Medienservice vom: 30.05.2023 |Downloads zum Medienservice

Trotz multipler Krisen: Erfreulicher Rechnungsabschluss der Stadt Linz 2022 Ergebnis des laufenden Geschäfts liegt bei 52 Millionen Euro

  • Langfristige Finanzschulden um 7 Millionen Euro verringert 
  • Eigenkapital deutlich verbessert
  • 71 Millionen Euro investiert 

Auch im dritten Jahr der Covid-19-Pandemie, das zudem durch weitere Krisen wie den Ausbruch des Ukrainekriegs, die folgende Rohstoff- und Energieverknappung sowie die anschließende Teuerung geprägt war, schließt die Stadt Linz das Haushaltsjahr 2022 positiv ab. Statt eines erwarteten Minus aufgrund der Krisensituation konnte im vergangenen Jahr ein Überschuss aus dem operativen Geschäft in Höhe von 52 Millionen Euro erzielt werden. Damit liegt das Ergebnis um 66 Millionen Euro besser als veranschlagt. Zudem wurde ein positiver Cashflow in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro erzielt. 

Möglich wurde diese positive Bilanz durch unvorhergesehene zusätzliche Steuereinnahmen infolge der hohen Inflation in Kombination mit Budget-Straffungen im Hinblick auf Effizienzsteigerungen bei gleichzeitigem Erhalt des sozialen Standards und der Standortqualität von Linz im internationalen Wettbewerb.  

„Das positive Ergebnis des Jahres 2022 ermöglicht uns, für die Landeshauptstadt wichtige infrastrukturelle, kulturelle und ökologische Investitionen zu tätigen und mit dem Anti-Teuerungspaket Familien, Vereine und Armutsgefährdete zu unterstützen“, betonen Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.

„Bislang meisterte die Stadt Linz die Auswirkungen der multiplen internationalen Krise so weit als möglich erfolgreich. Mit zielgerichteten Instrumenten versuchte die Stadt Linz finanzielle Unterstützungen für Bürger*innen sowie die Linzer Wirtschaft anzubieten. Auch 2022 setzten wir auf entsprechende Investitionen. 71 Millionen Euro bedeuten nachhaltige Ausgaben, die die städtische Infrastruktur und Arbeitsplätze sichern. Linz hat derzeit ein All-Time-High bei der Beschäftigung erreicht. Im Vergleich der Einwohner*innenzahl mit den Arbeitsplätzen hat die Stadt in Österreich Alleinstellungsstatus“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

„Der Rechnungsabschluss 2022 zeigt, dass die Stadt Linz auch in herausfordernden Zeiten in der Lage ist, gut zu wirtschaften. Wir konnten alle wesentlichen Unternehmenskennzahlen verbessern und ein positives Ergebnis des operativen Geschäftes erzielen. Auch in Zukunft ist es wichtig, laufend Investitionen in die Energiewende, städtische Gebäude, Seniorenzentren und Kinderbildungseinrichtungen sowie in die Begrünung des öffentlichen Raums zur nachhaltigen Verbesserung der Aufenthaltsqualität zu tätigen. Unterstützend wirkt dabei das Kommunale Investitionspaket“, führt Finanzreferentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl aus.

Positiver Abschluss des laufenden Geschäfts

Das operative Geschäft erzielte mit Einnahmen von 807 Millionen Euro und Ausgaben von 755 Millionen Euro ein positives Ergebnis von 52 Millionen Euro. Dieser Wert liegt damit um 66 Millionen Euro über dem Planwert. 

Entwicklung der laufenden Einnahmen 

Die Einzahlungen aus der operativen Verwaltungstätigkeit umfassen insbesondere die Ertragsanteile – als wichtigste Einnahmequelle der Stadt – mit einem Betrag von rund 345 Millionen Euro im Jahr 2022. Der veranschlagte Wert von 302 Millionen Euro wurde vor allem inflationsbedingt um 43 Millionen Euro überschritten.

Weitere zentrale Einnahmequellen im Jahr 2022 stellten die eigenen Abgaben der Stadt Linz, die im Rechnungsabschluss einen Wert in Höhe von 215 Millionen Euro ausmachen, dar.

Die größten Positionen bei diesen eigenen Abgaben waren die Kommunalsteuer (171 Millionen Euro), die Grundsteuer (22 Millionen Euro), die Gebrauchsabgabe (9 Millionen Euro) und das Gebührenpflichtige Parken (8 Millionen Euro). In Summe lagen diese eigenen Abgaben um mehr als 3 Millionen Euro höher als veranschlagt, wobei dieses Plus in erster Linie aus einer Zunahme bei den Kommunalsteuern resultiert.

Die nach dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie wieder stabilisierte Wirtschaftslage kommt auch darin zum Ausdruck, dass die Einzahlungen der Miet- und Pachterträge mit 19 Millionen Euro nahezu am veranschlagten Wert liegen. 

Jeder dritte Euro für Soziales

Die laufenden Ausgaben betrugen knapp 755 Millionen Euro und lagen damit um 9,5 Millionen Euro unter dem Voranschlag. In den relevanten Ausgabenfeldern konnten jedoch dabei die budgetären Ansätze gehalten werden.

Die Grafik zeigt den starken Fokus der Stadt Linz auf ihre soziale Ausrichtung. Demnach wird mit mehr als 290 Millionen Euro jeder dritte Euro für soziale Aufgaben verwendet.

Durch die Pandemie und aufgrund des breiten Spektrums an Gesundheitsleistungen stiegen die Ausgaben im Gesundheitsbereich auf 90 Millionen Euro an. Die Landeshauptstadt stellt darüber hinaus Zahlungsflüsse für Kultur, Infrastruktur (besonders bei der Mobilität) und Bildung sicher. 

Die Auszahlungen aus Personalaufwand machten 213 Millionen Euro für das Jahr 2022 aus. Dieser Wert liegt 1,6 Millionen Euro unter dem geplanten Ansatz. 

Ebenfalls geringer ausgefallen sind die Auszahlungen aus Sachaufwand mit 241 Millionen Euro; hier wurden gegenüber der Veranschlagung gesamt rund 6,7 Millionen Euro weniger zur Auszahlung gebracht. Erhöhte Kosten ergaben sich aufgrund der hohen Inflation insbesondere in der Instandhaltung mit einem Plus von 600.000 Euro, für Energie mit einem Plus von 300.000 Euro sowie bei den Treibstoffkosten mit ebenfalls 300.000 Euro.

145 Millionen Euro an Transferzahlungen an das Land Oberösterreich

Nach wie vor sehr belastend und ein großer Ausgabenposten sind die Transferzahlungen: Die städtischen Transferzahlungen betrugen rund 287,8 Millionen Euro und liegen somit rund eine Million Euro unter dem veranschlagten Wert. Jedoch lagen die darin enthaltenen Transferzahlungen an das Land bei 145 Millionen Euro und machten somit um rund 4 Millionen Euro mehr aus, als zur Budgetplanung bekannt. Dabei waren der Krankenanstalten-Sprengelbeitrag 2022 mit 75 Millionen Euro, die Landesumlage 2022 mit mehr als 32 Millionen Euro und der Betrag für Chancengleichheit 2022 mit 30 Millionen Euro bemessen.

71 Millionen Euro Investitionen, Schwerpunkte im Verkehr und in Soziales

Die Stadt Linz legt seit jeher großen Wert auf Investitionen in die städtische Infrastruktur und sorgt durch Zuschüsse an die städtische Immobiliengesellschaft, Straßenbau und Verkehrslösungen für eine gute Qualität der städtischen Infrastruktur. Weitere Investitionen dienen der Aufrechterhaltung der hohen Lebensqualität sowie der bedarfsgerechten Leistungserbringung, etwa durch den Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen.

In der nachfolgenden Tabelle sind die Investitionen der Stadt Linz für das Rechnungsjahr 2022 in Tausend Euro gegliedert nach Sachbereichen dargestellt:

Investitionen als nachhaltige Anlagen

2022 investierte die Stadt Linz 71 Millionen Euro. Davon entfielen 23 Millionen Euro auf den Straßenbau und Verkehr, 19 Millionen auf Zuschüsse für die städtische Immobiliengesellschaft, 7 Millionen auf soziale Einrichtungen, jeweils 4 Millionen flossen in die Bildung sowie in die Kultur. Das größte Projekt der vergangenen Jahre im „Straßenbau und Verkehr“ – der Bau der Neuen Eisenbahnbrücke Linz – wurde im Jahr 2021 finalisiert und 2022 mit einem Restbetrag von rund 3 Millionen Euro abgerechnet, des Weiteren beinhaltet diese Rubrik den Finanzierungsbeitrag zum A26 Westring (3,7 Millionen Euro).

„Soziales“ beinhaltet unter anderem die investiven Leistungen an die städtischen Seniorenzentren sowie die Zahlungen für vorangegangene Errichtungen in Höhe von 4 Millionen Euro und die Liftförderungen mit 1,6 Millionen Euro.

Weitere wesentliche Investitionen wurden in der Bildung (4,3 Millionen Euro, darin u. a. enthalten rund 1,5 Millionen Euro für Schuleinrichtungen), für die Kultur (4 Millionen Euro), für Sport und Gesundheit (3,3 Millionen Euro) sowie für Öffentliche Ordnung und Sicherheit (1 Million Euro) getätigt.

Verringerung der Schulden

Die langfristigen Finanzschulden konnten im Jahr 2022 um einen Wert in der Höhe von 7 Millionen Euro abgebaut werden. Insgesamt wurde somit in den letzten Rechnungsjahren seit 2016 der Schuldenstand („langfristige Finanzierungen“) um 51 Millionen Euro nachhaltig verringert. 

Solide bilanzielle Situation mit einer Eigenkapitalquote von 67 Prozent

Die ausgewiesene Bilanzsumme der Stadt Linz belief sich per 31.12.2022 auf knapp mehr als drei Milliarden Euro, das sind nur rund 1,3 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor, in dem sich der „Pakt für Linz“ akzentuiert niedergeschlagen hat. Davon entfallen rund 2,02 Milliarden Euro auf das Nettovermögen (im Sinne von Eigenkapital). Die Stadt Linz konnte gegenüber dem Vorjahr ein positives Nettoergebnis von 74 Millionen Euro erwirtschaften. Die Eigenkapitalquote beträgt nun 67 Prozent, eine Verbesserung von knapp fünf Prozentpunkten gegenüber 2021. Die finanzielle Situation der Stadt hat sich somit deutlich verbessert.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Bürgermeister Klaus Luger und Finanzreferentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl zum Thema „Rechnungsabschluss 2022 der Stadt Linz“)

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