Medienservice vom: 23.07.2025

3. Frauenbericht zur ökonomischen Lage der Linzerinnen Frauenressort macht strukturelle Ungerechtigkeit sichtbar

Nach 2011 und 2018 veröffentlichte die Stadt Linz kürzlich den dritten Linzer Frauenbericht. Dieser zeigt damit einmal mehr: Geschlechtergerechtigkeit ist in vielen Lebensbereichen noch nicht erreicht. Der Bericht liefert eine detaillierte Analyse zur ökonomischen Situation von Frauen in Linz und macht strukturelle Benachteiligungen sichtbar. Die zentralen Ergebnisse verdeutlichen: Frauen verdienen deutlich weniger als Männer, sind häufiger in Teilzeit beschäftigt, seltener in Führungspositionen und tragen nach wie vor den Hauptanteil an unbezahlter Sorgearbeit. Besonders betroffen sind Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen.

Bereits 2011 und 2018 hatte die Stadt Linz Frauenberichte erstellt. Der aktuelle Bericht knüpft daran an und wurde erneut vom Institut für Frauen- und Geschlechterforschung an der Johannes Kepler Universität Linz erarbeitet. Auf Basis umfassender Datenanalysen liefert er fundierte Aussagen zur Lebensrealität von Frauen in Linz und bietet wichtige Grundlagen für künftige politische Entscheidungen.

„Die vorliegenden Ergebnisse zur ökonomischen Lage zeigen, dass Frauen nach wie vor massiv finanziell benachteiligt sind und dies für viele – insbesondere Pensionistinnen und Alleinerzieherinnen- existenzbedrohend sein kann. Eine Umverteilung der unbezahlten Betreuungsarbeit zwischen den Geschlechtern ist daher die Grundvoraussetzung und der Schlüssel für eine geschlechtergerechte Gesellschaft. Es ist wichtig, dass auf allen Ebenen Maßnahmen ergriffen werden, um die Gleichberechtigung endlich auch in der Realität durchzusetzen. Das heißt auch, dass Männer in der Verantwortung stehen, mehr Sorgearbeit zu übernehmen und dafür braucht es einen noch viel weitergehenden Kulturwandel in der Gesellschaft und der Wirtschaft insgesamt“, erklärt Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

Die geschlechtsspezifische Einkommensdifferenz hat sich in Linz seit dem ersten Bericht vergrößert und liegt aktuell bei 36,7 Prozent. Selbst unter Vollzeitbeschäftigten verdienen Frauen durchschnittlich 15,1 Prozent weniger als Männer. Im Pensionsalter zeigt sich die Ungleichheit noch deutlicher: Der Unterschied zwischen den durchschnittlichen Pensionseinkommen von Frauen und Männern liegt in Linz bei 25,7 Prozent und ist damit im Vergleich der Landeshauptstädte besonders hoch.

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