Innenstadt weiterhin attraktiv für Einzelhandel Leerstandsquote in den Landeshauptstädten: in Linz am geringsten
Standort + Markt City Retail Österreich erfasst seit 2013 einmal jährlich innerstädtische Geschäftsflächen in den 20 größten Städten Österreichs. Mit dem Health-Check 2024 liegt ein ausführlicher Bericht zu allgemeinen Entwicklungen der Geschäftsflächen und Standort-Veränderungen vor. Basis dafür bot ein permanentes Monitoring zu den Shopflächen in den Städten. Die wichtigsten Parameter der Erhebung bildeten die Größe der Verkaufsfläche, Leerstandsquote, Shop-Anzahl und durchschnittliche Shopgröße, der Filialisierungsgrad sowie die Fluktuationsrate.
Die Top-Lagen der Linzer Innenstadt (sogenannte A-Lage) bieten 83.400 Quadratmeter Verkaufsfläche - nach der Wiener Mariahilfer Straße mit 123.100 Quadratmeter somit die größte Fläche in Top-Lage. Auf dieser Fläche befinden sich in der oberösterreichischen Landeshauptstadt 316 Shops mit einer durchschnittlichen Größe von 180 Quadratmeter.
Freie Geschäftsflächen sind ein natürlicher Teil des städtischen Wertschöpfungszyklus. Gleichzeitig bergen sie viel Potenzial für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung und chancenreichen wirtschaftlichen Wandel. Mit dem geplanten Innenstadtkonzept soll die Linzer Innenstadt ebenso für den Aufenthalt fernab des Einkaufens attraktiviert werden.
Bei Betrachtung der Leerstandsquote zeigt sich deutlich, dass Linz auch hierbei sehr gut abschneidet. Linz weist auch in dieser beobachteten Periode sowohl im Landeshauptstädtevergleich (ausgenommen Wien) als auch im Durchschnitt eine geringe Quote von 4,1 Prozent auf.
„Der ewig währenden Debatte über hohe Leerstände in Linz kann damit mit Fakten entgegnet werden. Linz beweist sich abermals als attraktiver Wirtschaftsstandort, auch für den Einzelhandel. Dem Linzer City Ring ist es zudem ein wichtiges Anliegen, entstandene Leerflächen rasch nach zu besetzen. Daher rechnen wir in naher Zukunft mit einem weiteren Rückgang von Leerständen. Die Wirtschaftskammer Oberösterreich fungiert ebenso als zentraler Player in puncto Unternehmensberatung, -gründung und -weiterentwicklung. Durch dieses Zusammenspiel aller Akteur*innen stellt sich nicht die Frage um Leerstände, sondern vielmehr um ein weiterhin adäquates, vielfältiges und attraktives Angebot für die Linzer Bürger*innen”, so Wirtschaftsreferent Bürgermeister Klaus Luger.
Zehn Prozent aller österreichischen City-Handelsflächen sind in Linz
In Österreich stehen insgesamt 13,8 Millionen Quadratmeter im Einzelhandel zur Verfügung. Die City Retail erfasste für ihre Dokumentation rund 1,4 Millionen Quadratmeter innerstädtischer Einzelhandelsflächen, was rund 10 Prozent entspricht. Demnach beträgt die innerstädtische Geschäftsfläche von Linz zehn Prozent der erfassten österreichweiten Flächen.
Den Health-Check führte Standort + Markt mithilfe der Parameter Shopflächenindex, sprich eine dichte Nutzung, bei gleichzeitig geringer Leerstandsrate durch. Dabei zeigte sich ebenso ein gutes bzw. „gesundes” Ergebnis für Linz, welches unter den Top 5 „gesund bewerteten Geschäftsbereichen“ liegt.
Leerstandsquote in Linz unter den geringsten: Einkaufszentren mehr Leerflächen als Linzer Innenstadt
Die Gesamtbetrachtung zeigt, dass sich Leerflächen österreichweit seit dem letzten Jahr im Rückgang befinden. Liegt die Leerstandsquote mit 4,1 Prozent in den beobachteten A-Lagen sogar unter der Quote der Einkaufszentren mit 4,6 Prozent.
Im oberösterreichischen Vergleich liegt Wels zwar mit einer Leerstandsquote von 2,9 Prozent deutlich unter jener von Linz. Ein detaillierter Blick auf das Monitoring zeigt jedoch, dass Wels die Verkaufsflächen um mehr als sechs Prozent reduzierte (im Vergleich: in Linz liegt die Reduktion bei 0,4 Prozent), was rein mathematisch schon zwangsläufig eine geringe Leerstandsquote nach sich zieht. Zudem liegt in Wels die Fluktuation mit 15 Prozent höher als in Linz mit 13,6 Prozent.
Der kurzweiligen Abwärtsspirale, die sie sich durch die negativen Effekte der Covid-19-Pandemie in zahlreichen Wirtschaftsbetrieben bemerkbar machte, konnte im darauffolgenden Zeitraum von 2022/2023 bis heute entgegengesteuert werden.