Medienservice vom: 20.05.2025 |Fotos zur Meldung

Innovative Ansätze für die Linzer Integrationsarbeit „Stadt der Vielfalt“ 2025: Acht Gewinner*innen aus 22 Projekten gekürt

Die Erwartung war groß, denn zum elften Mal lud am 19. Mai die Stadt Linz zur Preisverleihung von „Stadt der Vielfalt“ in den Gemeinderatssaal im Alten Rathaus. 22 innovative Projekte gegen Diskriminierung und für ein respektvolles Miteinander wurden heuer eingereicht. Die begehrten Preise, über die sich die insgesamt acht Gewinner*innen freuen durften, sind eine Auszeichnung für besonderes Engagement in den Bereichen Integration, Interkulturalität sowie interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit.

Im Fokus der Ausschreibung standen heuer innovative und unkonventionelle Projekte, die insbesondere den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen fördern, Kinder und Jugendliche für Vielfalt sensibilisieren und aktiv Diskriminierung und Rassismus entgegenwirken. Teilgenommen haben engagierte Einzelpersonen, Bildungsinstitutionen, Vereine sowie kreative Initiativen, die sich für ein respektvolles Zusammenleben in Linz einsetzen.

„Jedes Jahr zeigen die eingereichten Projekte für ‚Stadt der Vielfalt‘ eindrucksvoll, wie engagiert und ideenreich sich die Linzer*innen für ein respektvolles Zusammenleben einsetzen. Genau dieses Engagement ist die Grundlage für gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein friedliches Miteinander. Bereits zum elften Mal hat die Stadt Linz heuer Initiativen ausgezeichnet, die mit überzeugenden Konzepten das Miteinander stärken. Mit der Preisverleihung wollen wir gezielt Projekte fördern, die Integration fördern. Diese Preise sind ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung für alle, die sich für ein offenes, solidarisches und diskriminierungsfreies Linz einsetzen.“, sagt Integrationsreferentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.

„Die ausgezeichneten Projekte im Rahmen von ‚Stadt der Vielfalt‘ machen sichtbar, dass kulturelles Engagement weit über Kunst hinausgeht – es trägt zudem aktiv zur Stärkung demokratischer Werte bei und fördert das Miteinander in unserer Gesellschaft“, betont Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer.

Ausgewiesene Expert*innen aus der Fachjury, wie Iga Mira Mayr (Migrations- und Integrationsbeirat der Stadt Linz), Ashkan Nematian (Association Director Linz Closefilm, Co-Director Linz ISFS, Stadtkulturbeirat Linz), Mag.a Elisabeth Zechenter (Stadtteilzentrum Frankviertel Bulgariplatz, Stadt Linz) kürten heuer die Sieger*innen. Unterstützt wurde die Jury beratend von Jasmin Baumgartinger, MA (Integrationsbeauftrage), Mag. Markus Reindl (Bereichsleiter Kunst- und Kulturförderung“ in der Abteilung Linz Kultur) und Gudrun Kaltenböck (Linz Kultur).

Die Preisvergabe erfolgte in drei Kategorien: Integration, Interkulturalität sowie Interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit. Die prämierten Projekte erhielten eine Gesamtdotierung von 17.500 Euro. 

Preisträger*innen: „Stadt der Vielfalt“ 2025

Preis für Integration

  • BG/BRG/WRG für Berufstätige Linz: „Deutsch als Zweitsprache“
  • Parola: „Parola-Anlaufstelle für geflüchtete Jugendliche“
  • JobKlar: „U-N-D Unabhängige Nachhaltigkeits Drehscheibe“ 

Preis für Interkulturalität

  • Freier Rundfunk Oberösterreich GmbH: „Neue Stimmen – Perspektiven geflüchteter Jugendlicher“
  • PANGEA. Werkstatt der Kulturen der Welt: „ZUSAMMEN.KLEBEN – Collagen des Widerstands“
  • ZZI (Zentrum der zeitgemäßen Initiativen): „Rassismus – stiller Gesellschaftskiller“ 

Preis für Interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit

  • Verein MAIZ, Autonomes Zentrum von und für Migrant*innen: „We’ve got the Power!“
  • VSG Verein für Sozial- und Gemeinwesenprojekte: „SEED – Skills to Elevate, Empower & Develop“ Anerkennungspreis

Die Gewinner*innen-Projekte im Detail: 

Preis für Integration

  • BG/BRG/WRG für Berufstätige Linz – Deutsch als Zweitsprache

Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Bildungsbereiche miteinander verbindet. Dabei werden Deutsch als Zweitsprache, Mathematik, Englisch und gesellschaftliche Integration als zusammenhängende Elemente betrachtet. Interaktive Aufgaben, kulturelle Aktivitäten und individuelle Betreuung zu gezielter Förderung der persönlichen Lernfortschritte, sollen eine erfolgreiche Basis für gute Ausbildungschancen gewähren. 

  • Parola – Anlaufstelle für geflüchtete Jugendliche 

Das Ziel von Parola besteht in der Schaffung eines Sozialraumes in Linz, doch Parola ist mehr als ein Jugendzentrum im herkömmlichen Sinne. Neben dem freizeitpädagogischen Angebot bieten sie der Zielgruppe ein maßgeschneidertes Portfolio aus kompetenter Beratung und spezieller Unterstützung in den Bereichen Spracherwerb, Ankommen in Österreich, Präventionsarbeit, Perspektiveneröffnung in Bezug auf Bildung und Beruf. Durch das Angebot sollen die Jugendlichen in Österreich Fuß fassen und schließlich zu aktiven, verantwortungsvollen und selbstbestimmten Mitgliedern der Gesellschaft werden. 

  • U-N-D (Unabhängige Nachhaltigkeits Drehscheibe – JobKlar

Jobklar unterstützt junge Geflüchtete im Alter von 15 bis 29 Jahre mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit durch niederschwellige muttersprachliche Bildungsangebote, eine digitale Lernplattform und eine Community-Mentor*innenprogramm. Das Projekt fördert die soziale und berufliche Integration durch die Vermittlung arbeitsmarktrelevanter Kenntnisse sowie durch den Aufbau eines stabilen, unterstützenden Netzwerks. 

Preis für Interkulturalität

  • Freier Rundfunk Oberösterreich GmbH – Neue Stimmen: Perspektiven geflüchteter Jugendlicher

Die Podcast-Reihe „Neue Stimmen – Perspektiven geflüchteter Jugendlicher“ gibt geflüchteten Jugendlichen, die im Jugendzentrum Parola in Linz beheimatet sind, eine Plattform, um ihre Sicht auf die Welt, ihre Erfahrungen und ihre Zukunftshoffnungen zu teilen. Das Projekt setzt sich mit der Frage auseinander, wie junge Menschen, die extreme Krisen erlebt haben, dennoch Kraft und Hoffnung schöpfen und was die Gesellschaft von ihnen lernen kann. Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, Vorurteile gegenüber geflüchteten Jugendlichen abzubauen. Durch authentische Erzählungen und direkte Einblicke in ihre Lebensrealitäten soll das Projekt zeigen, dass diese jungen Menschen mit den gleichen Hoffnungen, Träumen und Herausforderungen konfrontiert sind wie andere Jugendliche in Österreich. 

  • Pangea – Zusammen.kleben: Collagen des Widerstands

Das Projekt „Zusammen.kleben – Collagen des Widerstands“ ermutigt Menschen aller Herkunft, sich in die Zukunft zu projizieren. Mit „Zusammen.kleben“ schafft Pangea einen Austausch über Wünsche für die Zukunft unserer Gesellschaft sowie Bilder, die Mut machen und vielleicht sogar konkrete Umsetzungsmöglichkeiten beleuchten. Dazu werden Collagen als kollektive Widerstandspraxis genutzt: Bestehende Bilder, Texte und damit zusammenhängende Ideologien werden durch Schneiden und Kleben dekonstruiert, neu interpretiert und kombiniert. ZUSAMMEN.KLEBEN ermutigt Teilnehmende jeder Herkunft dazu, trotz der bedrückender politischer Entwicklungen ihre Vorstellungkraft einzusetzen. Die Fähigkeit, nach vorne zu schauen, muss gepflegt werden, um sich gegenseitig zu ermächtigen, angesichts des Anstiegs rechtsextremer Bewegungen, weiterhin für einen positiven sozial-politischen Wandel zu kämpfen. Solange es Hoffnung für die Zukunft gibt, gibt es auch Widerstand und die Möglichkeit, Veränderung zu bewirken.

  • ZZI (Zentrum der zeitgemäßen Initiativen) : Rassismus – stiller Gesellschaftskiller

Vortrags- und Diskussionsabend: Das Projekt setzt sich für eine kritische Reflexion gesellschaftlicher Machtverhältnisse ein und leistet einen Beitrag zur Förderung von Menschenrechten, sozialer Gerechtigkeit und interkulturellem Dialog. Das Projekt setzt auf wissenschaftliche Analysen, Berichte und Erfahrungsberichte, um ein differenziertes Verständnis zu fördern. Ziel ist es, gesellschaftliche Interdependenzen und Figurationen besser zu verstehen, denn Unkenntnis führt oft zu Konflikten.

Preis für interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit

  • Maiz – We’ve got the power 

Das Projekt unterstützt junge Migrant*innen dabei Strategien gegen Gewalt zu entwickeln und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Im Laufe des Jahres werden verschiedene Aktivitäten angeboten, die sich mit Themen wie geschlechterspezifischer Gewalt, Sexismus, Gleichberechtigung und patriarchalen Strukturen in vertrauensvollen Räumen auseinandersetzen. Dabei werden körperbezogene Strategien erprobt, Handlungsoptionen entwickelt und die Reflexion gesellschaftlicher Missstände angeregt. Ziel ist es, die Teilnehmer*innen zu sensibilisieren, ihr Empowerment zu fördern und sie mit praktischen Werkzeugen auszustatten, die sie im Alltag stärken. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, junge Frauen* und Mädchen* zu unterstützen, ihre Grenzen und Bedürfnisse zu erkennen, ohne dabei die ihnen zugewiesenen Rollen zu reproduzieren, um selbstbestimmte Lebensperspektiven zu entwickeln. 

  • VSG – SEED Projekt (Skills to Elevate, EMpower and Develop)

Das Projekt unterstützt Jugendliche in Linz gezielt auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf. Durch 5 Module – Emotional, Physical, Social, Workplace, und Societal Wellbeing – werden mentale, physische und soziale Stabilität gefördert. SEED bietet Workshops zu psychischer Gesundheit, Bewegung, Ernährung, sozialer Kompetenzen, Bildung, Digitalisierung und interkulturellem Austausch. Ein Benefitsystem mit Gutscheinen stärkt Motivation und Eigenständigkeit. Besonderer Fokus liegt auf Integration und interkulturellem Lernen: Sprach- und Identitätsworkshops, geschützte Räume für junge Frauen und junge Männer, Koch- und Sportangebote aus verschiedenen Kulturen fördern gegenseitiges Verständnis. Kreative Formate wie Theater und Stadterkundungen stärken gesellschaftliche Teilhabe und Zivilcourage. SEED reagiert auf aktuelle Herausforderungen wie psychische Belastungen und Zukunftsängste und bietet ein bedarfsgerechtes, ganzheitliches Angebot.
 

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