Medienservice vom: 11.03.2024 |Downloads zur Meldung

Aktivpass unterstützte 2023 27.000 Linzer*innen Drei Viertel der Aktivpass-Nutzer*innen sind Frauen

  • Wichtiges soziales Angebot der Stadt Linz mit vielfältigen Vergünstigungen für Menschen mit geringem Einkommen

Seit mittlerweile 35 Jahren bietet die Stadt Linz mit dem Aktivpass einkommensschwachen Linzer*innen eine wichtige Unterstützung für den oft kostenaufwändigen Alltag an. Mit der Vorteilskarte, die jede volljährige Person mit Hauptwohnsitz in Linz — unter bestimmten Voraussetzungen — beantragen kann, erhalten viele Menschen wieder Zugang zu Leistungen und Angeboten, die sie anders nicht finanzieren könnten.  

Aktuell sind fast 27.000 Aktivpässe ausgegeben. Die Bandbreite der Vorteile reicht von vergünstigten Eintritten in die städtischen Museen über Ermäßigungen für Hallenbad, Freibad und Eishalle bis hin zu besonderen Tarifen in den Stadtbibliotheken. Auch die Möglichkeit, das öffentliche Verkehrsnetz der Linz Linien um nur 15,80 Euro pro Monat zu nutzen, findet großen Anklang. Die monatliche Einkommensgrenze für den Bezug des Aktivpasses wird jährlich angepasst. Im vergangenen Jahr hatten alle Linzer*innen, die weniger als 1.424 Euro netto im Monat verdienten, Anspruch auf die städtische Vorteilskarte. Im laufenden Jahr liegt der Richtsatz bei € 1.547 Euro Nettoeinkommen pro Person und Monat. 

„Der Aktivpass gilt auch nach 35 Jahren noch als wesentliche soziale Innovation in der Landeshauptstadt und ermöglicht finanziell schwächer gestellten Menschen eine soziale Teilhabe in vielen unterschiedlichen Bereichen. Mit diesem Angebot ermöglichen wir den Zugang zu Kultur- sowie Freizeiteinrichtungen und machen Mobilität für alle leistbar. Die Stadt Linz bekennt sich zu ihren freiwilligen Sozialleistungen, wir werden daher auch weiterhin sicherstellen, dass der Aktivpass für alle, die ihn benötigen, zugänglich ist“, sagt Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. 

Nachhaltig wirksames Sozialprojekt

Mit der Einführung des Linzer Aktivpasses bewies die Stadt Linz bereits 1989 das richtige soziale Gespür, wie man Menschen mit geringem Einkommen effektiv unter die Arme greifen kann. Zahlreiche Angebote ermöglichten Menschen mit wenig Einkommen, leistbare Produkte und Freizeitmöglichkeiten zu nutzen. Eine kontinuierliche Verbesserung des Angebots und der einfache Zugang zur Linzer Vorteilskarte führten rasch zu einem starken Anstieg der Nachfrage. Dies gilt insbesondere für die Jahre ab 2007: Seitdem ist der Erhalt nicht mehr an das Haushaltseinkommen gebunden, sondern es zählt lediglich das persönliche Monatseinkommen als Kriterium. Die gleichzeitige massive Ausweitung der Leistungen machte das Angebot noch attraktiver.

Entwicklung im Langzeitvergleich 

Derzeit sind exakt 26.909 Aktivpässe (Stichtag 31.12.2023) ausgegeben. Die Zahlen haben sich seit Einführung des Aktivpasses im Jahr 1989 auf hohem Niveau eingependelt. Mit fast 42.700 Aktivpässen wurde im Jahr 2015 der bisherige Höchstwert erzielt. 

Durch die soziale Ausrichtung der Anspruchsberechtigung haben sehr viele Linzer*innen die Möglichkeit, diesen Pass zu beanspruchen. Die größte Gruppe mit 7.393 Pässen ist dabei die der unselbständigen Erwerbstätigen. Vor allem für teilzeitbeschäftigte Frauen mit geringem Einkommen bietet der Aktivpass ein attraktives Angebot. Daher liegt der Frauenanteil bei den unselbstständig Erwerbstätigen besonders hoch. 

Platz zwei belegen die Pensionist*innen mit aktuell 5.533 ausgegebenen Aktivpässen. Auch hier sind die weiblichen Besitzerinnen deutlich in der Überzahl. Auf dem dritten Rang folgen schließlich Arbeitslose bzw. Notstandshilfeempfänger*innen mit insgesamt 3.999 Personen. 2.999 Menschen ohne jegliches Einkommen haben ebenfalls einen Aktivpass. 

Corona hat deutliche Spuren hinterlassen

Im langfristigen Vergleich wird sichtbar, dass die Corona-Pandemie auch beim Aktivpass Spuren hinterlassen hat. Es wurden von allen bezugsberechtigten Personengruppen 2022 deutlich weniger Aktivpässe in Anspruch genommen als im letzten „Vor-Corona-Jahr“ 2019. Damals ist die Anzahl von 36.000 ausgegebenen Aktivpässen mit dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 auf knapp 30.000 eingebrochen. Mittlerweile hat sich die Situation stabilisiert, aber die im Vorjahr ausgegebenen 26.900 Pässe bedeuten einen weiteren leichten Rückgang im Langzeitvergleich. 
Generell nutzen Frauen das Angebot des städtischen Aktivpasses deutlich mehr als Männer. Insgesamt sind 73 Prozent der Aktivpassinhaber*innen Frauen.

Viele junge Menschen verwenden Aktivpass

Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt: Vor allem den jüngeren Menschen und Frauen sind die Vorzüge des Aktivpasses bekannt und sie nutzen diese Möglichkeit auch. Mit jeweils 18,7 Prozent stellen die 18- bis 29-Jährigen und die 30 bis 39-Jährigen die größten Gruppen bei den Aktivpass-Bezieher*innen. 

Österreicher*innen sind die klar größte Gruppe der Nutzer*innen

Mehr als die Hälfte aller Aktivpass-Bezieher*innen besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft; exakt sind dies 52,7 Prozent. Rund 12 Prozent entfallen auf das EU-Ausland und 35 Prozent auf das sonstige Ausland.

Nach Nationalitäten gereiht stellen Menschen mit türkischer, syrischer und bosnischer Staatsbürgerschaft nach den Österreicher*innen die größten Aktivpass-Nutzer*innen dar.

Hauptwohnsitz entscheidend für Aktivpass

Die soziodemografische Auswertung der Aktivpass-Daten des Jahres 2023 zeigt deutlich, dass bei fast allen Personengruppen ausschließlich Menschen mit Hauptwohnsitz in Linz von der städtischen Vorteilskarte profitieren. Lediglich bei der Personengruppe „Behinderte, Betreute in Wohnprojekten und Vereinen“ gibt es eine Minderheit von Nebenwohnsitzen. Bei den Zivil- und Präsenzdienern gibt es Personen, die über keinen Wohnsitz in Linz verfügen.

Je länger in Linz, desto eher wird der Aktivpass genutzt

Je länger Menschen in Linz leben, desto höher ist der Anteil der Inhaber*innen von Aktivpässen. So wohnen fast 38 Prozent seit mindestens 20 Jahren mit gemeldetem Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt. Bei der Gruppe, die zwischen 10 und 20 Jahren Linzerinnen oder Linzer sind, beträgt der Anteil hingegen 18 Prozent. Der Anteil der Aktivpassinhaber*innen nimmt mit kürzer werdenden Wohndauer in Linz kontinuierlich ab.

Kleinmünchen-Auwiesen führt das Ranking an

Die Auswertung nach statistischen Bezirken zeigt, dass es in Kleinmünchen-Auwiesen mit mehr als 3.800 Linzer*innen die meisten Aktivpass-Bezieher*innen gibt. Dahinter folgen Urfahr mit knapp 3.200 und Innere Stadt mit rund 3.000 Bezieher*innen.

Folgende Vergünstigungen können in Anspruch genommen werden: 

  • Ars Electronica Center Linz: ermäßigter Eintritt 
  • Botanischer Garten: ermäßigter Eintritt
  • Internet- und Handyvergünstigungen — nähere Informationen beim jeweiligen Provider Magenta / LIWEST
  • Francisco Carolinum Linz: ermäßigter Eintritt
  • Landestheater: ermäßigter Eintritt für ausgewählte und am Monatsplan gekennzeichnete Vorstellungen
  • LENTOS Kunstmuseum Linz: ermäßigter Eintritt
  • Linz Linien:
    Monatskarte um 15,80 Euro:
    Einzelfahrscheine und Mehrfahrtenkarten: MINI = Langstreckenkarte, MIDI = 24-h-Karte
    Fahrten mit der Pöstlingbergbahn: Monatskarten berechtigen auch zur Fahrt mit der Pöstlingbergbahn.
  • Linz Service: 50 Prozent Ermäßigung auf Einzeleintritte in Hallenbad, Eishalle und Freibad (ausgenommen Sauna); 25 Prozent Ermäßigung für Babyschwimmkurse (Veranstalter: Linz Service, Durchführung: Verein Nessie)
  • LIVA: Ermäßigung für ausgewählte Veranstaltungen
  • Musikschule der Stadt Linz: ermäßigter Erwachsenentarif
  • NORDICO Stadtmuseum Linz: ermäßigter Eintritt
  • OK Linz: ermäßigter Eintritt
  • Posthof: ermäßigter Eintritt
  • Schlossmuseum Linz: ermäßigter Eintritt
  • Stadtbibliotheken: 50 Prozent Ermäßigung für Printmedienkarten und Kombikarten
  • Tabakfabrik Linz: ermäßigter Eintritt für ausgewählte Veranstaltungen
  • Volkshochschule: 50 Prozent Ermäßigung bei Kursen und Veranstaltungen (ausgenommen ermäßigte Kurse)
  • Ausstellung KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens in der Tabakfabrik 
    - 2 Euro Rabatt für Erwachsenentickets oder
    - 4 Euro Rabatt für Familientickets

Voraussetzungen für die Ausstellung eines Aktivpasses:

  • vollendetes 18. Lebensjahr 
  • Hauptwohnsitz Linz 
  • monatliches Netto-Einkommen 
  • Richtsatz 2024 bis zu € 1.547,00 (Richtsatz 2023: € 1.424,00)
  • Zusätzlich anspruchsberechtigt unter 18 Jahren: Schüler*innen/Jugendliche, die keinen Anspruch auf Ermäßigung bei den Linz Linien haben.

„Mit dem Aktivpass hat die Stadt ein äußerst effektives Mittel entwickelt, um gezielt Menschen mit geringem Einkommen zu unterstützen. Dieser Pass wird in zahlreichen Bereichen akzeptiert, hilft auf vielfältige Weise finanziell benachteiligten Personen im Alltag, indem er etwa Mobilität, Veranstaltungen, Kultur aber auch Kommunikationsdienstleistungen vergünstigt konsumierbar macht “, erklärt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zum Thema „Aktivpass-Bilanz 2023“)

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