Vizebürgermeister Hajart forciert Ausbau taktiler Leitsysteme und Akustikampeln Funkhandsender als Service für sehbeeinträchtigte Menschen im Bürgerservice erhältlich
In Abstimmung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich werden in Linz die taktilen Leitsysteme auf den Stadtstraßen ständig ausgebaut. Vor allem bei Straßenübergängen, an Plätzen, sowie bei Straßenbahn- und Bus-Haltestellen erleichtern sie sehbeeinträchtigten Menschen die Orientierung. Sie werden mittels des Blinden-Langstocks oder auch mit den Fußsohlen ertastet und machen auf Hindernisse und Gefahren aufmerksam.
„Sehbeeinträchtigte Personen zählen zu den schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen und sollten deshalb bei ihren täglichen Wegen größtmöglich unterstützt werden. Ich setze mich daher für den Ausbau von taktilen Leitsystemen und Akustikampeln, vor allem an neuralgischen Stellen im Stadtgebiet, ein. Dort wo es möglich ist, sollen auch potenziell gefährliche Kreuzungen mit diesen Systemen nachgerüstet werden“, betont der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart.
Vor allem auch bei den Neubauprojekten legt die Stadt Linz großen Wert auf entsprechende Barrierefreiheit auch für sehbehinderte Personen. Ein Beispiel dafür ist der jüngst errichtete Rad- und Gehweglückenschluss an der Industriezeile, der auch mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet wurde. Während bei Neubauprojekten fertige Betonelemente mit 4 mm tiefen Rillen verlegt werden, können bei bestehenden Straßenzügen Leitsysteme im Fräsverfahren angelegt werden.
Dort, wo es notwendig erachtet wird und möglich ist, werden auch neuralgische Kreuzungen, so wie zuletzt beim Bulgariplatz, mit taktilen Leitsystemen nachgerüstet. Diese werden bei den Zugängen zu den Schutzstreifen und auf diesen selbst in den Asphalt gefräst. Der Bulgariplatz war 2023 mit dem Rillenfräsen – vor allem im Fahrbahnasphalt am Schutzweg – ein „Pilotprojekt“ in Linz.
Derzeit werden bei den Kreuzungen Garnisonstraße./Prinz-Eugen-Straße, Garnisonstraße/Paula-Scherleitner-Weg sowie in der Gruberstraße zwischen Krankenhaus- und Weißenwolffstraße weitere taktile Bodeninformationssysteme installiert.
In den Sommerferienwochen sind weitere derartige Markierungen für Sehbeeinträchtigte an der Kreuzung Derfflingerstraße /Paul-Hahn-Straße/Bosch-Weg geplant. In der Lissagasse/Ecke Markartstraße soll zudem das bestehende taktile Leitsystem mit Rillen- und Noppenplatten ergänzt werden. Weiters wird an der Kreuzung Altenberger Straße – Zufahrt JKU im Zuge der Errichtung einer neuen Ampel ein Blindenleitsystem auf den Gehsteigen angeordnet. Und an der Kreuzung Landwiedstraße – Seeauerweg wird das Blindenleitsystem auf den Gehsteigen ergänzt.
Ergänzend dazu werden im Zuge der Adaptierung von Bushaltestellen laufend taktile Bodeninformationssysteme geschaffen, so wie zuletzt bei der Haltestelle Straßerau/XXXLutz.
Bereits mehr als 80 Akustikampeln
Darüber hinaus sind bereits mehr als 80 und damit rund 40 Prozent der 204 Linzer Verkehrslichtsignalanlagen mit akustischen Hilfssignalen ausgestattet, also sogenannten „Blindenampeln“. Sämtliche an der jeweiligen Verkehrslichtsignalanlage installierten Akustiksignale sind mittels Funkhandsender aktivierbar. Die Entscheidung zur technischen Ausrüstung von Ampelanlagen mit akustischen Hilfssignalen erfolgt generell in Abstimmung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich.
„Die kontinuierliche Erweiterung taktiler Leitsysteme und Akustikampeln in Linz ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Mobilität für sehbeeinträchtigte und blinde Personen. Diese Maßnahmen ermöglichen eine sichere und selbstständige Fortbewegung im städtischen Umfeld“, so Thomas Menrath Verkehrsreferent des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Oberösterreich.
Die Aktivierung der Akustikampeln kann mit Handsendern erfolgen, die gegen Vorlage eines vom Sozialministeriumservice ausgestellten Behindertenpasses mit dem Eintrag ,hochgradig sehbehindert‘ oder ,blind‘ im Bürger*innen-Service-Center im Neuen Rathaus erhältlich sind“, macht Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart auf dieses spezielle Service der Stadt aufmerksam.
Eine aktuelle Übersicht über die mit einer Blindenakustik ausgestatteten Kreuzungen ist im Internet unter „Kreuzungen mit Blindenakustik“ zu finden.
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