Grüner Wasserstoff in Linz Neue Wasserstoffanlage im Chemiepark geplant
Wasserstoff als Energieträger und Speichermedium spielt eine Schlüsselrolle in der Transformation unserer Energieversorgung. Als wichtiger Industrie- und Wirtschaftsstandort übernimmt Linz besondere Verantwortung und setzt sich aktiv für die Erreichung seiner Klima- und Nachhaltigkeitsziele ein. Im Rahmen dieser Bestrebungen planen die LAT Nitrogen Linz GmbH und Verbund AG im Chemiepark Linz die Errichtung einer hochmodernen Wasserstoffproduktionsanlage sowie eines dazugehörigen Lagers.
Mit einer geplanten Elektrolysekapazität von 60 MW und einer geplanten Produktion von bis zu 7.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr wäre dies das erste Projekt zur Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak im industriellen Maßstab in Österreich. Die Stadt Linz schafft mit der entsprechenden Flächenwidmung die planerischen Voraussetzungen dafür. Nach einer sorgfältigen Prüfung des Magistrats soll eine Teilfläche des Grundstückes von Bauland / Industriegebiet in Sondergebiet des Baulandes umgewidmet werden. In der letzten Gemeinderatssitzung am Donnerstag wurde dazu der Beschluss gefasst.
Die Umwelt- und Klimarelevanz dieses Projekts ist beachtlich: Mit der neuen Anlage kann die bisher für die Produktion benötigte Erdgasmenge um zehn Prozent reduziert werden, was zu einer Senkung der CO2-Emissionen des Betriebs um ca. 90.000 Tonnen pro Jahr führt. Die Stromversorgung der Anlage wird durch erneuerbare Energien wie Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie gewährleistet.
„Wenn Linz seine Klimaziele erreichen will, brauchen wir zukunftsweisende grüne Technologien. Eine entscheidende Rolle dabei spielt der Energieträger Wasserstoff. Mit dem geplanten Projekt im Chemiepark erfolgt ein weiterer entscheidender Schritt für einen klimaneutralen Wirtschaftsstandort Linz. Mit dem vorliegenden Gemeinderatsantrag kann die Stadt Linz den Weg für dieses zukunftsweisende Projekt ebnen“, betont der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.
„Die Stadt erhält mit der neuen Anlage eine weitere Chance, den Umstieg auf klimaneutrale Technologien zu schaffen. Regional und überregional gehört Wasserstoff zu den Energieträgern mit dem größten Zukunftspotenzial. Linz setzt damit nicht nur auf Innovation und Technologie, sondern zeigt auch eindrucksvoll, wie Industrie und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Als Vorreiter auf diesem Gebiet stärkt Linz seine Rolle als Kompetenzzentrum für Wasserstoff und treibt die klimaneutrale Wende aktiv voran“, ergänzt der Linzer Planungsstadtrat Dietmar Prammer.
Das ambitionierte Projekt unterstreicht das Engagement der Linzer Betriebe für eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft. Durch die Nutzung von Wasserstoff als zentralen Energieträger wird ein bedeutender Schritt in Richtung Defossilierung der Energieversorgung gesetzt.
„Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Schritt, sondern ein Weg, den wir mit Überzeugung und unseren Partnern gehen. Gemeinsam mit Verbund AG und der Stadt Linz gehen wir den Weg der Transformation zur Klimaneutralität und verwandeln Hindernisse in Meilensteine. Die Umwidmung stellt das Erreichen eines weiteren Meilensteins dar. Wir bedanken uns beim Magistrat der Stadt Linz für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung bei der Transformation“, betont Leonhard Werner, Standortleiter LAT Nitrogen Linz.
„Das Thema Wasserstoff ist von enormer geopolitischer Bedeutung für Österreich. Und gerade mit dem Projekt Green Ammonia Linz zeigen wir, wie die Dekarbonisierung der österreichischen Industrie gelingen kann. Wir freuen uns sehr, dass die Behörden der Stadt Linz den Dekarbonisierungspfad von LAT Nitrogen und damit der österreichischen Industrie und des Standorts Linz so aktiv unterstützen und uns in die Lage versetzen dieses Projekt schnell umzusetzen“, so Susanna Zapreva, Mitglied des Vorstands der Verbund AG und Chief Renewables Officer (CRO).