Medienservice vom: 15.04.2025

Radweg-Provisorium auf der Nibelungenbrücke flussaufwärts wird beendet Flussabwärts bleibt Pilotprojekt aufrecht

  • Landesrat Steinkellner: „Rückkehr zur gewohnten Leistungsfähigkeit auf der Nibelungenbrücke.“
  • Vizebürgermeister Hajart: „Nach Rücksprache mit Polizei und Linz Linien ist Teilabbruch des Pilotprojekts aus Sicherheitsgründen und für reibungslosen Öffi-Verkehr erforderlich.“

Nach einer rund dreiwöchigen Testphase haben Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner und der Linzer Vizebürgermeister und Mobilitätsreferent Mag. Martin Hajart gemeinsam entschieden, das Radweg-Provisorium auf der flussaufwärtigen Seite der Nibelungenbrücke (Seite Neues Rathaus) nicht weiterzuführen.

Das Pilotprojekt auf der gegenüberliegenden Seite (flussabwärts, Richtung Lentos) bleibt hingegen aufrecht.

„Es hat sich als richtige Variante herausgestellt, dieses Projekt als Provisorium anzulegen. Somit kann nun flexibel auf die tatsächlichen Auswirkungen reagiert und ein Rückbau möglichst rasch veranlasst werden. Es hat sich klar gezeigt, dass die Leistungsfähigkeit – insbesondere für den morgendlichen Pendelverkehr – auf der oberen Flussseite der Nibelungenbrücke nicht ausreichend gegeben war. Hätten wir baulich fixierte Maßnahmen gesetzt, wären diese nicht reversibel gewesen. So bleibt die unumstößliche Erkenntnis, dass diese Form einer Radweglösung auf der Nibelungenbrücke nicht zukunftsfähig realisierbar ist“, betont Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. 

„Auf Basis einer Stellungnahme der Linz Linien und nach Rücksprache mit der Polizei ist klar, dass die Einschränkungen für die öffentlichen Verkehrsmittel sowie die Sicherheitsbedenken zu groß sind. Da müssen wir reagieren“, so der Linzer Vizebürgermeister und Mobilitätsreferent Martin Hajart. Die Entscheidung für den Abbruch des Pilotprojekts flussaufwärts erfolgte einvernehmlich.

Erkenntnisse aus der Praxis

In einer Stellungnahme der Linz Linien heißt es, dass es seit Projektstart zu 97 dokumentierten brenzligen Situationen zwischen Straßenbahnen und Fahrzeugen auf der Brücke kam. Die gesetzten Maßnahmen würden den Straßenbahnverkehr erschweren, so der städtische Mobilitätsanbieter. Gespräche mit dem Linzer Stadtpolizeikommandanten Klaus Hübner sowie Chefinspektor Heinz Oberauer, dem Leiter des Verkehrsreferats im Stadtpolizeikommando Linz, haben ergeben, dass es im morgendlichen Staugeschehen auf der Brücke zu engen Verhältnissen und demnach zu gefährlichen Situationen kommen kann.

Das Projekt wurde bewusst immer als Provisorium mit entsprechender Evaluierung vereinbart – nicht als fixe Dauerlösung. Es gab dafür auch keine starre Deadline, aber sehr klare Kriterien: etwa Staulängen, Verkehrsverlagerung und Sicherheitsaspekte. Bezüglich des Sicherheitsaspekts und der Flüssigkeit des Verkehrs hat sich nun gezeigt, dass die neue Situation aktuell leider mehr negative als positive Auswirkungen hat.

„Unser Ziel ist und bleibt ein ausgewogener Mobilitätsmix. Gleichzeitig wollen wir sicherstellen, dass der öffentliche Verkehr nicht ins Hintertreffen gerät. Die Entscheidung, das Provisorium flussaufwärts zu beenden, ist ein notwendiger Schritt für Stabilität, Effizienz und Verlässlichkeit im gesamten Mobilitätssystem“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

„Wir haben alles versucht und an allen erdenklichen Rädchen gedreht, aber wenn das Projekt im Praxistest in puncto Sicherheit nicht besteht, müssen wir das Pilotprojekt stoppen. Wir werden gemeinsam eine bessere Lösung finden“, so Hajart.

An der grundsätzlichen Entscheidung, das Rad-Pilotprojekt gemeinsam mit dem Land zu starten, hält Hajart auch rückblickend fest. „Mut zur Veränderung, alte Pfade verlassen, neue Wege gehen, Brücken (um)bauen – dies war und ist mein Verständnis von Politik, und das sind auch die Grundpfeiler meiner täglichen Arbeit als Linzer Vizebürgermeister und vor allem als Mobilitätsreferent in der Landeshauptstadt.“ Vor diesem Hintergrund wurde auch das Radprovisorium auf der Nibelungenbrücke gestartet.

Die weiteren Schritte

Laut aktuellen Informationen von Seiten der Verwaltung soll der Rückbau des Radweg-Provisoriums flussaufwärts – abhängig vom nötigen Verordnungsverfahren – in rund zwei Wochen abgeschlossen sein. Die Mitarbeiter von Land und Stadt Linz arbeiten dafür intensiv und gut zusammen.

„Das Projekt hat sich sehr rasch zu einer heiklen Verkehrsthematik entwickelt. Mein Weg in der Politik ist es, auf die Mehrheiten zu hören – und die lehnen dieses Projekt in der jetzigen Form klar ab. Umso wichtiger ist es jetzt, mit kühlem Kopf und frischem Hirnschmalz darüber nachzudenken, wie wir die Radverkehrssituation auf der Nibelungenbrücke langfristig und nachhaltig verbessern können, ohne dass es zu Einschränkungen für den motorisierten Verkehr kommt“, so Landesrat Mag. Günther Steinkellner.

Rückfragekontakt:
David Spindlberger, +43 732 7070 1022
E-Mail: david.spindlberger@mag.linz.at

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