192 Linzer Familien im Jahr 2022 vor Delogierung bewahrt Sozialberatungsstellen „Kompass“ unterstützen bei drohendem Wohnungsverlust
Ist in Linz eine Delogierung beim Gericht anhängig, erhält der/die Mieter*in ein schriftliches Beratungsangebot der städtischen Sozialberatungsstelle Kompass. Von Jänner bis Dezember 2022 wurden in Summe an 216 Linzer Familien gerichtliche Delogierungstermine zugestellt. Die sechs Mitarbeiter*innen der Kompass-Beratungsstelle Wohnraumsicherung im Neuen Rathaus, konnten zu einem Großteil dieser Familien Kontakt herstellen und in 192 Fällen die drohende Delogierung abwenden. Für 24 Familien konnte eine Delogierung zwar nicht verhindert, aber eine andere Wohnmöglichkeit gefunden werden.
„Familien mit Kindern müssen ein Dach über dem Kopf haben. Wenn Wohnungsaufkündigungen und Delogierungen Familien treffen, ist dies daher immer besonders heikel. In solchen Fällen versucht die Sozialberatungsstelle immer direkt einen Kontakt mit den Betroffenen herzustellen. Trotz gestiegener Meldungen von Delogierungsterminen konnte auch im vergangenen Jahr der drohende Wohnungsverlust in der Mehrzahl aller Fälle abgewendet werden. Keine einzige Familie ist obdachlos geworden. Das zeigt, dass die Delogierungsprävention der Stadt ein wirksames Instrument und wichtiger Baustein für soziale Stabilität ist“, sagt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Die Bilanz des Vorjahres 2022 zeigt – im Vergleich zum Jahr 2021 mit 181 Delogierungsterminen – einen Anstieg der Fallzahlen. Auch bei den Delogierungen ist ein Zuwachs zu verzeichnen – von zehn im Jahr 2021 auf 24 im vergangenen Jahr. Der Trend im Jänner 2023 ist im Vergleich zu den ersten Monaten der Jahre 2022 und 2021 sinkend, was jedenfalls zum Teil auf den ausgeweiteten Wohnschirm des Bundes zurückzuführen ist. Dennoch waren bereits 12 Familien von Delogierung bedroht, zehn davon konnten abgewendet werden.
Vizebürgermeisterin Hörzing rät Betroffenen das kostenlose Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen: „Auf Corona folgte die Teuerung von Lebensmittel, Energie und Wohnraum. Wer in finanzielle Schwierigkeiten gerät, soll sich keinesfalls scheuen, frühzeitig Hilfe zu suchen. Die Mitarbeiter*innen in der Kompass-Beratungsstelle Wohnraum bieten Rat und Unterstützung und erarbeiten gemeinsam mit den Betroffenen mögliche Lösungswege und zeigen neue Perspektiven auf.“