Medienservice vom: 19.11.2003

Stella Rollig: neue künstlerische Leiterin des Lentos

Die Besetzung für die künstlerische Leitung des Lentos Kunstmuseums Linz ist fix: Die Aufnahme von Stella Rollig als künstlerische Leiterin des Lentos wurde soeben in der Sitzung des Verwaltungsausschusses der Unternehmung „Museen der Stadt Linz“ unter dem Vorsitz von Vizebürgermeister Dr. Erich Watzl beschlossen.

Die Fachkommission, laut Objektivierungsgesetz 1994 bestehend aus drei Dienstgeber- und drei Dienstnehmer-Vertretern sowie der Gleichbehandlungsbeauftragten (mit beratender Stimme), hat Stella Rollig nach den Hearings vergangene Woche erstgereiht. Die eindeutige Präferenz erlangte die Wiener Kuratorin und Autorin vor allem wegen ihres überzeugenden Konzepts zur regionalen und internationalen Profilierung beziehungsweise Positionierung des Lentos. Ein Dreier-Vorschlag – eine weitere Bewerberin und ein Bewerber wurden ex aequo zweitgereiht – ist nach den Hearings Bürgermeister Dr. Franz Dobusch vorgelegt worden, der dieser Reihung zustimmte.

Bei der Beurteilung der insgesamt elf BewerberInnen standen dem Linzer Magistratsdirektor Univ.- Prof. Dr. Erich Wolny, Präsidialdirektor Dr. Ernst Inquart und Kulturdirektor Mag. Siegbert Janko neben den drei Dienstnehmer-Vertretern auch noch die beiden renommierten Kunst- und Kulturexperten Dr. Gabriele Bösch, die geschäftsführende Kuratorin der Sammlung Essl, und Dr. Reinhard Kannonier, Rektor der Kunstuniversität, beratend zur Seite – auch sie haben diese Entscheidung unterstützt.
 
Zur Person

Die 43-jährige Stella Rollig lebt als freiberufliche Autorin, Kunstkritikerin und Kuratorin in Wien. Sie ist mittlerweile seit fast zwanzig Jahren im Bereich der Gegenwartskunst in verschiedenen Rollen und mit unterschiedlichen Aufgaben tätig: Konzeption und Organisation von Symposien und Ausstellungen (unter anderem am Banff Centre in Kanada, beim steirischen herbst im Landesmuseum Joanneum oder im O.K Centrum für Gegenwartskunst); praktische und theoretische Vermittlung von Kunst (als langjährige Journalistin, Buchautorin und –herausgeberin, als Lehrbeauftragte und Vortragende).

Als österreichische Bundeskuratorin für bildende Kunst gründete sie 1994 das „Depot. Kunst und Diskussion“ in Wien. Diesen Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit Gegenwartskunst, der bis heute besteht und international höchst anerkannt ist, hat Stella Rollig selbst zwei Jahre lang geleitet.

Nach Linz führte sie 2001 eine Lehrtätigkeit an der Kunstuniversität. Seit 2002 ist sie Mitglied des Kuratoriums am O.K Centrums für Gegenwartskunst.

Im Zeitraffer

Ab 1985 journalistische Beiträge und redaktionelle Arbeit für den ORF-Hörfunk,

ab 1990 für die Tageszeitung „Der Standard“ (1990 Redakteurin Ressort Kultur, anschließend Mitarbeit als Autorin)

Ab 1992 Zusammenarbeit mit „museum in progress“: Die Reise zu den Quellen (1992/93, Katalog);  Co-Kuratorin (mit Hans Ulrich Obrist) der Medien-Ausstellungen Interventionen in der Tageszeitung “Der Standard” und Travelling Eye im Nachrichtenmagazin “profil” (1995/96, Katalog)

1994 bis 1996 Österreichische Bundeskuratorin für bildende Kunst

1994 Gründung des Depot – Kunst und Diskussion im Museumsquartier Wien

1996 Kuratorin der Ausstellung moving in, Randolph Street Gallery, Chicago

1996 bis 1998 Lehrbeauftragte an der Akademie der bildenden Künste München

1998 Senior Artist an The Banff Centre for the Arts, Alberta / Kanada

1999 Kuratorin für zeitgenössische Kunst für die steiermärkische Landesausstellung Verkehr (Katalog)

2000 Konzeption des Symposiums Dürfen die das? Kunst als sozialer Raum. Art / Education / Cultural Work / Communities gemeinsam mit Eva Sturm am O. K. Centrum für Gegenwartskunst, Linz

2000 Co-Konzeption und Organisation des Banff Curatorial Summit, The Banff Centre for the Arts, Alberta / Kanada

2000 Kuratorin der Ausstellung <hers> Video als weibliches Terrain (Katalog). steirischer herbst, Landesmuseum Joanneum, Graz

2001/2002 Lehrauftrag an der Fachhochschule Joanneum Graz

Seit 2001 Lehrbeauftragte an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz

Seit 2002 Kuratorin für bildende Kunst am O.K Centrum für Gegenwartskunst, Linz

2003 Co-Kuratorin der Ausstellung The Promise, The Land. Jüdisch-israelische KünstlerInnen im Verhältnis zu Politik und Gesellschaft. O.K, Linz (Katalog)
Anna Gudmundsdottir (Kuratorin, O.K, Linz)
Emily Jacir: Belongings (Kuratorin, O.K Centrum, Linz. Katalog)

Weitere Tätigkeiten

Zahlreiche Vorträge und Teilnahmen an Symposien in Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Dänemark, Großbritannien, Bulgarien, Ukraine, Russland, USA, Kanada.

Regelmäßige Jury-Tätigkeit, zuletzt für sixpack Film (Wien), Cittadellarte Fondazione Pistoletto (Biella, Italien), und Otto-Mauer-Preis 2003.

Mitglied des Kuratoriums der Kokerei Zollverein Zeitgenössische Kunst und Kritik (Essen, Deutschland);
Mitglied im Vorstand des Depot (Wien), sowie im Vorstand des Forum Freunde und AbsolventInnen der Kunstuni Linz.

Veröffentlichungen (Auswahl):

„1994 1995 1996” (Hrsg. Stella Rollig), Wien 1996

„Die Kunst des Öffentlichen. Projekte, Ideen, Stadtplanungsprozesse im politischen / sozialen / öffentlichen Raum“ (Hrsg. Marius Babias / Achim Könneke), Amsterdam / Dresden 1998

„Jahrhundert der Frauen. Vom Impressionismus zur Gegenwart, Österreich 1870 bis heute“ (Hrsg. Ingried Brugger/Kunstforum Wien), Wien 1999

„Curating Degree Zero“ (Hrsg. Dorothee Richter / Eva Schmidt in Zusammenarbeit mit dem Institut für moderne Kunst Nürnberg), Nürnberg 1999

„Zeitwenden“ (Kunstmuseum Bonn, MMKSLW Wien, Künstlerhaus Wien), Köln 1999

„Interpassivität. Studien über delegiertes Genießen“ (Hrsg. Robert Pfaller), Wien 2000

<hers> Video as a Female Terrain (Hrsg. Stella Rollig), Wien/New York 2000

„Spielregeln der Kunst“ (Hrsg. Wolfgang Zinggl), Amsterdam/Dresden 2001

„Arbeit Essen Angst“ (Hrsg. Marius Babias / Florian Waldvogel), Essen: Kokerei Zollverein 2001

„Das diskursive Museum“ (Hrsg. Peter Noever / MAK), Wien / Ostfildern-Ruit 2001

„Dürfen die das? Kunst als sozialer Raum. Art / Education / Cultural Work / Communities“ (Hrsg. Stella Rollig / Eva Sturm), Wien 2002

„Wer erschoss Immanenz? Betrachtungen zur Dynamik von Aneignung und Intervention bei Georg Paul Thomann“ (Hrsg. Thomas Edlinger / Johannes Grenzfurthner / Fritz Ostermayer), Wien 2002

„Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich. Public Art Lower Austria“ Vol.6. (Hrsg. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung), Wien / New York 2002

„Beyond the Box: Diverging Curatorial Practices“ (Banff Centre Press), Alberta, Canada 2003

Informationsunterlage von Bürgermeister Dr. Franz Dobusch und Vizebürgermeister Dr. Erich Watzl anlässlich der Bestellung der neuen künstlerischen Leitung des Lentos

Weitere Gesprächspartner:
Magistratsdirektor Dr. Erich Wolny
Kulturdirektor Mag. Siegbert Janko

Chatbot ELLI

ELLI, der Chatbot der Stadt!

ELLI ist digital, hilfsbereit und immer zur Stelle, wenn Antworten auf Fragen benötigt werden.

Mehr Infos