2024 wird Jahr der Mobilität Nach breit angelegtem Sonder-Verkehrsausschuss nun auch Fahrradstrategie vor Beschlussreife
Bereits zum Jahresanfang hat der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart 2024 zum Jahr der Mobilität erklärt. Mit der Fertigstellung der vierten Donaubrücke, der daraus resultierenden Verkehrsentlastung für die Innenstadt, mit der Inbetriebnahme neuer Buslinien in Urfahr (Pöstlingberg) und der Industriezeile und vor allem mit den umfassenden Vorbereitungsarbeiten für die S-Bahnen und O-Busse wurden und werden Meilensteine zur Aufwertung des öffentlichen Verkehrs und für den Ausbau der sanften Mobilität gesetzt.
„Nun geht auch die Ausarbeitung der Linzer Fahrradstrategie ins Finale. Damit sollen die Voraussetzungen und Leitlinien für eine umfassende Aufwertung des Verkehrsmittels Fahrrad und damit auch für eine weitere Erhöhung des Anteils des Radverkehrs am städtischen Verkehrsmix in Linz geschaffen werden. Denn alle, die vom Auto auf ein anderes Fortbewegungsmittel umsteigen, tragen das ihre zur Linderung des Linzer Verkehrsproblems bei“, betont Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart.
Am Montag, 4. März 2024, fand eine Sondersitzung des städtischen Ausschusses für Mobilität und Verkehr zur Fahrradstrategie statt. Neben den Ausschussmitgliedern waren interne und externe Experten geladen, diese Fahrradstrategie breit zu diskutieren. Das Gesamtkonzept soll in der Mai-Sitzung des Linzer Gemeinderates grundsätzlich beschlossen werden.
Die in der Fahrradstrategie enthaltenen Leitlinien für die Weiter- und Fortentwicklung des Radverkehrs in Linz werden von städtischen Experten aus dem Bereich des Klimaschutzes, der Mobilitätsplanung sowie im Beisein von Fachleuten der Stadtentwicklung und des Straßen-, Brücken- und Wasserbaus erstellt.
Neben den für Fragen der Mobilität verantwortlichen Mitarbeitern der Stadt Linz nahmen auch externe Stakeholder, zum Beispiel aus dem Stadtpolizeikommando Linz zum Thema Sicherheitsaspekte und Verkehrskontrollen, des Regionalmanagements zum Aspekt der regionalen Integration und Kooperation sowie Mitarbeiter der Landesverkehrsplanung Oberösterreich teil. Auf diese Weise wurden Fragen der Sicherheit sowie Auswirkungen und Erwartungen in Bezug auf gemeindeübergreifenden Radprojekte in die Fahrradstrategie mit eingearbeitet.
An den Vorbereitungen für die Fahrradstrategie wirkten auch Interessenvertreter von ÖAMTC und ARBÖ, der WKO Linz Stadt, der Linz Linien etc. mit.
Aus der Perspektive der Radfahrer*innen fließen Anmeldungen und Vorschläge der Radlobby Linz, durch Teilnahme von Vertreterinnen des Blindenverbands Angelegenheiten der Barrierefreiheit und Sicherheitsaspekte für Sehbehinderte sowie unter Mitwirkung des Tourismusverbands Linz die Thematik der Tourismusförderung durch den Radverkehr in das Gesamtkonzept mit ein.
„Ziel dieser umfassenden Vorberatungen und Expertisen im Vorfeld ist, die Linzer Fahrradstrategie auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Darüber hinaus möchte ich einen umfassenden Konsens für die Förderung des Radverkehrs in Linz über Parteigrenzen hinweg erreichen. Nur durch ein Zusammenwirken aller politischen Kräfte und aller Beteiligten können wir gemeinsam die Basis für die ‚Fahrradstadt Linz‘ legen“, erläutert Vizebürgermeister Hajart. „Das Fahrrad als gesundes und umweltfreundliches Verkehrsmittel hat in unserer Stadt großes Potenzial. Vieles wurde bereits erreicht, aber mindestens ebenso viel Arbeit liegt noch vor uns“, schließt Hajart.
„Die erarbeitete Fahrradstrategie ist eine gute Grundlage, um langfristig den Radverkehr in Linz zu attraktiveren. Als Basis für weitere Planungen nehmen wir das Expert*innenpapier zur Kenntnis. Wir erwarten uns bei der Planung und Umsetzung weiterer Maßnahmen die frühzeitige Einbindung der Fraktionen, besonders aber auch eine Abklärung mit zentralen Akteuren wie etwa Polizei oder Linz Linien. Der Ausbau der Radinfrastruktur ist wichtig, sie darf jedoch keinesfalls zu Lasten des öffentlichen Verkehrs oder der Fußgänger*innen gehen. Aus diesem Grund braucht es eine gute Abstimmung, wie wir jene Fläche, die uns zur Verfügung steht, effizient und fair nutzen“, so SPÖ-Verkehrssprecher Gemeinderat Florian Koppler.
„Mit der von uns lange geforderten Radstrategie liegt nun ein umfassendes Konzept auf dem Tisch, das einen Schwerpunkt auf ein durchgehendes innerstädtisches Radnetz mit Verbindung zu den Umlandgemeinden legt. Damit ist aber nur der erste Schritt getan. Jetzt muss es darum gehen, die Vorhaben vom Papier auf die Straßen zu bringen und das nötige Geld für die Umsetzung sicherzustellen. Gut ausgebaute, sichere Radwege sind der Grundstein, damit mehr Menschen regelmäßig in die Pedale treten“, hält Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz, fest.