Es kommt Bewegung in den Linzer Süden Erste inklusive Sport- und Bewegungsanlage in Linz
- Stadt investiert insgesamt 170.000 Euro in Vorzeigeprojekt
Linz hat in den vergangenen zehn Jahren ein stetiges Bevölkerungswachstum verzeichnet. Besonders die Stadtteile südlich der Traun haben sich dynamisch entwickelt. Statistisch gesehen wohnt jede*r sechste seit 2013 zugezogene Linzer*in in Pichling, Ebelsberg oder in der Solar City. Dieser Trend wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Die Stadt Linz legt in ihrer Stadtentwicklung besonderen Wert auf leistbaren Wohnraum. Gleichzeitig wird die soziale und verkehrstechnische Infrastruktur kontinuierlich ausgebaut und ein breites Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen geschaffen. Doch nicht nur diese Aspekte sind wichtig – auch Bewegungsangebote für Jung und Alt spielen eine entscheidende Rolle. Es geht dabei nicht nur um körperliche Fitness, sondern auch um soziale Interaktion und Lebensqualität.
Auch der Trend für urbane Fitness ist ungebrochen, daher wurde entschieden, in Ebelsberg eine moderne Bewegungsanlage für alle Altersgruppen zu errichten, die den Anwohner*innen kostenlos zur Verfügung steht. Das dafür vorgesehene Areal umfasst 220 m² und grenzt an das Kinderfreibad und den Spielplatz Afritschweg. Die Gestaltung des Parks berücksichtigt Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, einschließlich Menschen mit Beeinträchtigung. Dies ermöglicht es allen, die Anlagen zu nutzen, um Sport zu betreiben und sich zu bewegen. Grünes Licht für das Projekt gab jetzt auch vom Linzer Stadtsenat. In der Sitzung vom 18. April wurden die entsprechenden finanziellen Mittel freigegeben, um die Anlage errichten zu können. Eine erste Baubesprechung vor Ort erfolgt voraussichtlich Anfang bis Mitte Mai. Sollten die Arbeiten planmäßig voranschreiten, kann die neue Anlage bereits im August 2024 von den Linzer*innen genützt werden. Die gesamte Auftragssumme beläuft sich auf rund 170.000 Euro. Nach erfolgter Ausschreibung erging der Zuschlag für die Umsetzung an das vorgelegte Konzept der Linzer Firma Eibe Produktion + Vertrieb GmbH. Die inklusive Bewegungsarena wird mit beschilderten Fitness-Stationen bestückt, die QR-Codes und Piktogramme enthalten. Zur Ausstattung gehören u.a. ein Stepper, Rudertrainer, eine Beinpresse sowie auch Calisthenics-Geräte. Besonderes Augenmerk wird auf Barrierefreiheit gelegt: die Anlage umfasst neben inklusiven Fitnessgeräten auch Rampen für Rollstuhlfahrer*innen, ebene Wege, breite Durchgänge sowie Sitzgelegenheiten und Ruhemöglichkeiten.
„Im Jahr 2022 haben wir bereits einen vielseitigen Park am Weikerlsee im Nachbarstadtteil Pichling eröffnet, der besonders in den warmen Monaten sehr beliebt ist. Die neue Bewegungsanlage in Ebelsberg erweitert nun erneut das Freizeitangebot im südlichen Linz und macht es noch attraktiver. Ein inklusiver Park fördert die soziale Interaktion zwischen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Fähigkeiten. Es ist ein Ort, an dem sich Menschen treffen und gemeinsam aktiv sein können", betont Sportreferentin und Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Am Afritschweg können künftig nicht nur die Kinder planschen, sondern auch Jung und Alt barrierefrei trainieren.
Anforderungen an urbane Bewegungsanlagen
Die Gestaltung moderner Bewegungsanlagen im städtischen Raum ist herausfordernd, da sie auf die unterschiedlichen Bewegungsbedürfnisse aller dort lebenden Menschen abgestimmt sein sollte. Dabei spielen sowohl physische als auch psychische Aspekte eine Rolle. Wichtige Anforderungen und Eigenschaften, die bei der Konzeption, Ausstattung, Standortwahl und im Betrieb solcher Anlagen berücksichtigt werden sollten:
- Bewegungsanimierend: Die Anlagen sollten Menschen dazu ermutigen, sich zu bewegen und aktiv zu sein. Attraktive Gestaltungselemente, vielfältige Trainingsmöglichkeiten und ansprechende Umgebungen können dazu beitragen, die Bewegungsfreude zu steigern.
- Gute Erreichbarkeit: Die Bewegungsanlagen sollten leicht zugänglich sein, sowohl für Fußgänger*innen als auch für Radfahrer*innen. Eine zentrale Lage erleichtert die Nutzung. Durch die Anbindung an die Straßenbahnlinie 2 und an diverse Buslinien ist der Park auch mittels Öffis gut erreichbar.
- Einbindung ins Umfeld: Die Anlagen sollten sich harmonisch in das vorhandene Umgebung einfügen. Ästhetik, Landschaftsgestaltung und Materialwahl spielen hierbei eine wichtige Rolle. Um Nutzungskonflikte durch zu eng positionierte Angebote zu verhindern, werden in der neuen Anlage auch Flächenpotentiale in ergänzenden Grünstreifen genutzt.
- Anreiz für alle Altersgruppen: Von Spielplätzen für Kinder bis hin zu Fitnessgeräten für Senioren – inklusive Angebote fördern die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen. Daher sind die Geräte und Bewegungsanlagen in drei altersspezifische Gruppen eingeteilt. (10 bis 19 Jahre, 20 bis 59 Jahre, 60+ Jahre)
Ebenfalls von großer Bedeutung für die Gestaltung ist die Berücksichtigung physiologischer Grundbewegungsformen. Geräte und Ausstattung sollen Koordination und Gleichgewicht, Orientierung und Geschicklichkeit, Kondition und Gewandtheit sowie Dehnung und Kräftigung bedienen. Die ausgewählten Gerätetypen bieten ein ansprechendes und ausgewogenes Angebot sowohl für weniger Trainierte als auch für ambitionierte Sportler*innen.
Bei der Errichtung öffentlich nutzbarer Infrastruktur im städtischen Raum müssen weitere spezielle Umstände berücksichtigt werden:
- Laufende Erhaltungs- und Instandhaltungskosten: Diese beeinflussen die Lebensdauerkosten der Anlagen.
- Wechselseitige Beeinträchtigung mit verkehrstechnischer Infrastruktur: Die Nähe zu anderen Verkehrseinrichtungen spielt eine Rolle.
- Erhöhte Qualitätsanforderungen bei der Materialauswahl: Aufgrund der zu erwartenden hohen Nutzerzahlen und möglicher Vandalismusschäden.
Besondere Vorzüge des Projektes
Der vorhandene Raum wird ausgezeichnet und sehr kreativ genutzt. Hervorzuheben ist zudem die große Vielfalt der Geräte. Auch die umgebende Rasenfläche wurde in das Gesamtkonzept einbezogen, sodass es zu einer Entflechtung der Bewegungsarten und somit zu einer logischen Anordnung der Bewegungsabfolge und der Sportgeräte kommt. Eingeplant wurden modernste Sportgeräte und ein Konzept á la Ninja Warrior, welches derzeit besonders im Trend liegt. Sehr viele Geräte können inklusiv genutzt werden (z.B. befahrbares Trampolin für Rollstuhlfahrer). Die Materialien sind stabil und langlebig, lediglich bei kleinen Teilen wird Holz verwendet, sodass die Instandhaltungskosten kalkulierbar bleiben.
Hohe Zufriedenheit mit Sportangebot im gesamten Stadtgebiet
Die Auswertung der großen Gesundheits- und Sportbefragung im Jahr 2022 fiel hinsichtlich der Sport- und Freizeitangebote sehr positiv aus. Knapp 70 Prozent der Befragten sind mit dem Sportangebot in Linz äußerst, sehr oder zumindest zufrieden. Im Gegenzug sind lediglich etwa 9 Prozent mit dem Sportangebot in Linz weniger oder gar nicht zufrieden.
Auf mehr als 450 städtischen und privaten Sportanlagen im Stadtgebiet bietet Linz ein Angebot für alle Generationen. Von Vereinssportanlagen, Bädern, Eislaufflächen, den von der LIVA betriebenen Sportparks Auwiesen, Lissfeld und Pichling über Tennis-, Kletter- und Trendsportanlagen erstreckt sich die Sport-Infrastruktur dezentral in den Stadtteilen. Dazu sorgen frei zugängliche Beachvolley- und Streetball-Anlagen sowie Laufstrecken, Fitnessparcours, Fun Courts und eine Reihe multisportiver Flächen für ein breitgefächertes Bewegungsangebot. Zusätzlich stehen die Sporthallen der Linzer Pflichtschulen für Trainings und Veranstaltungen zur Verfügung, die von Vereinen und Sportinteressierten einfach online gebucht werden können.
„Wir sind stolz darauf, dass Linz mehr als 450 städtische und private Sportanlagen bietet, die für alle Generationen zugänglich sind. Dennoch sind wir stets bestrebt, unser Angebot zu erweitern und den Bedürfnissen aller Linzerinnen und Linzer gerecht zu werden. Moderne Ansätze, innovative Projekte und der Zusammenhalt in der Gemeinschaft sind der Schlüssel zu einer lebendigen und zukunftsorientierten Stadt“, ergänzt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Sportreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zum Thema „Erste inklusive Sport- und Bewegungsanlage in Linz“)
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