-APP SBHM.DIGITAL!

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer, Dr.in Herta Neiß, Wirtschafts- und Kulturwissenschaftlerin und Leiterin des Masterlehrgangs Tourismusmanagement an der JKU und Mag.a Theresa Gillhofer, Abteilungsleiterin Marktmanagement und Tourismus zum Jubiläum 75 Jahre Südbahnhofmarkt)

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