Medienservice vom: 23.02.2023

Salzburger Straße: Das Tor nach Linz neu denken Kooperativer Planungs-Workshop mit Expert*innen, Bewohner*innen, Eigentümer*innen und vor Ort ansässigen Unternehmer*innen von 6. bis 10. März

  • Planungsstadtrat Dietmar Prammer: „Wir möchten gemeinsam das enorme Potenzial des Areals bestmöglich ausschöpfen und den Standort zu einem hochwertigen, lebendigen und attraktiven Stadtraum entwickeln“

Eine Stadt wie Linz ist stets im Wandel. Vor allem im Bereich der Stadtplanung und Infrastruktur steht die Landeshauptstadt vor der komplexen Herausforderung, die dynamische Entwicklung vieler unterschiedlicher Bauprojekte in Einklang mit den Zielen der Stadt zu bringen. Ein zukunftsträchtiges Stadtentwicklungs-Projekt ist das Areal rund um die Salzburger Straße. So sind in diesem Gebiet viele bauliche Projekte, meist privater Investoren, geplant. Daher bedarf es der klaren Formulierung öffentlicher Interessen, die von der Stadt Linz bei der Gesamtgestaltung des Viertels zu berücksichtigen sind. 

Der Bereich rund um die Salzburger Straße soll mit ganzheitlich gedachten baulichen Maßnahmen – entsprechend den bereits formulierten Vorschlägen der städtebaulichen Kommission – nun unter Einbeziehung der Bürger*innen und dort ansässigen Wirtschaftstreibenden in einem kooperativen Verfahren Schritt für Schritt zu einem zukunftsträchtigen und lebenswerten Stadtraum entwickelt werden. In ihrem Bericht unterzog die städtebauliche Kommission 2020 die Ausgangslage in der Salzburger Straße, insbesondere das Gebiet rund um die Landwiedstraße, Laskahofstraße, Wegscheider Straße und Siemensstraße einer umfassenden Analyse und zeigte die Potenziale des Stadtraums auf. Die „Stadteinfahrt von Linz“ könne mit der intelligenten Entwicklung der geplanten Bauvorhaben langfristig neu geprägt und gestaltet werden. 

Anfang März lädt das Planungsressort der Stadt Linz nun interessierte Bewohner*innen, Eigentümer*innen und Unternehmer*innen an gleich mehreren Tagen zu einem kooperativen Planungs-Workshop ein (6. bis 10. März im Gemeindezentrum der Johanneskirche), um im Dialog mit den anwesenden Planer*innen die Zukunft dieses Stadtteils mitzugestalten. 

„Mit dem kooperativen Verfahren schaffen wir gemeinsame Perspektiven und Chancen für dieses vielfältige Areal. Dafür binden wir alle Akteur*innen aktiv ein. Das sind die Menschen, die hier wohnen und leben, die Grundeigentümer*innen sowie die Bauträger*innen. Eine qualitätsvolle, dynamische Entwicklung beginnt bereits in der Mitgestaltung der Planungsphase. Damit legen wir die Grundlage für unsere weiteren Arbeitsschritte“, erläutert Planungsstadtrat Dietmar Prammer.  

„Anlass für die Befassung der städtebaulichen Kommission im Jahr 2020 waren einige damals bereits konkrete und einige in einem frühen Konzeptionsstadium befindlichen Projekte rund um die Kreuzungen z. B. der Salzburger Straße mit der Landwiedstraße / Laskahofstraße und der Wegscheider Straße / Siemensstraße. Diese Entwicklungen sind insofern von besonderer Bedeutung, als sie in ihrem zeitlichen Aufeinandertreffen die Möglichkeit bieten, diese Stadteinfahrt von Linz langfristig neu zu prägen“, führt Dr.-Ing. Hans-Martin Neumann, Direktor des städtischen Geschäftsbereiches Planung, Technik, Umwelt (PTU), aus. 

„Linz kann an der Salzburger Straße beispielhaft vorführen, wie der Umbau einer stark befahrenen Ausfallstraße zu einem attraktiven, vielfältig genutzten und ausgewogen erschlossenen, städtischen Lebensraum gelingen kann. Eine derartige Neugestaltung bietet die riesige Chance, die Stadt, die Liegenschaften und den Lebensraum im umfassenden Sinn wertvoll zu machen, einladende Treffpunkte für die Bewohner*innen dieses Stadtraums anzubieten und die Verkehrssicherheit entscheidend zu erhöhen“, ist Architekt DI Andreas Kleboth, der auch externes Mitglied der städtebaulichen Kommission ist, überzeugt. 

Gestaltung Salzburger Straße bringt städtebauliche Chancen und Herausforderungen 

Den meisten Linzer*innen ist die Salzburger Straße wohl als eine wichtige Verkehrsachse im Süden von Linz ein Begriff. Beginnend bei der Autobahnabfahrt verläuft diese in südwestlicher Richtung nach Traun. Dabei stellt sie die Grenze zwischen den Bezirken Neue Welt, Scharlinz, Neue Heimat, Wegscheid sowie dem Leondinger Stadtteil Hart dar. Die Kreuzung mit der Dauphinestraße, der Wegscheider Straße und der Landwiedstraße macht sie zu einer Schnittstelle im Stadtraum.

Entlang der Salzburger Straße befinden sich unterschiedliche Bebauungs- und Nutzungstypen von Wohnen und Arbeiten. Aufgrund der äußerst hohen Verkehrsfrequenz haben sich hier in den letzten Jahren zahlreiche Handels- und Gewerbebetriebe mit großflächigen Parkplätzen angesiedelt. In der Nachbarschaft leben aber auch viele Menschen in unterschiedlichen Wohnsituationen, Einfamilienhäuser befinden sich neben stark durchgrünten Wohnhöfen und neuen Wohnhäusern. Ihren Bewohner*innen einen atmosphärisch stark aufgewerteten öffentlichen Raum mit Treffpunkten und sympathischen Grünräumen zu bieten, ist ein wesentliches Ziel der zukünftigen Planungen. Darüber hinaus soll dieser Standort aber auch sein Potenzial eines übergreifenden Stadtteilzentrums mit starker Identität nutzen.

Die überregionalen Straßenverläufe Landwiedstraße / Laskahofstraße und Wegscheider Straße / Siemensstraße kreuzen die Salzburger Straße nicht einfach, sondern bilden mit der B1 als wichtige Verkehrsachse zwischen Norden und Süden ein städtebaulich wichtiges Areal, das viel Potenzial in sich birgt. Als klarer Vorteil für die Salzburger Straße gilt die gute Erreichbarkeit mit dem Auto und der bestehende Mix aus Wohn-, Arbeits- und Freizeitraum. Gleichzeitig zählen die gesamtheitliche Gestaltung von attraktiven öffentlichen Räumen sowie die Erweiterung von Fuß- und Radwegen zu den städteplanerischen Herausforderungen.

Die Stadteinfahrt Salzburger Straße ist das „Tor nach Linz“.	Foto: PTU/PertlwieserDie Stadteinfahrt Salzburger Straße ist das „Tor nach Linz“. Foto: PTU/Pertlwieser

Die städtebauliche Kommission analysierte das Gebiet rund um die Kreuzungsbereiche der Salzburger Straße. Die Empfehlungen für eine Aufwertung zu einem attraktiven Stadtteilzentrum sollen mit der Umsetzung von mehreren Großprojekten koordiniert werden:

  • Johanneskirche: Das Areal der Johanneskirche soll zu einem Ort der Begegnung erweitert werden. Ein Realisierungswettbewerb ist in Vorbereitung.  
  • Grundstück Salzburger-, Siemens- und Dauphinestraße: Hier liegen erste Planungsideen im Rahmen des übergeordneten städtebaulichen Konzepts für eine verdichtete Wohnnutzung vor.
  • Areal Bäckermühlweg-Seidelbastweg-Wacholderweg: Hier soll etappenweise, idealerweise unter Einbeziehung mehrerer Grundeigentümer*innen, ein hochwertiger Gewerbestandort entstehen; eine erste Aufstockung ist bereits in Ausführung.
  • Der ehemalige Betriebsstandort von „Wella“ steht weitgehend leer und könnte in nächster Zeit eine Neunutzung erfahren.
  • Laskahofpark: Hier werden Überlegungen angestellt, wie der Park und die Bewohner*innen vor den Immissionen durch die Salzburger und die Laskahofstraße geschützt werden können.

Kreuzung Landwiedstraße / Laskahofstraße. Foto: PTU / PertlwieserKreuzung Landwiedstraße / Laskahofstraße - Foto: PTU / Pertlwieser

„Als Stadt Linz bekennen wir uns zu einer qualitätsvollen Stadtentwicklung. Die künftige räumliche und architektonische Gestaltung binden wir daher an verantwortungsvolle Vorgaben. Das Areal rund um die Salzburger Straße soll als neuer zentraler Ort im Stadtraum gedacht werden, mit einem vielfach genutzten Stadtteilzentrum mit eigenständiger Identität und hoher Aufenthaltsqualität“, betont Planungsstadtrat Dietmar Prammer. 

Kooperativer Planungs-Workshop von 6. bis 10. März

Die künftige Gestaltung des Wohn- bzw. Geschäftsumfeldes im Bereich der Salzburger Straße soll mit baulichen Entwicklungen ganzheitlich unter Miteinbeziehung der Linzer Bevölkerung sowie den dort ansässigen Unternehmer*innen gezielt vorangetrieben werden. 

Damit möchte die Stadt Linz aktiv dazu beitragen, diesen Stadtraum aufzuwerten, und dafür veränderte Vorgaben in einem neuen Bebauungsplan bzw. Flächenwidmungsplan festschreiben. So wird festgelegt, was, wo und in welcher Weise künftig bebaut werden darf, wo Freiflächen geschaffen werden bzw. wie künftig Verkehrswege verlaufen sollen. Das Planungs- bzw. Betrachtungsgebiet kann der angefügten Grafik entnommen werden:

Quelle: Kleboth & Dollnig ZTQuelle: Kleboth & Dollnig ZT

Allgemein Interessierte, Bewohner*innen, Eigentümer*innen oder Unternehmer*innen sind in kooperativen, kostenlosen Planungs-Workshops von 6. bis 10. März im Gemeindezentrum der Johanneskirche (Salzburger Straße 231, 4030 Linz) dazu eingeladen, ihre Vorstellungen und Anregungen einzubringen und im Dialog mit den anwesenden Planer*innen die Zukunft dieses Stadtteils mitzugestalten. 

Insgesamt 4.500 Haushalte, mehrere hunderte Liegenschaftseigentümer sowie die Projektentwickler der im dargestellten Bereich angeführten baulichen Vorhaben wurden zu diesem Planungsworkshop eingeladen. 
Vor Ort werden fünf Tage lang in einem interdisziplinären Team aus Fachleuten der Stadtverwaltung sowie externen Stadtplaner*innen die Grundlagen für die zukünftige Stadtgestaltung bearbeitet. In Diskussionen mit allen Beteiligten und Interessierten werden diese Konzepte besprochen, vertieft, optimiert, angepasst und abgestimmt. 

Die Planungstüre steht täglich zwischen 6. bis 10. März 2023 zwischen 11 und 14 Uhr für alle Interessierten offen.

Zusätzlich gibt es öffentliche Präsentationen und Diskussionen am

  • Montag, 6. März 2023, um 19 Uhr: „Sammlung der Standort-Qualitäten“
  • Mittwoch, 8. März 2023, um 19 Uhr: „Stadtentwürfe in Varianten“
  • Freitag, 10. März 2023, um 19 Uhr: „Ergebnisse des Planungsworkshops“

Alle Treffen finden im Gemeindezentrum der Johanneskirche statt. 

„Um infrastrukturelle und soziale Bedarfe in den neuen Stadtteilen bestmöglich abdecken zu können, evaluiert die Stadt Linz laufend die Bedürfnisse und Wünsche in den bestehenden Wohnarealen aber auch für bevorstehende Projekte. Dies geschieht mitunter in intensiven Bürger*innenbeteiligungs-Prozessen, deren Ergebnisse in die Planungen einfließen. Nur wenn alle Beteiligten intensiv zusammenarbeiten, wird das Ergebnis zu einer noch besseren und attraktiveren Nachbarschaft mit hochwertigen, lebendigen Stadträumen führen. Mein Appell zur Teilnahme richtet sich daher an alle Interessierten – machen Sie mit! Schaffen wir ein gemeinsames Verständnis dieses Areals und geben wir gemeinsam klare Ziele für die zukünftige Entwicklung vor“, ruft Planungsstadtrat Dietmar Prammer zu einer regen Beteiligung auf.

„Insgesamt setzt das städtische Planungsressort bei aktuellen und bevorstehenden Stadterweiterungsprojekten Bürger*innenbeteiligungs-Verfahren ein. Über direkte, kurze Wege sind rasch mögliche Risiken und Herausforderungen erkennbar, die es in der weiteren Planung zu beachten gilt. Maßgebend sind auch alle Anregungen und Ideen der Bürger*innen, die in künftigen Planungsschritten mit einfließen“, erläutert Stadtentwicklungsdirektor Dr.-Ing. Hans-Martin Neumann. 

Interkommunale Weiterentwicklung über die Stadtgrenzen hinaus

Raumplanung endet im Idealfall nicht an der Stadtgrenze. Die Stadt Linz legt daher in Stadtentwicklungsprojekten Wert auf Austausch und interkommunale Weiterentwicklung mit angrenzenden Städten und Gemeinden. 

„Städtebaulicher Wandel erzeugt stets Raum für neue Ideen für die gesamte Infrastruktur im öffentlichen Raum. Diese machen nicht an der Linzer Stadtgrenze Halt. Deshalb beziehen wir nicht nur Bürger*innen aktiv mit ein, sondern stehen auch in regem Austausch mit den verantwortlichen Stadtplaner*innen der angrenzenden Stadt Leonding, um die nächsten Planungs- und Attraktivierungsschritte für das Areal Salzburger Straße bestmöglich voranzutreiben“, informiert Planungsreferent Stadtrat Dietmar Prammer.

Die Salzburger Straße grenzt an den Leondinger Stadtteil Hart. Foto: PTU/PertlwieserDie Salzburger Straße grenzt an den Leondinger Stadtteil Hart. Foto: PTU / Pertlwieser

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Planungsstadtrat Dietmar Prammer zum Thema „Künftige Gestaltung entlang der Salzburger Straße“)

Weitere Gesprächspartner*innen:
Dr.-Ing. Hans-Martin Neumann, Direktor des städtischen Geschäftsbereiches Planung, Technik, Umwelt (PTU)
Architekt DI Andreas Kleboth, Kleboth und Dollnig ZT GmbH

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