Jobimpuls: Erfolgreiches Beschäftigungsprogramm Knapp 240 Menschen profitieren von städtischer Initiative
- Arbeitslosigkeit in Linz wird weiter reduziert
Das Beschäftigungsprogramm Jobimpuls der Stadt Linz befindet sich bereits seit längerem im Regelbetrieb und gilt dennoch bis heute als sozial innovativ. Jobimpuls bietet Menschen, die am Arbeitsmarkt nicht ohne Unterstützung und Vorbereitung eine Beschäftigung erlangen können, Arbeitsintegration, Betreuung am Arbeitsplatz sowie Aus- und Weiterbildung an. Das Programm richtet sich an Menschen, die Sozialhilfe beziehen und trotz entsprechender Bemühungen keine Erwerbsmöglichkeiten finden. Jobimpuls leistet im Zuge der Chancengleichheit berufliche Integration für Menschen mit Beeinträchtigungen und beschäftigt zudem Menschen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe.
Die aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass das Beschäftigungsprogramm Jobimpuls – nicht nur in Krisenzeiten – stark benötigt und gut angenommen wird: Mit Stichtag 31. Dezember 2022 nahmen 238 Personen an dem Programm teil, davon 157 Frauen und 81 Männer. Das entspricht einer Aufteilung von 65 zu 35 Prozent. 103 Sozialhilfe-Bezieher*innen, 55 nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz und 80 Personen mit Beeinträchtigungen im Rahmen eines geschützten Arbeitsplatzes profitieren von Jobimpuls. Im vergangenen Jahr erfolgten insgesamt 102 Neuaufnahmen.
Im Jahr 2022 haben wiederum 61 Personen ehemaliger Sozialhilfebezieher*innen ihre Beschäftigung im Jobimpuls beendet. Durch intensive Sozialbetreuung und gezielter Aus- und Weiterbildung konnten 48 Prozent dieser Personen nach Jobimpuls einen Arbeitsplatz am Arbeitsmarkt finden. 39 Prozent beziehen im Anschluss an Jobimpuls keine Sozialhilfe mehr, bei 8 Prozent hat sich der Sozialhilfeanspruch reduziert. Nur fünf Prozent verbleiben in der Sozialhilfe.
„Die sozialen Anforderungen haben sich seit Ausbruch der Pandemie stark verändert, auch in der kommunalen Sozialpolitik. Das Programm Jobimpuls ermöglicht betroffenen Menschen die Chance auf eine Wiedereingliederung am Arbeitsmarkt. 2,7 Millionen Euro investierte die Stadt vergangenes Jahr für die Beschäftigung von 238 Jobimpuls-Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, informiert Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Der Schritt ins Berufsleben mit Jobimpuls
Hauptzielgruppe sind sowohl Personen, die Sozialhilfe beziehen, als auch Menschen mit Beeinträchtigung. Auch sozial auffällige junge Erwachsene erhalten mit Jobimpuls eine zweite Chance zur Wiedereingliederung am Arbeitsmarkt. Den Betroffenen wäre ohne Hilfe ein Wiedereinstieg in einen geregelten Arbeitsalltag aus sozialen und/oder psychischen und physischen Gründen nicht möglich. Von den 238 Jobimpuls-Kräften haben 103 Personen Anspruch auf Sozialhilfe, 80 haben einen geschützten Arbeitsplatz im Rahmen des OÖ. Chancengleichheitsgesetzes und 55 Personen wurden im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes beschäftigt. Viele würden ohne dieses Programm langfristig in der Sozialhilfe verbleiben.
Daher investiert die Stadt Linz mit Jobimpuls in individuell angepasste Arbeitsplätze, eine intensive Betreuung sowie in ein vielseitiges Angebot an Aus- und Weiterbildungen. Etwa 2,7 Millionen Euro investierte das städtische Sozialressort vergangenes Jahr für die Beschäftigung von 238 Jobimpuls-Teilnehmer*innen. „Diese Kosten sind durch die mittel- bis langfristigen Einsparungen bei den Ausgaben der Sozialhilfe mehr als gedeckt. Jobimpuls ist ein Angebot bei dem der Social Return on Investment unmittelbar erkennbar und messbar ist“, führt Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Hörzing aus.
Die Arbeitsplätze finden sich in verschiedenen Geschäftsbereichen im Magistrat Linz, in den Seniorenzentren, Kindergärten und Horten der Stadt Linz, aber auch in sozial ausgerichteten Vereinen (zum Beispiel Volkshilfe, SOMA, VSG und ARGE Obdachlose). Das Bildungsangebot reicht von Kursen, Ausbildungen bis hin zur außerordentlichen Lehrausbildung.
Mit Stichtag 31. Dezember 2022 waren 115 Personen im Kernmagistrat, 39 in den Unternehmen der Stadt Linz und 84 in Sozialen Vereinen eingesetzt.
Berufsbegleitende Aus- oder Weiterbildung dank Jobimpuls
Viele der beschäftigten Jobimpuls-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nützten im Vorjahr die Möglichkeit, im Rahmen des befristeten Arbeitsvertrages berufsbegleitend eine Aus- oder Weiterbildung abzuschließen. Die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielschichtig. Sie reichen vom Angebot von Sprach- und Grundbildungskursen, Ausbildung zu Heim- bzw. Kindergartenhelfern/-helfer*innen, bis zur außerordentlichen Lehre. Durch gezieltes Jobcoaching und Sozialbetreuung können zudem viele einen Schul- oder beruflichen Abschluss erlangen.
Persönlicher Gewinn für alle Teilnehmer*innen
Jobimpuls ermöglicht die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden, die letztlich zu einem Beschäftigungsverhältnis führen soll.
„Der regelmäßige, strukturierte Alltag und der Erwerb von Kompetenzen stärkt das Selbstbewusstsein und aktiviert die Eigenverantwortung der Jobimpuls-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die Anerkennung am Arbeitsplatz erhöht sich das Selbstwertgefühl. Davon profitiert auch das soziale Umfeld“, betont Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Richtige Wahl des Arbeitsplatzes
Kern der Beschäftigungsmaßnahme Jobimpuls ist der Arbeitsplatz, an dem der/die jeweilige Jobimpuls-Mitarbeiter/in eingesetzt wird. Auf die Wahl der passenden Einsatzstelle wird besonders geachtet. Die Mitarbeiter*innen werden als handwerkliche Hilfskräfte (Gartenbereich, Küche, Reinigung, Tischlerei, Verkauf etc.) oder als Bürohilfskräfte entsprechend ihren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Wünschen eingesetzt. Bereits erworbene in- und ausländische Ausbildungen, Qualifikationen und Erfahrungen fließen in die Entscheidungsfindung mit ein, um in weiterer Folge realistische Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Bezugspersonen sind die Sozialbetreuerinnen bei Jobimpuls und der/die unmittelbare Vorgesetzte am Arbeitsplatz. Dieses Modell kombiniert professionelle Begleitung mit alltäglichem Lernen am Arbeitsplatz und gezielte Aus- und Weiterbildung.
Fast jede/jeder zweite Sozialhilfe-Bezieher*in findet einen Job
61 Personen aus dem ehemaligen Sozialhilfebezug haben 2022 das Jobimpuls-Programm beendet. Die Ursachen für einen Austritt sind entweder das reguläre Ende des Arbeitsvertrages oder der Wechsel in den Arbeitsmarkt. 2022 konnten 48 Prozent in den Arbeitsmarkt weitervermittelt werden. Weitere 39 Prozent benötigen nun keine weitere Sozialhilfe mehr, bei 8 Prozent hat sich der Sozialhilfeanspruch reduziert. Lediglich fünf Prozent beziehen noch Sozialhilfe. Viele haben durch ihre Tätigkeiten in Jobimpuls Versicherungszeiten beim Arbeitsmarktservice (AMS) erlangt. Sie werden nach Abschluss des Programms von diesem weiter betreut.
Im vergangenen Jahr beendeten 98 Menschen die Teilnahme an Jobimpuls, 61 nach dem Sozialhilfeausführungsgesetz, 28 nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz und 9 nach der Chancengleichheit.
Jobimpuls reduziert Arbeitslosigkeit
Durch Jobimpuls wird die Arbeitslosigkeit in Linz reduziert und es befinden sich mehr Menschen in Ausbildung. Auch die Ausgaben an Sozialhilfe werden dadurch verringert. Jobimpuls leistet im Zuge der Chancengleichheit berufliche Integration für Menschen mit Beeinträchtigungen. Durch Struktur und Beschäftigung im Rahmen von Jobimpuls wird auch das Familiensystem stabilisiert.
Gesetzliche Grundlagen
„Hilfe zur Arbeit“, § 18 Oö. SHG, Jobimpuls richtet sich an Menschen mit Anspruch auf Sozialhilfe, die trotz entsprechender Bemühungen keine Erwerbsmöglichkeiten finden.
„Arbeit und fähigkeitsorientierte Aktivität“, § 11 Abs. 2 Oö. ChG
Maßnahmen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe, § 12 Oö. KJHG
Änderung der Beschäftigungsdauer für Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigungen hat sich bewährt
Menschen mit Beeinträchtigungen mit Anspruch auf einen geschützten Arbeitsplatz haben leider oft keine Chance, am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Daher ist es in vielen Fällen erforderlich, diese Menschen dauerhaft und unbefristet zu beschäftigen. Deshalb hat der Linzer Gemeinderat die lange geltende Befristung der Dienstverhältnisse auf zehn Jahre aufgehoben.
„In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Beschäftigten nach zehn Jahren im Beruf einen wichtigen Beitrag für die Stadt Linz leisten und in den Abteilungen, Einsatzstellen und Vereinen nicht mehr wegzudenken sind. Es hat sich also ganz klar herausgestellt, dass die Aufhebung der Befristung eines geschützten Arbeitsplatzes der richtige Schritt war. Jobimpuls leistet im Zuge der Chancengleichheit auch einen gesellschaftlich wichtigen Dienst für Menschen mit Beeinträchtigungen“, bilanziert Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zum Thema „Jobimpuls – Bilanz 2022“)