Medienservice vom: 30.04.2024 |Fotos zur Meldung

Linzer Feuerwehren – Garanten für die Sicherheit Mehr als 4.500 Einsätze im Vorjahr – zwölf Einsätze pro Tag

  • 671 Menschen gerettet – 32 Millionen Euro Schaden verhindert

Die Berufsfeuerwehr Linz spielt eine entscheidende Rolle als wichtige Säule der Sicherheit in unserer Stadt. Die bestens geschulten Experten sind rund um die Uhr einsatzbereit, um in Notfällen rasch und kompetent Hilfe zu leisten – egal ob bei Bränden, Unfällen, Unwetterschäden, ob an Land, in großen Höhen oder im Wasser. Der Jahresbericht gibt Einblick in das breite Einsatzspektrum und die beeindruckenden Leistungen der Linzer Feuerwehr, die im Juni 2023 ihr 90-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest gefeiert hat.  

Bei insgesamt 4.537 Einsätzen wurden 671 Menschen gerettet und konnten Schäden in Höhe von knapp 32 Millionen Euro verhindert werden. Den Großteil der Einsätze mit etwa zwei Drittel, machen die Technischen Hilfeleistungen aus, von denen mehr als 2.800 absolviert wurden. Für Brandeinsätze rückte die Berufsfeuerwehr im Jahr 2023 insgesamt 1.703 aus.  

„Die Berufsfeuerwehr Linz ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Stadt und ein Garant für schnelle und professionelle Hilfe in Notfällen. Ihr Einsatz und Engagement verdienen höchste Anerkennung. Die Feuerwehrmänner erbringen rund um die Uhr die vielfältigen und oft gefährlichen Aufgaben zum Wohl der Bevölkerung. Und das 365 Tage im Jahr. Voraussetzung dafür ist, dass die Mannschaft bestens organisiert, geschult und trainiert ist“, betont Bürgermeister Klaus Luger die unverzichtbare Rolle der Berufsfeuerwehr Linz für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

„Die Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Linz zeigen täglich großen Mut und Einsatzbereitschaft. Ihr breites Einsatzspektrum umfasst nicht nur Brandbekämpfung, sondern auch technische Hilfeleistung, Rettungseinsätze und vieles mehr. Damit leisten sie einen unersetzlichen Beitrag zum Schutz und zur Sicherheit unserer Stadt. Große Unterstützung bekommen Sie von den Freiwilligen Feuerwehren und den Kameraden der Betriebsfeuerwehren“, unterstreicht Sicherheitsstadtrat Michael Raml die Vielseitigkeit der Einsätze und die gute Zusammenarbeit der Organisationen.

„Der Jahresbericht 2023 der Berufsfeuerwehr Linz dokumentiert eindrucksvoll die herausragende Arbeit unserer Einsatzkräfte. Trotz vieler Herausforderungen waren wir stets zur Stelle und haben mit großem Einsatz und Können Menschenleben gerettet und Sachschäden minimiert. Es ist zudem im Vorjahr gelungen, das gesamte Linzer Feuerwehrwesen mit den Freiwilligen Feuerwehren und den Betriebsfeuerwehren noch mehr zu vereinen. Ich bin stolz darauf, Teil dieses Teams zu sein“, hebt Branddirektor DI Stefan Krausbar die Leistungen und Professionalität der Feuerwehrleute hervor.

467 Brandeinsätze – um 19 mehr als 2022

Insgesamt 467 Brände galt es im Vorjahr zu löschen, davon 125 Gebäude, 34 Fahrzeuge und 104 Müllbrände. 934 Alarme gingen über die etwa 671 angeschalteten Brandmeldeanlagen ein. Insgesamt absolvierte das Team 1.703 Brandeinsätze. 

Die Zahl der Brandeinsätze blieb in den vergangenen Jahren in etwa gleich hoch. Mitverantwortlich dafür ist die Präventivarbeit im Bereich des Vorbeugenden Brandschutzes. Das Expertenwissen der Berufsfeuerwehr fließt bereits in die Planung von Neubauten. Auch die Einrichtung von Großbaustellen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr. Die Brandschutzprofis führen zudem regelmäßig Kontrollen an bestehenden Gebäuden durch und prüfen die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen.

Art der Einsätze 2022 2023
Meldealarme 953 934
Brand Betriebsbau 8 14
Brandverdacht 128 87
Gebäudebrände 107 125
Müllbrände 99 104
Brandnachbeschau 42 55
Fahrzeugbrände 32 34
Sonstige Brandeinsätze 20 44
Wald- und Flurbrände 8 4
Ausbildung/Übungen/vorbeugende Maßnahmen/Brandsicherheitswachen 256 302
Gesamt 1.657 1.703

Katastrophenhilfsdienste von 0 auf 353

Die technischen Einsätze machen mit einer Anzahl von 2.834 den Hauptteil der zu bewältigenden Arbeit aus. Der eklatanteste Unterschied zu den Zahlen des Jahres 2022 zeigt sich bei den Katastrophenhilfsdiensten. Die sind von 0 auf 353 angestiegen. Es verdeutlicht, dass wir im Vorjahr mit Extremwettersituationen konfrontiert wurden. Stürme, Starkregen oder der ungewöhnlich intensive Schneefall im Dezember, der mehr als 200 Schneedruckeinsätze innerhalb von zwölf Stunden bedingte. 

Die Einsatzkräfte retteten oder bargen im Vorjahr 787 Personen, davon 276 Menschen aus defekten Aufzügen und 26 nach Verkehrsunfällen. Wegen Unfallverdacht öffneten sie 207 Wohnungen. 

346 Einsätze betrafen Tiere, davon 82 Bienen, Wespen und Hornissen, 37 Tiertransporte, 149 Tiere wurden aus Notlagen befreit und 49 tote Tiere geborgen.

641 Mal fielen Sicherungsarbeiten an, darunter 373 Sicherungsdienste Straße (bei-spielsweise bei einer Ölspur), 130 Sicherungsdienste an Gebäuden und 137 Sicherungsdienste Unwetter (vorsorglich werden beispielsweise kleinere Brücken gehoben). Es gab 74 Gefahrenstoffeinsätze, 47 Mal war austretendes Gas die Ursache.

Art der Einsätze 2022 2023
Einsätze mit Tieren 405 346
Sicherungsdienst Straße/Unwetter/Gebäude 547 641
Wohnungsöffnungen nach Unfallverdacht 203 207
Wasserschäden, teilweise mit Wohnungsöffnung 214 190
Diverse technische Einsätze 74 161
Ausbildungen / Übungen / vorbeugende Maßnahmen 196 302
Menschenrettung aus defekten Aufzügen 274 276
Gefahrenstoffeinsätze 73 74
Assistenzleistung für Polizei/Rettung 77 46
Bergearbeiten 45 56
Person in Gefahr 20 22
Menschenrettung nach Verkehrsunfällen 28 26
Menschenrettung 307 237
Serviceleistungen für die Stadt 19 6
Rettung aus Höhen/Tiefen/Wasser 29 19
Taucheinsätze 4 4
Katastrophen-Hilfsdienste 0 353
Gesamt 2.515 2.834

Laufende Fort- und Weiterbildung garantiert hohen Ausbildungsstandard

Die Anforderungen an die Einsatzteams sind äußerst hoch und vielfältig. Im Ernstfall müssen schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Jeder Handgriff muss sitzen, das Team perfekt funktionieren. Jeden Montag- bis Donnerstag-Nachmittag führt die Abteilung Ausbildung und Einsatzwesen Fort- und Weiterbildungen durch. Im Vorjahr wurde in Kooperation mit der Betriebsfeuerwehr der Linz AG eine Realbrandausbildungsanlage in Betrieb genommen. Ein Ausbildungsschwerpunkt wird auf das Vorgehen in Tunnelanlagen gelegt. 

Europaweite Formatex23 im September

Die Landeskatastrophenschutzübung im September war ein Höhepunkt für die Linzer Feuerwehr. Das Hauptziel der Formatex Übung bestand darin, eine umfassende, organisationsübergreifende Reaktion auf ein Szenario sicherzustellen und gemeinsam Katastrophenszenarien bestmöglich zu bewältigen. Die Formatex23 basierte auf der Annahme einer massiven Überflutung im Großraum Linz und entlang der Donau. Dadurch kam es zu Störfällen in Industrieanlagen entlang der Donau sowie in weiterer Folge zu Bränden und Explosionen in verschiedenen Industrieanlagen mit darauffolgender Freisetzung toxischer Gase. Durch einen Chemikalienaustritt verschärfte sich die Lage. Dieses Szenario zeigt die potenzielle Bedrohung von extremen Naturereignissen für kritische Infrastrukturen, speziell bei der Verarbeitung umweltgefährdender Substanzen.

Neben dem Magistrat Linz nahmen an dieser Katastrophenschutzübung weitere Behörden, der . Landes-Feuerwehrverband, das Österreichische Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Landespolizeidirektion Oberösterreich sowie das Militärkommando Oberösterreich teil. Insgesamt waren etwa 700 Einsatzkräfte beteiligt. Darunter auch EU-Katastrophenschutz-Einheiten aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Estland, Lettland, Litauen, Niederlande und Rumänien, die sowohl personell als auch mit Spezialgeräten wie Hochleistungspumpen, mobilen Speziallaboren oder Drohnen in der Landeshauptstadt im Einsatz standen.

Sieben Betriebsfeuerwehren

Der hohe Stellenwert der sieben Betriebsfeuerwehren ist unumstritten. Die gut geschulten Einsatzkräfte mit hervorragenden Ortskenntnissen leisten entscheidende Erstmaß-nahmen in ihren Ausrückebereichen und bemühen sich um den vorbeugenden Brand-schutz. Linzer Betriebe mit Betriebsfeuerwehr: Voestalpine Standortservice GmbH, Chemiepark Linz, Landestheater Linz MOB, Linz AG, ÖBB Technisches Services Linz, Transformers - Siemens und Schiffswerft AG Linz. Mehr als 5.200 Einsätze meisterten die Betriebsfeuerwehren im Jahr 2023.

Vier Freiwillige Feuerwehren

Die vier Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Linz spielen eine wesentliche Rolle in ihrem Ausrückegebiet und sind wichtige Unterstützer der Berufsfeuerwehr. Aufgrund der langgezogenen Lages des Linzer Stadtgebietes sind sie rasch am Ort des Geschehens und profitieren von den guten Ortskenntnissen. Ihre Einsatzzahlen haben sich aufgrund der Unwetterereignisse zum Jahresende gegenüber dem Jahr 2022 beinahe verdoppelt, von 225 auf 525 im Berichtsjahr. Gemeinsame Übungen mit der Berufsfeuerwehr garantieren die gute und effektive Zusammenarbeit. Zu Jahresbeginn 2023 fanden Neuwahlen der Kommandos der Freiwilligen Feuerwehren St. Magdalena, Pöstlingberg, Pichling und Ebelsberg statt. Die Freiwillige Feuerwehr Pichling feierte im Vorjahr ihr 122jähriges Bestehen mit einem großen Fest. 

Gemeinsame Übungen sichern schnelle und fachkundige Hilfe

Bei der Herbstübung der Berufsfeuerwehr gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren Sankt Magdalena und Pöstlingberg sowie der Polizei und dem Samariterbund probten die Einsatzkräfte zwei Szenarien: Zunächst simulierten die teilnehmenden Organisationen einen Brand in einem Seminarhotel, bei dem mehrere Gäste gerettet und versorgt werden mussten. Während der Aufräumarbeiten wurden die Einsatzkräfte bereits zum nächsten Übungsszenario alarmiert: Spielende Kinder sind im Wald auf einen abgestellten Forstanhänger geklettert und haben die Ladesicherung gelockert. Dabei gerieten Baumstämme aus dem Gleichgewicht und stürzten auf die Kinder. Nach zirka einer Stunde rückten die Einsatzkräfte zur Nachbesprechung ein.

Neuer Abschnittskommandant

Als wichtiges Bindeglied zwischen den Freiwilligen Feuerwehren, der Betriebsfeuerwehren und der Berufsfeuerwehr wählten Ende Juni die Kommandanten der Feuerwehren Linz-Stadt einen neuen Abschnittskommandanten: Clemens Mlczoch legte seine bisherige Funktion als stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pöstlingberg zurück und wurde neuer Abschnittskommandant von Linz-Stadt. Stellvertretender Abschnittskommandant wurde Josef Schamberger von der Betriebsfeuerwehr Siemens Transformers.

Freiwillige Feuerwehr St. Magdalena – der Unwetterstützpunkt in Linz

Seit Anfang Mai 2023 ist die Freiwillige Feuerwehr St. Magdalena der Unwetterstützpunkt in Linz. Wenn ein größeres Unwetter wie Gewitter, Sturm, Starkregen oder auch Hochwasser auf die Stadt zuzieht, wird die Feuerwehr von der Bezirkswarnstelle Linz auf Bereitschaft alarmiert. Die anwesende Mannschaft wird eingeteilt, die Geräte nochmals kontrolliert und die Lage beobachtet. Diese wesentliche Verbesserung bei Unwettereinsätzen im Linzer Stadtgebiet hat sich 2023 bereits mehrmals bewährt.

Adaptierungen auf der Hauptfeuerwache

Ein Zubau auf der Hauptfeuerwache ermöglichte die Neugestaltung des Einsatzumkleidebereiches, mit ausreichend Platz für die Einsatzspinde. Dort werden unter anderem Teile der Gerätschaften für die Höhenretter und Taucher gelagert, um im Alarmfall schnellstmöglich ausrücken zu können. 

Bei der Berufsfeuerwehr Linz werden auch regelmäßig Offiziere von anderen Berufsfeuerwehren ausgebildet. Die Volontäre sind dabei auf der Hauptfeuerwache untergebracht. Die Räumlichkeiten dafür wurden im Vorjahr adaptiert und neugestaltet.

Neue Rettungsschwimmer und Schiffsführer

Im Jahr 2023 wurden 15 Rettungsschwimmer und elf Schiffsführer ausgebildet. Im November starteten sechs Kollegen die anspruchsvolle Tauchausbildung, die sie im Herbst dieses Jahres abschließen werden.

Modernisierung der Nachrichtenzentrale

Um das volle Potenzial des neuen Einsatzleitsystems im Leitstellenverbund nutzen zu können, wurden gemeinsame Neuerungen, Erweiterungen und Abläufe von den Verbundpartnern festgelegt. Bis Ende 2023 war das Einsatzleitsystem in der Landeswarnzentrale entsprechend am neuesten Stand. In weiterer Folge wird das System der Berufsfeuerwehr entsprechend angepasst. 

Um die Eintreffzeiten innerhalb des Stadtgebietes Linz zu verringern, wurde gemeinsam mit den zuständigen Stellen am Magistrat Linz, an einer Steuerung der Ampeln gearbeitet. Ziel ist, dass vordefinierte Anfahrtsrouten von den Wachen aus automatisiert auf „Grün“ geschaltet werden. Dadurch kann eine raschere Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht werden. Dieses Projekt ist derzeit in der Feinplanung beziehungsweise in der Programmierungsphase.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz „Präsentation des Jahresberichtes 2023 der Berufsfeuerwehr“ mit Bürgermeister Klaus Luger und Sicherheitsreferent Stadtrat Michael Raml)
Weiterer Gesprächspartner: Branddirektor DI Stefan Krausbar

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