Medienservice vom: 12.04.2023

Komplexe Anerkennung von ausländischen Qualifikationen bremst Arbeitsmarktintegration Migrations- und Integrationsbeirat erarbeitet Vorschläge zum Thema Nostrifizierung

In der Arbeitssitzung des Migrations- und Integrationsbeirats der Stadt Linz (MIB) am 13. April soll ein Diskussionsprozess zum Thema Nostrifizierung starten. Die formale Anerkennung ausländischer Studienabschlüsse und Berufsausbildungen erweist sich häufig als Hindernis für hochqualifizierte Migrant*innen. 

„Vorhandene Ressourcen am Arbeitsmarkt bestmöglich einzusetzen muss aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen ein klares Ziel unserer Gesellschaft sein. Das zügige Erlernen der gemeinsamen Sprache und eine rasche Anerkennung von im Ausland erworbenen gleichwertigen Qualifikationen sind der Schlüssel dazu“, sagt Integrationsreferentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.

Die Vereine des MIB werden Erfahrungswerte von Betroffenen einholen, die einen Anerkennungsprozess abgeschlossen haben oder diesen gerade durchlaufen, um ein konkretes Bild von der Situation zu erhalten.

Besonderen Bedarf gibt es im Gesundheitswesen, denn Mediziner*innen und Pflegekräfte werden dringend gebraucht. Aktuell berichten hochqualifizierte Frauen aus der Ukraine, dass sie ihren einschlägigen Beruf nicht ausüben können. Laut AMS sind 14 ukrainische Ärzt*innen in Oberösterreich derzeit als medizinische Hilfskräfte tätig. Auch 76 syrische Ärzt*innen können ihren Beruf noch nicht ausüben. Viele von ihnen pendeln nach Deutschland, wo sie bessere Möglichkeiten haben, eine ihrer Qualifikation entsprechenden Beschäftigung nachzugehen.

Eine Vereinfachung der gesetzlichen Grundlagen und der komplexen Zuständigkeiten in der Nostrifizierung brächte insgesamt positive Impulse für den Linzer Arbeitsmarkt.

„Unser gemeinsames Ziel ist, unter Einbeziehung von Expert*innen konkrete Vorschläge für eine Optimierung des Nostrifizierungsprozesses zu erarbeiten und eine politische Diskussion in Gang zu bringen, um die Verfahren zu beschleunigen und transparenter zu machen“, so MIB-Vorsitzende Krisztina Balint und Vizebürgermeisterin Blöchl in einem gemeinsamen Statement.

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