Rainbow Reflections – Vielfalt erleben Linz reagiert auf Umfrageergebnisse mit neuen Veranstaltungsformaten
- Sieben Events von April bis November in der HauptplatzStadtoase
LGBTIQ* – diese Buchstaben stehen auch für Vielfalt, Stärke und Mut. Sie repräsentieren Lebenswege, die so bunt und einzigartig sind wie die Menschen selbst, die sie beschreiten. Ein neues Veranstaltungsformat holt an sieben Freitagen von April bis November queere Themen – anlässlich internationaler Gedenk- und Jahrestage – auf die Agenda. Ziel ist es, Möglichkeiten zum niederschwelligen Austausch für die Linzer*innen zu schaffen. Jeder Tag steht für ein spezifisches Anliegen, zum Beispiel lesbische Sichtbarkeit, non-binäre Identitäten oder sexuelle Gesundheit.
„Das Ziel der Veranstaltungsreihe Rainbow Reflections ist, wechselseitiges Verständnis füreinander zu fördern, Vorurteile abzubauen und ein Klima der Toleranz und des Respekts zu fördern. Denn Linz ist eine urbane, weltoffene und vielfältige Stadt, in der Diskriminierung und Gewalt keinen Platz haben. Mit diesen Veranstaltungen ermöglichen wir gemeinsam mit Menschen verschiedenster queerer Lebensentwürfe Wissenstransfer und wechselseitigen Austausch“, erklärt Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.
„Es ist erfreulich, dass LGBTIQ* Personen die Bemühungen der Stadt Linz zur Unterstützung ihrer Anliegen als überwiegend positiv bewerten. Mehr als die Hälfte der LGBTIQ*-Menschen – wie die Befragung zur Lebenssituation der Community in Linz ergab – waren bereits mit abwertendem Verhalten konfrontiert. Veranstaltungen wie die Rainbow Reflections sind aktive Plattformen, um Sensibilisierung, Information und Austausch zu fördern und zu forcieren“, erklärt Patricia Kurz-Khattab, LGBTIQ*-Beauftragte der Stadt Linz.
Die Herausforderungen der LGBTIQ*-Personen sind vielfältig und Ihr Alltag ist oftmals von Diskriminierung und Gewalt geprägt. Die Rainbow Reflections greifen daher die LGBTIQ*-Gedenk- und Feiertage auf, die weltweit begangen werden, um die Rechte queerer Personen zu stärken. Die Veranstaltungen der Rainbow Reflections finden mit einer Ausnahme in der Stadtoase am Linzer Hauptplatz statt.
Sieben Events – Von April bis November
Day of Lesbian Visibility
Den Auftakt der siebenteiligen Veranstaltungsreihe macht der Day of Lesbian Visibilty am 26. April von 14 bis 18 Uhr. Seit 2008 wird der internationale Tag für lesbische Sichtbarkeit gefeiert, um für ein selbstbestimmtes und sichtbares Leben lesbischer Frauen zu kämpfen. Trotz Fortschritten sind lesbische Frauen weiterhin mit Unsichtbarkeit, Ignoranz, Sexualisierung und Gewalt konfrontiert.
IDAHOBIT-Tag
Der IDAHOBIT am 17. Mai ist ein internationaler Aktionstag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit, der seit 2005 jährlich gefeiert wird, um auf die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität aufmerksam zu machen. Dieses Datum markiert den Tag, an dem die WHO 1990 Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten strich. Das Programm am 17. Mai findet von 17 bis 19 Uhr im Innenhof der Kunstuniversität HP 6 statt.
Christopher Street Day
Der Christopher Street Day (CSD) am 28. Juni ist ein weltweiter Fest- und Gedenktag, an dem für LGBTIQ*-Rechte sowie gegen Diskriminierung demonstriert wird. Er erinnert an den Stonewall-Aufstand vom 28. Juni 1969 in New York, einen Wendepunkt im Kampf gegen Polizeigewalt und Ausgrenzung von queeren Minderheiten. Das Event in der Stadtoase stimmt auf die bevorstehende Linzpride am 6. Juli ein.
Non Binary Day
Nicht-binäre Geschlechtsidentität bezeichnet Menschen, die sich weder ausschließlich als männlich noch als weiblich identifizieren, und steht für Identitäten außerhalb der traditionellen Geschlechterbinarität. 2012 wurde der 14. Juli als internationaler Aktionstag für nicht-binäre Menschen eingeführt, um das Bewusstsein für Geschlechtsidentitäten jenseits der binären Einteilung in „männlich“ und „weiblich“ zu stärken. In der Stadtoase geht es am 12. Juli daher um Information und Aufklärung.
Welttag der sexuellen Gesundheit
Der Welttag der sexuellen Gesundheit am 4. September fördert weltweit das Bewusstsein für die Gefahr von sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten in Europa stieg im letzten Jahrzehnt deutlich an. Daher ist dieser Tag der Sensibilisierung für sexuelle Gesundheit und dem offenen Dialog über Prävention und „safer sex“ gewidmet.
Intersex Awareness Day
Am 26. Oktober wird jährlich der Intersex Awareness Day begangen, der an die ersten öffentlichen Proteste von intergeschlechtlichen Menschen gegen geschlechtsverändernde Eingriffe an inter* Kindern in Boston 1996 erinnert. Dieser Tag zielt darauf ab, durch politische Aktionen auf die Rechte und die Situation von intergeschlechtlichen Menschen aufmerksam zu machen und gegen nicht-einvernehmliche medizinische Eingriffe zu kämpfen
Transgender Remembrance Day
Der Transgender Day of Remembrance wird seit dem 20. November 1999 jährlich begangen, um an diejenigen zu erinnern, die aufgrund von Transphobie ermordet wurden. Eine Mahnwache soll auch in Linz auf die anhaltende Gewalt gegen Transgender-Personen aufmerksam machen. Die Veranstaltung findet statt von 17 bis 19 Uhr in der Stadtoase am Linzer Hauptplatz.
Linz reagiert auf Umfrageergebnisse mit neuen Veranstaltungen
Die Regenbogenstadt Linz setzt also mit den Rainbow Reflections neue Impulse in puncto Sichtbarkeit und Wissensvermittlung. Doch wie steht es eigentlich um die Lebensrealität von LGBTIQ*-Personen? Darauf gibt die kürzlich veröffentlichte Online-Befragung der LGBTIQ*-Community Antworten. Etwa 88 Prozent der Befragten fühlen sich in Linz sehr wohl oder eher wohl. Knapp zwei Drittel der Befragten schätzen Linz als LGBTIQ*-freundliche Stadt ein. Mit 45 gegenüber 18 Prozent sind die Befragten mehrheitlich der Meinung, dass sich die Situation der LGBTIQ*-Community in Linz in den letzten fünf Jahren eher verbessert hat.
Maßnahmen, die von der Stadt Linz in den vergangenen Jahren gesetzt wurden, bewerteten die Befragten mit großer Mehrheit als gut. 90 Prozent oder mehr sehen die Beflaggung von Rathäusern und die weitere Sichtbarmachung im öffentlichen Raum als positiv. Das erste Linzer LGBTIQ*-Forum und die Rainbow Reflections sollen das Bekenntnis der Stadt Linz zur Community betonen und Bewusstseinsbildung forcieren.
Diskriminierung kein Einzelfall
Fast 55 Prozent der Antwortenden wurden bereits einmal aufgrund ihrer Identität, sexuellen Orientierung, Geschlechtsmerkmale oder ihres Erscheinungsbildes lächerlich gemacht. 43 Prozent fühlten sich im Vergleich zu anderen schlechter behandelt. Ein Viertel aller Befragten war sexualisierten Übergriffen oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Körperlich attackiert wurden 15 Prozent.
„Verbale und körperliche Angriffe gegen die LGBTIQ*-Community sind eine gesellschaftliche Realität, der wir uns stellen müssen. Als City of Respect unterstützt die Stadt Linz die Community bei ihren Herausforderungen, um Wertschätzung und einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern. Denn Ziel ist, dass alle Linzer*innen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und Identität Respekt erfahren und eine Lebenswelt frei von Diskriminierung vorfinden“, so Blöchl.
Queere Veranstaltungsangebote auf Linz-Termine
Das Veranstaltungsangebot für die LGBTIQ-Community wird auf der städtischen Veranstaltungsplattform Linz-Termine verankert. Ein eigenes Schlagwort „LGBTIQ“ steht direkt auf der Startseite und in der Suche zur Verfügung. Hier kommen auch die markanten Regenbogenfarben ins Spiel: So ist gleich ersichtlich, welche queeren Events aktuell in Linz am Plan stehen.
Infos zu den Rainbow Reflections finden sich auf der städtischen Website www.linz.at/rainbowreflections sowie im Folder zur Veranstaltungsreihe.
Zum Betrachten von PDF-Dokumenten benötigen Sie einen PDF-Reader:
Die Stadt Linz fördert im Rahmen der Open Commons Region Linz den Einsatz von freier, anbieterunabhängiger Software. Freie PDF-Reader für Ihr Betriebssystem finden Sie auf der Seite pdfreaders.org (neues Fenster), einem Angebot der Free Software Foundation Europe. Sie können auch den PDF-Reader von Adobe verwenden.