Medienservice vom: 11.04.2024 |Fotos zur Meldung

Frühe Brutsaison – Vorsicht bei Baum- und Strauchpflege Brutplätze durch Gartenpflegemaßnahmen gefährdet

Während Zugvögel teilweise noch aus dem Süden zurückkehren, sind Meisen und andere Standvögel bereits mitten im Brutgeschäft. Für eine Reihe von Vogelarten bieten unsere Gärten bei naturnaher Gestaltung mit heimischen Wildblumen, Sträuchern und Hecken ideale Lebensräume, wo sie ihren Nachwuchs großziehen können. Es besteht jedoch die Gefahr, dass diese Brutplätze durch Gartenpflegemaßnahmen während der Brutsaison massiv beeinträchtigt oder gar zerstört werden. Es wird empfohlen, bereits die Herbst- und Wintermonate für notwendige Pflegemaßnahmen zu nutzen. Das schont sowohl die Pflanzen als auch die Brutstätten der Vögel.

„Naturschutz beginnt vor der Haustüre und der Erhalt der Biodiversität und der Artenvielfalt ist ein Gebot der Zeit. Denn nur mit gemeinsamen Anstrengungen wird es gelingen, die Stadtnatur zu erhalten beziehungsweise zu fördern und so lebenswerte Bedingungen für alle zu schaffen“ bekräftigt Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

Während sich die gefiederten Rückkehrer aus dem Süden noch auf Partner- und Nistplatzsuche befinden, sind Amseln und Buchfinken, die den Winter bei uns verbracht haben, schon mitten im Brutgeschäft. Bereits Ende Februar / Anfang März beginnt das Amselweibchen mit dem Nestbau. Als Freibrüter nutzt es dabei gern mit Kletterpflanzen bewachsene Hausfassaden oder Astgabeln als Nistplatz. Auch das Buchfinkenweibchen baut ihr Nest in Sträuchern und Bäumen und tarnt dieses sorgfältig mit Moosen und Flechten.

Höhlenbrüter wie Meisen oder der Kleiber nutzen vorhandene Höhlungen in Bäumen zum Anlegen der Nester, wobei gerade Blaumeisen viel Zeit und Energie in die Ausgestaltung investieren und den Nachwuchs in weiche Polster aus Moos oder Tierhaaren betten. Kleiber hingegen gestalten den Eingang besonders sorgfältig, indem sie diesen bis auf eine kleine Öffnung mit Lehm verkleben, um Marder und Krähen fernzuhalten. 

In der Zeit von Anfang März bis Mitte September sollte man daher Gehölze, vor allem Hecken nicht schneiden, damit sie als sichere Vogelkinderstuben dienen können. Auch wenn man vor dem Schnitt vermeintlich genau schaut und den Strauch auf Vogelnester absucht, kann es leicht passieren, dass es aufgrund der guten Tarnung der Nester zu Zerstörungen oder Beschädigungen kommt.

Aus gärtnerischer Sicht wird ein Heckenschnitt im Februar vor dem Austrieb, oder auch im Spätherbst im Oktober oder November empfohlen. Tage mit starkem Frost, Regen oder starker Sonne sollte man aber nach Möglichkeit vermeiden. Äste mit Früchten sollten nicht geschnitten werden, da sie eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel im Winter sind.

Ein generelles Schnittverbot in der Brutsaison gibt es für Privatgärten in Oberösterreich nicht. Es stehen jedoch alle nicht jagdbaren Vogelarten unter Naturschutz, weshalb sie in allen Entwicklungsformen nicht mutwillig beunruhigt, verletzt oder gar getötet werden dürfen. Zudem ist in der Zeit von 1. April bis 30. September das Schlägern, Kahlschneiden (auf Stocksetzen) oder Abbrennen von Busch- und Gehölzgruppen sowie von Heckenzügen in der freien Natur verboten.

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