Medienservice vom: 15.03.2023 |Downloads zum Medienservice|Fotos zum Medienservice

Vorzeige-Projekt in Kooperation mit den Anwohner*innen und der Kunstuniversität Linz Weniger Parkplätze, dafür mehr Gastgärten und Aufenthaltsqualität in der Domgasse

  • Vizebürgermeister Martin Hajart geht neue Wege bei der Attraktivierung und Verkehrsberuhigung der Innenstadt 

Sie ist rund 250 Meter lang, verbindet den Pfarrplatz und den Taubenmarkt – und ist derzeit noch vollgestopft mit Autos: Die Rede ist von der Domgasse, die nun völlig neu gestaltet wird. „Nach der Übersiedlung der Postverwaltung und dem Einzug der Kunstuniversität bietet sich hier die Chance für ein lebendiges Wohnviertel, in dem auch Studierende und Kreative eine angenehme Umgebung finden“, sagt Vizebürgermeister Martin Hajart, der ergänzt: „Eine absolute Voraussetzung für den Erhalt der Lebensqualität ist die Eindämmung des Durchzugs-/Parkplatzsuch-Verkehrs.“

Genau das passiert nun: Unter aktiver Einbindung der Anwohner*innen und der Kunstuniversität wird ein echtes Vorzeigeprojekt realisiert, bei dem den Menschen der überwiegende Teil des Straßenraumes zurückgegeben wird und dadurch die Lebens- und Aufenthaltsqualität enorm gesteigert wird. „Ein erster Schritt zu einer lebenswerten Domgasse wurde mit den Baumpflanzungen im Rathausviertel gemacht, wir gehen den vorgezeichneten Weg nun konsequent weiter“, sagt Hajart und fügt hinzu: „Was wir hier brauchen, ist eine durchgreifende Verkehrsberuhigung, ein Ziel, das nur mit einem Stopp des Durchzugsverkehrs durch Parkplatzsuchende erreicht werden kann. Dazu gehören Temporeduktionsmaßnahmen und eine Straßenraumgestaltung, die nicht dem ruhenden Verkehr an der Oberfläche Priorität einräumt, sondern kommunikativen Bereichen den Vorzug gibt. Am besten kann dieses Ziel mit einer Begegnungszone erreicht werden, die zusammen mit den Anrainer*innen gestaltet wird, beschreibt der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Hajart seine Ziele für eine „neue“ Domgasse, die nun Schritt für Schritt realisiert werden sollen.

„Die Domgasse birgt ein riesiges Potenzial – die direkte Lage am Hauptplatz und die Innenstadthäuser mit ihren historischen Fassaden sind einzigartig. Jedoch vereitelt der massive Parkplatzsuchverkehr die Aufenthalts- und Wohnqualität“, so Vizebürgermeister Martin Hajart, der die Domgasse nun völlig neu gestaltet. Allerdings nicht im Alleingang, sondern in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit Anwohner*innen und unter Einbindung der Kunstuniversität. Zwei Bürger-Informationsveranstaltungen haben bereits stattgefunden, dabei wurden verschiedene Wünsche und Vorschläge deponiert. Als größte Wünsche wurden dabei mehr Bepflanzung sowie bessere Bedingungen für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen angegeben. Kurz gesagt: Eine attraktivere Gestaltung des Straßenraumes unter Reduktion des Parkplatzsuchverkehrs.

Derzeit „gehört“ die Domgasse dem Verkehr Derzeit „gehört“ die Domgasse dem Verkehr 

In einem ersten Schritt wird nun eine Begegnungszone verordnet, nach dem Linz-Marathon (sprich dem 17. April) wird diese sichtbar werden. Zusätzlich wird auch der Straßenraum schrittweise durch Sitzmöbel, mobiles Grün und Ähnlichem, aufgewertet werden. Dabei werden neben den Bürger*innen des Stadtteils und den dort situierten (Gastronomie-)Betrieben auch Student*innen der vor Ort situierten Kunstuniversität mit ins Boot geholt.

Denn in der Sitzung des Stadtsenats vom 2. März 2023 wurde einstimmig ein Projekt beschlossen, das unter professioneller Leitung durch das in Linz ansässige Studio Clemens Bauder ein Pilotprojekt zur umfassenden Neugestaltung der Domgasse entwickeln soll. Ein Beitrag zum laufenden Stadtentwicklungsprozess soll im Rahmen der interdisziplinären Lehrveranstaltung „Workshop Begegnungszone Domgasse“ im Sommersemester 2023 an der Kunstuniversität erarbeitet werden. Wobei Bauder auch sagt: „Die Herausforderung bei einem partizipativen Prozess ist es, die sich wandelnden Positionen und Bedürfnisse aller Akteur*innen zu bündeln, zu koordinieren und in ein ganzheitliches, breit getragenes Gesamtkonzept zu überführen". Und Kunstuni-Rektorin Brigitte Hütter ergänzt: „Die Kunstuniversität hat in ihren Innenhöfen bereits ein erstes gemeinschaftliches Projekt umgesetzt, um deren Nutzung mit Mitteln der Kunst und Gestaltung von allen Seiten zu beleuchten und mit den Nutzerinnen und Nutzern zu diskutieren. Auch für die Domgasse wird nun dieser partizipative Ansatz in der interdisziplinären Lehrveranstaltung von Clemens Bauder umgesetzt.“

Im Juni sollen die Ergebnisse aus der Lehrveranstaltung präsentiert werden. „Die Entwicklung der Domgasse ist praktisch ein Labor im Maßstab 1:1“, sagt Clemens Bauder. Mit dem Ende des Sommersemesters und dem damit einhergehenden Ende des Workshops soll die Umgestaltung allerdings nicht zu Ende sein. Auch über den Sommer hinweg werden gemeinsam mit den Anwohner*innen weitere Schritte erarbeitet. Bis Ende des Jahres soll schließlich feststehen, wie die Domgasse endgültig umgestaltet werden kann.

Domgasse vor rund 100 Jahren – auch damals parkten dort Autos; Foto: Archiv der Stadt LinzDomgasse vor rund 100 Jahren – auch damals parkten dort Autos    Foto: Archiv der Stadt Linz

Schon wesentlich früher, nämlich am letzten April-Wochenende, planen die Gastronomen in der Domgasse ein Domgassenfest, um zu dokumentieren, dass sich die Gasse weg vom Parkplatz hin zu besserer Aufenthaltsqualität entwickeln wird. 

Viel Grün, weniger Tempo und Fahrradabstellplätze in der Domgasse Viel Grün, weniger Tempo und Fahrradabstellplätze in der Domgasse 

Durch die Verordnung einer Begegnungszone beträgt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hinkünftig nur mehr 20 km/h, alle Verkehrsteilnehmer*innen dürfen die Fahrbahn gleichberechtigt nutzen. Dies erfordert eine erhöhte gegenseitige Rücksichtnahme.

Gleichzeitig wird die Fahrbahn durch Aufbringen einer Randlinie neu definiert. Dadurch werden in der gesamten Domgasse rund 30 Parkplätze entfallen. Bewohner*innenparken ist in Zukunft einerseits in der Pfarrgasse sowie andererseits auf vier Parkplätzen in der Domgasse möglich. Die restlichen Parkplätze werden in eine konsumfreie Zone transformiert, die in einem ersten Schritt mit mobilem Grün und neuen Aufenthaltsmöglichkeiten gestaltet wird.

Es entstehen ebenso neue Gastgärten, die Bestehenden werden vergrößert und neu gestaltet. Zusätzliche Abstellflächen für Fahrräder und E-Scooter werden geschaffen.

Es kommt im Bereich vor der Post zu einer Verschwenkung der Fahrbahn auf den linken Straßenrand und damit zu einer Vergrößerung der nördlich gelegenen Gehsteigbereiche. Dies bietet die Möglichkeit, bestehende Gastgärten zu vergrößern und konsumationsfreie Zonen mit Sitzgelegenheiten zu schaffen.

Vor dem Kurvenbereich bleiben auf nördlicher Seite Parkflächen für Bewohner*innen bestehen und es wird eine Ladezone vorgesehen. Danach schwenkt die Fahrbahn wieder in die Mitte und wird im Kurvenbereich um den Alten Dom rechtsseitig geführt. 

Der Dom wird dadurch gewissermaßen freigestellt und sichtbarer, es ergibt sich die Möglichkeit, einen barrierefreien Zugang zu schaffen. Im Anschluss daran kann durch die rechtsseitige Verkehrsführung aus Verkehrssicht ein Gastgarten vor dem Pub Chelsea ermöglicht werden. Ab dem Einmünden der Annagasse verschwenkt sich die Fahrbahn wieder nach links. Zu rechter Hand können für die bestehenden Lokale zusätzliche Gastgartenflächen in der Domgasse geschaffen werden, anschließend ist dort eine Ladezone situiert.

„Bei der Entwicklung von Ideen für die künftige Gestaltung der Domgasse soll es keine Denkverbote geben. Denn es muss uns klar sein, es wird uns nicht gelingen, den Parkplatzsuchverkehr zu minimieren, indem wir den Status Quo bei den Parkplätzen erhalten. Wir müssen auch ein Umdenken in den Köpfen jener, die das Domviertel besuchen, erreichen. Der öffentliche Verkehr und das Radwegenetz in der Umgebung sind bereits gut ausgebaut, weitere Schritte werden kontinuierlich gesetzt. Durch die nahen Parkgaragen gibt es auch viele Stellplätze. Dadurch können wir in der Domgasse nun einen Schwerpunkt abseits der parkenden Autos setzen“, sagt Vizebürgermeister Martin Hajart, der bei der Umgestaltung auch den Alten Dom barrierefrei machen will.

Auch Radfahrer*innen sollen in der Domgasse mehr Platz bekommenAuch Radfahrer*innen sollen in der Domgasse mehr Platz bekommen

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Vizebürgermeister Martin Hajart zum Thema „Die Linzer Domgasse – Die Transformation beginnt“)

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