Medienservice vom: 17.04.2024

Offene Jugendarbeit wieder auf Vor-Corona-Niveau Jahresbericht 2023 des Vereins für Jugend und Freizeit zeigt hohe Inanspruchnahme der vielfältigen Angebote

  • Innovatives Schutzkonzept für sichere Jugendarbeit soll zukünftige Arbeit des Vereins Jugend und Freizeit leiten 

Der städtische Verein Jugend und Freizeit (VJF) sorgt in Linz für ein umfangreiches Angebot bedarfsgerechter, außerschulischer Jugendarbeit. Hauptaufgabe des Vereins ist die Förderung und Begleitung von Jugendlichen bei ihrer Alltagsgestaltung und Lebensbewältigung. 

Zu den Zielgruppen des Vereins Jugend und Freizeit zählen 8- bis 25-jährige Jugendliche und junge Erwachsene in der stadtteil- und sozialraumorientierten Jugendarbeit, in der Teenie-Arbeit und bei Streetwork-Aktivitäten sowie die Jugendzentren des Vereins. 

„Jugendarbeit nimmt in der Stadt Linz einen zentralen Stellenwert ein. Junge Menschen sind die Zukunft unserer Stadt - die Verantwortung geht über das Reagieren auf ihre Bedürfnisse hinaus. Es ist wichtig Räume zu schaffen, in welchen sie selbstbestimmte Entscheidungen treffen und die passende Unterstützung dafür finden können. Die breite Palette an Angeboten in den Jugendzentren ermöglicht es den Jugendlichen, ihre Freizeit nach ihren individuellen Interessen zu gestalten. Ein herzlicher Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins, die mit ihrer umfangreichen Beziehungsarbeit eine Vertrauensbasis zu den Jugendlichen schaffen“, erklärt Vizebürgermeisterin Sozialreferentin Karin Hörzing.

Offene Jugendarbeit wie vor Corona

Die offene Jugendarbeit ist zurück. Linzer Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene besuchen nach der Corona-Pandemie wieder vermehrt die VJF-Angebote. Dadurch konnte hinsichtlich des Gesamtbesuchs wieder ein Vorpandemie-Niveau wie 2019 erreicht werden. Junge Menschen nehmen wieder aktiv an den Angeboten teil, zeigen Interesse, genießen die Aktivitäten, bringen ihre Wünsche ein, beanspruchen Raum und knüpfen bedeutungsvolle Beziehungen durch vielfältige Aktionen.

Offener Betrieb des Vereins Jugend und Freizeit bedeutet, dass junge Menschen ohne jegliche Zugangsvoraussetzungen die Einrichtungen des VJF betreten und nutzen können. Dieser niederschwellige Zugang zu Freizeit, Beziehung und Beratung ist eine der größten Stärken des VJF und ermöglicht Kindern und Jugendlichen eine unkomplizierte und offene Kontaktaufnahme.

Die gesamte Bandbreite des VJF konnte sich so im Jahr 2023 großer Beliebtheit erfreuen. Die TEENIEarbeit verzeichnet eine enorme Nachfrage nach ihrem breit gefächerten Angebot, die Jugendzentren haben im Jahr 2023 den Schwerpunkt "Party: Wir bringen den jungen Menschen Freude!" herausragend umgesetzt. Die Sozialraumorientierte Jugendarbeit knüpft noch intensiver Kontakte in den verschiedenen Stadtteilen. Die Jugendberatung wurde gut genutzt, während das Street-Work effektiv Spitzen bei problematischen Situationen abfedert. Parallel dazu erfreut sich die Online-Plattform des VJF großer Beliebtheit bei den Jugendlichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die offene Jugendarbeit nach dem Ende von Corona wieder in vollem Gange ist, ergänzt durch das online-Angebot.

Beeindruckende Leistungszahlen

Die statistische Auswertung des vergangenen Jahres spiegelt die positive Entwicklung wider. An insgesamt 1.544 Öffnungstagen der Jugendzentren konnte ein durchschnittlicher Besuch von rund 31,7 Jugendlichen pro Tag und Einrichtung im offenen Betrieb verzeichnet werden. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 83.413 Kontakte mit Jugendlichen und Teenagern erreicht werden, wobei 57.327 im offenen Betrieb, 7.181 in geschlossenen Angeboten, 422 im Ü12-Teeniearbeitsbetrieb und 18.483 im Rahmen der stadtteilorientierten Jugendarbeit betreut wurden. Es wurden 3.593 Beratungs- und Krisengespräche zu 8.139 Problemstellungen geführt, während die Mitarbeiter*innen des VJF in 41.167 Informationsgesprächen zu verschiedenen Themen von Jugendlichen befragt wurden. Zusätzlich gab es 13.745 Online-Kontakte. Von den über 83.000 Kontakten mit jungen Menschen waren 37 Prozent Mädchen und 63 Prozent Buben.

Der VJF beschäftigt insgesamt 44,6 Vollzeitkräfte, die in verschiedenen Bereichen wie der Teeniearbeit, offene Jugendarbeit, Jugendberatung, Streetwork, Geschäftsführung, Sekretariat, Reinigung, Haustechnik und IT tätig sind. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter*innen lag im Jahr 2023 bei 10,5 Jahren, wobei die Fluktuationsrate bei 11,1 Prozent lag und die durchschnittliche Verweildauer der ausscheidenden Mitarbeiter*innen 6,7 Jahre betrug.

"Die Zahlen des VJF verdeutlichen die essenzielle Rolle des Vereins Jugend und Freizeit in der Jugendarbeit. Durch ihre engagierte Arbeit ermöglichen sie es, dass Linzer Jugendliche nicht nur Unterstützung und Beratung erhalten, sondern auch einen sicheren Raum vorfinden, um sich zu entfalten. Die Vielfalt der Leistungsbereiche, von der Teeniearbeit über die offene Jugendarbeit bis hin zur Jugendberatung und Streetwork, zeigt das breite Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten. Die langjährige Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihr Engagement sind entscheidend für den Erfolg dieser Programme. Sie sind nicht nur Ansprechpartner*innen, sondern auch Vorbilder und Wegbegleiter*innen für die Jugendlichen", betont Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. 

Zahlreiche Highlights

Der VJF bietet jedes Jahr ein breites Spektrum an Aktivitäten an. Im vergangenen Jahr standen die Jugendzentren ganz im Zeichen der Musik. Allein im Jugendzentrum FRANX im Franckviertel wurden sechs Jugenddiscos organisiert, bei denen die jungen Menschen, die das Tonstudio nutzen, die Gelegenheit hatten, live aufzutreten. Es gab ein Indoor-Konzert und das jährliche R.O.L.F. Open Air im Sommer. Den Abschluss bildete die große Halloween-Disco mit Tombola.
Die Jugendkulturbox "ann and pat" bot im Rahmen zahlreicher Konzertabende alles von Indie bis Metal auf ihrer Bühne. Die monatliche "ann and pat Radioshow" beim freien Radiosender Radio FRO verdeutlicht die Vielfalt der Angebote der Jugendzentren.

Die Teeniearbeit widmete sich 2023 den Schwerpunkten "Konfliktpädagogik" und Internationale Feste". Im Rahmen der Konfliktpädagogik wurden beispielsweise Stimmungsuhren mit den Kindern gebastelt. Bei diversen Challenge-Tagen, Turnieren und Ringkämpfen konnten sich die Besucher*innen austoben und lernen, sowohl zu gewinnen als auch zu verlieren. Die internationalen Feste wurden nicht nur thematisiert, sondern auch gemeinsam gefeiert, darunter Fasching, Ostern, Ramadan und das Zuckerfest, Weltfrauentag, Safer-Internet-Day sowie der Tag der Kinderrechte.

Der internationale Frauentag am 8. März und der Weltmädchentag am 11. Oktober stehen im VJF im Zeichen der Mädchen* und Frauen*. An diesen Tagen fanden in allen Einrichtungen entsprechende Veranstaltungen statt.

VJF erarbeitet neues Schutzkonzept

Mit einem neu erarbeiteten Schutzkonzept nach international anerkannten Standards reagiert der Verein auf aktuelle Trends und Herausforderungen in der offenen Jugendarbeit. Das Konzept wurde im Laufe des Jahres 2023 in Zusammenarbeit mit Expert*innen, unter anderem der Bundesvertretung für offene Jugendarbeit (bOJA), in mehreren Workshops und Arbeitssitzungen entwickelt. Das Schutzkonzept beinhaltet Leitlinien für die Mitarbeiter*innen, wie sie präventiv gegen jegliche Form von Gewalt, insbesondere auch sexualisierte Gewalt, vorgehen können. Es legt klare Verhaltensregeln fest, um sicherzustellen, dass der Umgang mit Kindern und Jugendlichen stets respektvoll und angemessen ist. Darüber hinaus umfasst das Konzept Schulungsmaßnahmen für alle Mitarbeiter*innen, um ihr Bewusstsein für potenzielle Risiken zu schärfen und sie in der Erkennung von Anzeichen von Gewalt zu sensibilisieren. Das Schutzkonzept sieht außerdem die regelmäßige Durchführung von Risikoanalysen vor, um potenzielle Gefahrenquellen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Durch diese ganzheitliche Herangehensweise gewährleistet der Verein einen sicheren und geschützten Raum für alle Kinder und Jugendlichen in seinen Einrichtungen.

Es ist essenziell, dass in der Kinder- und Jugendarbeit nicht nur auf reaktive Maßnahmen gesetzt wird, sondern durch eine Risikoanalyse, präventive Maßnahmen und Schulungen ein umfassender Ansatz verfolgt wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können so schon frühzeitig helfen und unterstützten. Die Stadt Linz unterstützt nachdrücklich solche Initiativen und setzt sich für eine sichere Umgebung für Kinder und Jugendliche in Linz ein. Ich danke dem Verein Jugend und Freizeit für sein vorbildliches Engagement und seine kontinuierlichen Bemühungen, die Sicherheit unserer jungen Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten", sagt Vizebürgermeisterin Hörzing weiter.

Organisationsüberblick

Der Verein Jugend und Freizeit vereint verschiedene Einrichtungen unter seinem Dach. 

Jugendzentren

Gesundheit und Kreativität sind das Motto des Jugendzentrums ATLANTIS, im Stadtteil Keferfeld/Oed. Mitarbeiter*innen des ATLANTIS sind im Rahmen der sozialraumorientierten Jugendarbeit unterwegs.

Die Jugendkulturbox ANN AND PAT hat neben den klassischen Angeboten der offenen Jugendarbeit einen jugendkulturellen Schwerpunkt. Tanzraum, Veranstaltungssaal, Siebdruckwerkstatt, Proberäume, Café etc.

Die BAUSTELLE ist das Jugendzentrum im NETZWERKsüd. Es gibt spezielle Angebote für Mädchen und Buben. Die BAUSTELLE ist eine Familienberatungsstelle mit dem Schwerpunkt Jugendberatung.

Im Jugendzentrum CLOOB in Ebelsberg gibt es viel Aktion, interessante Workshops, spannende Projekte und einen Mädchenraum. Auch hier wird Familienberatung mit dem Schwerpunkt Jugendberatung angeboten.

Das FJUTSCHARAMA in Kleinmünchen hat viel Platz, eine Fitnessgarage und einen großen Garten. Workshops, Spielenachmittage, Ausflüge und Turniere stehen regelmäßig auf dem Programm.

Das FRANX liegt im Franckviertel und bietet ebenfalls viel Platz zum Austoben und kreativ sein. Es gibt ein gemütliches Café und einen Mädchenraum. Es wird Familienberatung mit Schwerpunkt Jugendberatung angeboten.

Das U1 in Urfahr setzt auf die Kombination von Spiel, Spaß und Bewegung. Wöchentlich geht es zum Kicken. Es gibt ein Mädchencafé und viele Freizeitangebote. 

Streetwork

In Ebelsberg, Pichling und Solar City sind die Streetworker*innen von Streetwork St.E.P zu finden. Beratung, Information und Begleitung, aber auch zahlreiche Freizeitaktivitäten in den Stadtteilen werden angeboten.

#justbasics: „sicher, satt, sauber und gut beraten“ ist hier das Motto. Angebote zur Grundversorgung sind die Kernangebote. Unterwegs sind die Justler*innen in der Linzer Innenstadt.

Streetwork Linz-Süd ist Teil des NETZWERKsüd. Die Streetworker*innen sind als Ansprechpersonen für junge Menschen im Stadtteil Zöhrdorferfeld und Neue Heimat unterwegs.

Streetwork Auwiesen ist mit dem Jugendzentrum Fjutscharama in einem Haus untergebracht. Die Streetworker*innen sind in den Stadtteilen Auwiesen und Kleinmünchen zu finden.

Weitere Angebote

Das NETZWERKsüd vereint die Jugendberatung BAUSTELLE, STREETWORK LINZ-SÜD und den TEENIEclub. Es werden Angebote im Bereich Bildung, Beratung und Freizeitaktivitäten für Jugendliche, Erwachsene und Kinder im Stadtteil gesetzt. Das NETZWERKsüd stellt auch Raum zur Selbstorganisation zur Verfügung.

TEENIEarbeit ist mit TEENIEclubs an mehreren Standorten vertreten. Die TEENIEclubs bieten Kindern zwischen 8 und 12 Jahren ein spannendes, kreatives und abwechslungsreiches Freizeitangebot. Die Kinder bekommen je nach Bedarf auch Unterstützung bei schulischen Belangen.

Das Lehrlings- und Jugendzentrum ZOOM ist für junge Menschen in und vor der Arbeitswelt konzipiert. Das Angebot umfasst Projekte zum Thema Arbeit, gemeinsame Reisen, Workshops in berufsvorbereitenden Schulen und Berufsschulen sowie einen offenen Treff.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zum Thema „Jahresbericht VJF“)

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