Medienservice vom: 04.04.2024

Den Linzer*innen die Angst nehmen Öffentliche Beleuchtung nach dem letzten Stand der Technik

  • Optimierung der Verkehrssicherheit, Energieeinsparung und „intelligente“ Steuerung

Die Stadt Linz betreibt derzeit Anlagen zur öffentlichen Beleuchtung auf einer Länge von ca. 680 km mit 22.000 Leuchten an 20.000 Lichtpunkten. Die Beleuchtungsanlagen weisen ein durchschnittliches Alter von 22 Jahren sowie einen LED-Anteil von 26 Prozent auf.  
Dem gegenüber steht noch ein Anteil an Leuchtstoffröhren an der Linzer Stadtbeleuchtung von 31 Prozent. Diese sind nicht so effizient und energiesparend wie die modernen LED-Beleuchtungskörper.

Die Stadt Linz hat sich deshalb auf Anregung des zuständigen Referenten Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart dazu entschlossen, ein spezielles Beleuchtungsprogramm in die Wege zu leiten, das den Austausch veralteter Systeme gegen leistungsfähigere, energiesparende und mit intelligenter Sensorik besser steuerbare Beleuchtungskörper vorsieht.

Bereits 2022 wurde zu Beginn der durch den Ukrainekonflikt verursachten Energiekrise die Effektbeleuchtung bei rund 30 städtischen Gebäuden reduziert, eine Maßnahme, die bis heute aufrechterhalten wird. So werden die Gebäude ab dem Einbruch der Dämmerung nur mehr bis 23 Uhr und nicht wie früher auch in den Morgenstunden von 5 bis 8 Uhr beleuchtet. Dies bedeutet Energieeinsparungen von 500 Betriebsstunden (33.300 kWh Strom jährlich) und eine entsprechende Reduktion der Lichtverschmutzung.

2024 ist jedoch in mehrfacher Hinsicht ein entscheidendes Jahr für die Optimierung der Straßenbeleuchtung in Linz: „Insgesamt 1.450.000 Euro sind dafür vorgesehen, das sind mehr als dreimal so viele Mittel wie noch im Jahr 2023. Wir bewirken mit diesen Ausgaben nicht nur Energieeinsparungen, sondern vor allem die Verbesserung des subjektiven Sicherheitsempfindens. Durch zeitgesteuerte Sensoren kann auch die Lichtverschmutzung verringert werden, indem diese frequenzorientiert arbeiten und sich nur so lange und dort auf die volle Betriebsleistung einschalten, wo sie gerade gebraucht werden“, bringt Vizebürgermeister Hajart die Vorteile dieser Transformation der öffentlichen Beleuchtung in Linz auf den Punkt.
Vor allem sogenannten Angsträumen wird durch die Umrüstung der Leuchtmittel der Kampf angesagt. 

Im Vorfeld der geplanten Maßnahmen für das Beleuchtungsprogramm für das Jahr 2024 wurden sowohl die zahlreichen Bürger*innenwünsche auf der Online-Plattform „Schau auf Linz“ als auch die Bedürfnisse der Bewohner*innen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld sondiert und geben so die Prioritäten bei den für heuer geplanten Maßnahmen vor.

Als Mobilitätsreferenten liegt Hajart natürlich auch die Verbesserung der Verkehrssicherheit besonders am Herzen.

Mehr Sicherheit, weniger Lichtverschmutzung

Denn mit der laufenden Anpassung und Erneuerung der Straßenbeleuchtung in Linz soll eine möglichst gute Ausleuchtung des Straßennetzes zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit erreicht werden. Aber nicht nur die Straßen, sondern vor allem auch Gehsteige und öffentliche Plätze werden dabei lichttechnisch so ausgestattet, dass sie übersichtlich und einsehbar sind. Auch umwelttechnische Aspekte wie Energieeinsparung und die „Lichtverschmutzung“ finden bei den laufenden Adaptierungsmaßnahmen ihren Niederschlag.  

Auf Antrag des Ausschusses für Mobilität und Verkehr wurde in der Gemeinderatssitzung vom 21. März 2024 einstimmig der Budgetrahmen für das Beleuchtungspaket zur Erhöhung der Verkehrs- und Anlagensicherheit sowie zur Beseitigung von „dunklen Zonen“ beschlossen: Mittel in Höhe von 1.450.000 Euro, und zwar zusätzlich zu den im Zuge des regulären Straßenbauprogramms geplanten Maßnahmen.

„Ein wesentliches Hauptaugenmerk bei den laufenden Optimierungen der Straßenbeleuchtung in Linz liegt neben der Energieeffizienz durch den Einsatz von LED-Technik in der Verbesserung der optischen Bedingungen für die Verkehrsteilnehmer*innen. Wir möchten, dass die Linzerinnen und Linzer auch mit der Beleuchtung in ihrer Wohngegend, etwa vor dem Haus, in Parks und auf öffentlichen Plätzen, zufrieden sind“, betont der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart. „Vor allem Frauen fühlen sich oft bei schlecht ausgeleuchteten Parks und Wegen nicht wohl. Das wurde etwa bei einem Vordenkerforum zur Nutzung des öffentlichen Raums durch Männer und Frauen diskutiert. Dieser Umstand führt auch dazu, dass, zum Beispiel durch mangelhaft ausgeleuchtete Haltestellen, öffentliche Verkehrsmittel gemieden werden und stattdessen dem eigenen Auto der Vorzug gegeben wird. Hier müssen wir ansetzen.“

Kampfansage gegen Angsträume

Deshalb waren die Linzerinnen und Linzer in den vergangenen Monaten nicht nur eingeladen, Beleuchtungswünsche in dieser Richtung beim städtischen Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau einzubringen, sondern es wurden auch Begehungen im Zusammenhang mit der Beseitigung von potentiellen Angsträumen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern durchgeführt. Die dabei gemachten Anregungen und Vorschläge wurden auf ihre Umsetzung überprüft und fließen in das aktuelle Beleuchtungsprogramm bevorzugt ein.

„Zusammen mit der Tatsache, dass ältere, ineffiziente Leuchtmittel auslaufen und die Beleuchtungsanlagen entsprechend erneuert werden müssen, ergibt sich somit eine WIN-WIN-Situation für die Menschen in dieser Stadt. Zudem können wir durch moderne sensorgesteuerte Systeme den Energieverbrauch senken und auch den jeweiligen Betriebszeitraum auf ein Mindestmaß reduzieren.

Denn die Lampen schalten sich, zum Beispiel in einem Park, nur dann auf ihre definierte Nennleistung ein, wenn jemand vorbeikommt. Die übrige Zeit wird sie auf ihrem Leistungsminimum im abgesenkten Modus betrieben. Dies bedeutet ein Plus an subjektiver Sicherheit, natürlich auch weniger Energieverbrauch sowie eine Verminderung der sogenannten Lichtverschmutzung auf ein Mindestmaß“, führt Hajart die „Benefits“ moderner Lichttechnik an.

Unter Einbeziehung von smarten Sensorsteuerungen können situative Betriebsmodelle erarbeitet werden, welche einerseits für die optimale Ausleuchtung und andererseits für das höchste Maß an Energieeffizienz, bei gleichzeitiger Minimierung der Einflüsse auf die betroffenen Umwelten, bewirken sollen. Durch die Ausstattung der neuen Anlagen mit entsprechenden Schnittstellen können auch zukünftige Anforderungen an Beleuchtungssysteme und technische Innovationen bedient und erprobt werden.

„Die Herstellung und der Betrieb der öffentlichen Beleuchtung erfüllen somit ökologische Kriterien wie Energieeinsparung und Verringerung der Lichtverschmutzung ebenso wie sie zu einer Anhebung des Sicherheitsgefühls durch Beseitigung „dunkler Zonen“ beitragen. Dazu kommt die erwähnte Optimierung der Verkehrssicherheit und die Berücksichtigung städtebaulicher Entwicklungen“, resümiert Vizebürgermeister Hajart.

Das Bauprogramm 2024 sieht in Summe mehr als 20 verschiedene Projekte zur Erhöhung der Anlagen- und Verkehrssicherheit sowie zur Beseitigung dunkler Zonen vor. Dazu kommen etwa 20 weitere Beleuchtungsanlagen, die im Zuge von Straßenneubauten realisiert werden. 

Ausgewählte Beispiele zur Verbesserung zur Reduzierung von Angsträumen bzw. zur Verbesserung der Anlagen- und Verkehrssicherheit sind:

Hofbauerstiege in St. Magdalena

Einer der ersten Vorschläge im Rahmen der Initiative, mit Bürgerbeteiligung Angsträume zu reduzieren, war die Hofbauerstiege in St. Magdalena. Die Hofbauerstiege ist eine Verbindung zwischen der Wolfauerstraße und der Pferdebahnpromenade und wird gerne genutzt, um zur Kirche, zum Friedhof, zur Schule oder zu diversen Veranstaltungen in St. Magdalena zu gelangen.

Die aktuell nur spärlich beleuchtete Stiege soll nun mit rund 80 LEDs direkt am Handlauf ausgestattet werden und ist so in den Abendstunden sicherer und vor allem für ältere Menschen, die nicht mehr so trittsicher sind, besser passierbar. Es handelt sich dabei nicht um eine Effektbeleuchtung, sondern um energieeffiziente LEDs, wodurch auch unnötige Lichtverschmutzung und Beeinträchtigung der Tier- und Pflanzenwelt vermieden werden. Mit den Montagearbeiten für die Hofbauerstiege soll in Kürze begonnen werden.

Begehung Hofbauerstiege in St. Magdalena, Foto: Lea KrausBegehung Hofbauerstiege in St. Magdalena, Foto: Lea Kraus

Beleuchtung an der Kremplstraße

Ein weiteres Beispiel zur Beseitigung dunkler Zonen und Angsträume ist die Verbesserung der Beleuchtungsverhältnisse an der Kremplstraße, wofür ein entsprechendes Projekt vorliegt. Denn im Umfeld des so genannten „Krempl-Hochhauses“ besteht ein florierender Drogenhandel. Die verstärkte Beleuchtung soll – neben Maßnahmen wie einer ausgeweiteten Videoüberwachung und Polizeipräsenz – zu mehr Sicherheit führen. Die Umsetzung der verbesserten Beleuchtung wird demnächst erfolgen.

Unterführung A7 / Wankmüllerhofstraße

Erneuerung und Adaptierung der Beleuchtung:

Unterführung Wiener Straße/Oberfeldstraße

Erneuerung und Adaptierung der Beleuchtung:

Bernardispark

Erneuerung der Beleuchtung zwischen Auf der Gugl und an der Roseggerstraße:

Bernardispark, Foto: Stadt Linz, GMTBernardispark, Foto: Stadt Linz, GMT

Melissenweg

Erneuerung der kompletten Beleuchtung

Verbindungsweg Albert-Schöpf-Straße / Kokoschkastraße

Erneuerung der Beleuchtung:

Albert-Schöpf-Straße / Kokoschkastraße, Foto: Stadt Linz, GMTAlbert-Schöpf-Straße / Kokoschkastraße, Foto: Stadt Linz, GMT

Beispiele zur Verkehrssicherheit

Im Südpark / Endhaltestelle Linz Linien 

Schutzwegbeleuchtung:

Im Südpark, Foto: Stadt Linz, GMTIm Südpark, Foto: Stadt Linz, GMT

Karl-Steiger-Straße

Erneuerung und Erweiterung der Beleuchtung:

Karl-Steiger-Straße, Foto: Stadt Linz, GMTKarl-Steiger-Straße, Foto: Stadt Linz, GMT

Pulvermühlstraße und Pulvermühlpark

Erneuerung und Erweiterung der Beleuchtung:

Pulvermühlstraße, Foto: Stadt Linz, GMTPulvermühlstraße, Foto: Stadt Linz, GMT

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart zum Thema „Den Linzer*innen die Angst nehmen – Beleuchtung wird zukunftsfit und dem Sicherheitsempfinden besser angepasst“)

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Das neu entwickelte City-Dashboard bietet Daten zu den Themen Stadtleben und Wirtschaft, Klima und Umwelt sowie Mobilität in der Stadt Linz.

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