Medienservice vom: 11.08.2023 |Fotos zum Medienservice

Gemeinschaft und Teamgeist bei der Feuerwehrjugend Sinnvolle Freizeitbeschäftigung für junge Menschen

  • Wichtiger Wirkungsbereich der Freiwilligen Feuerwehren 

Zusammengehörigkeit, Kameradschaft sowie die Bereitschaft, sich mit vollster Energie und Engagement für das Wohl der Mitmenschen einzusetzen, sind Hauptgründe, warum junge Mädchen und Burschen seit Jahrzehnten ihre Freizeit den Freiwilligen Feuerwehren widmen. Durch ihre freiwillige Tätigkeit und ihren Willen zur permanenten Aus- und Weiterbildung leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit beziehungsweise für die gesamte Gesellschaft. Unter der fachkundigen Anleitung und Ausbildung kompetenter Einsatzkräfte erwerben sie während ihrer Zeit bei der Feuerwehrjugend bedeutende Grundkenntnisse und Erfahrungen, die für ihre weitere Tätigkeit im Einsatzdienst sehr wertvoll sind. Im Vordergrund stehen zu schnuppern, spielerisch zu lernen, die Feuerwehrgemeinschaft zu leben, und für die Kameraden da zu sein.

„Nach dem Motto: ‚Brände löschen statt Brände verursachen‘ bietet die Feuerwehrjugend jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen und sich in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Diese wichtige Tätigkeit ist auch als bedeutender Gegenpol zur Jugendkriminalität zu sehen. Denn eines ist gewiss, wer für seine Mitmenschen da ist, im späteren Feuerwehrdienst sogar sein Leben einsetzt, wird wohl kaum auf die schiefe Bahn geraten“, betont Sicherheitsreferent Stadtrat Dr. Michael Raml. 

„Die Freiwilligen Feuerwehren sind wichtige Partner der Berufsfeuerwehr. Mit ihren Ortskenntnissen und den kurzen Anfahrtswegen leisten sie wertvolle Unterstützung bei verschiedensten Einsätzen. Gerade die Jugendarbeit ist ein wertvoller Bereich ihres Tätigkeitsfeldes, um junge Menschen für den Feuerwehrdienst zu begeistern und an die verantwortungsvolle Arbeit heranzuführen“, erklärt Branddirektor DI Stefan Krausbar.

„Die Jugendarbeit ist ein wichtiger Bereich der Freiwilligen Feuerwehren. Es ist eine Freude, die Mädchen und Burschen zu erleben, wie sie mit großem Eifer bei der Sache sind. Das spielerische steht im Vordergrund, und das Erleben der Gemeinschaft und wie wichtig Zusammenarbeit ist. Jeder muss sich blind auf den anderen verlassen können. Aus den Reihen der Feuerwehrjugend treten viele in den aktiven Dienst ein“, berichtet Brandrat Clemens Mlczoch. 

37 Jugendliche bei den Freiwilligen Feuerwehren 

Insgesamt 37 Mädchen und Burschen im Alter von 10 bis 16 Jahren sind derzeit bei den vier Freiwilligen Feuerwehren Pöstlingberg, St. Magdalena, Ebelsberg und Pichling mit Feuereifer bei der Sache. Bei regelmäßigen, wöchentlichen Übungen erlernen sie das Feuerwehr-Handwerk von der Pike auf. Überdies wird es den jungen Menschen ermöglicht, an den verschiedensten Veranstaltungen der Landeshauptstadt Linz bzw. des Landes Oberösterreich teilzunehmen, wie etwa als Fackelträger bei der vergangenen Angelobung des Bundesheeres am Linzer Hauptplatz. Bei interessanten Besuchen lernen sie andere Blaulicht- und Hilfsorganisationen kennen. 

Bei dieser bedeutenden Initiative werden schon im frühen Alter Vernetzungen und das Zusammenwirken der einzelnen Einsatzbereiche für die Jugendlichen sichtbar gemacht. Als Mitglied einer großen Gemeinschaft, die allesamt den Dienst am Menschen im Fokus haben, entwickeln die Nachwuchskräfte bereits in frühen Jahren großes Verantwortungsbewusstsein und ein überaus ausgeprägtes Wissen, dass die Gruppe nur so stark ist, wie ihr schwächstes Glied.  

„Nachdem die Feuerwehr gewissermaßen stramm strukturiert ist, wird in der Jugendarbeit bereits der Umgang mit Unter- und Rangordnung sowie die Führung einer Gruppe gelehrt. Alles Dinge, die den jungen Menschen in vielen Bereichen auch im späteren Berufsleben zu Gute kommen. Trotz der umfangreichen Ausbildung und der Vielzahl an Eindrücken, die auf die Jugendlichen während ihrer frühen Zeit bei der Feuerwehr einströmen, sollen die Freude, Spiel und Spaß im Vordergrund stehen“, betont Sicherheitsreferent Dr. Michael Raml. 

Spielerisch lernen – wichtige Erfahrungen sammeln

Prinzipiell soll den Florianijüngern spielerisch gelehrt werden, anderen Menschen, die sich in einer Notlage befinden, zu helfen, ohne dafür bezahlt zu werden. Durch die vielen freiwilligen Stunden, die bei den Freiwilligen Feuerwehren die Jugend und auch die Erwachsenen leisten, wird die soziale Kompetenz jedes einzelnen geprägt. Besonders beliebt sind bei den jungen Helferinnen und Helfern 24-Stunden-Übungen, bei denen unterschiedliche Szenarien durchgespielt werden und gemeinsam im Feuerwehrhaus übernachtet wird. 

Die Feuerwehrjugend lernt alle wichtigen Grundbegriffe rund um Brandbekämpfung, Gerätekunde, Erste Hilfe, Zivilschutz und vieles mehr. Alle wichtigen feuerwehrtechnischen Belange, die die Jugendlichen spielerisch auf die späteren Aufgaben bei der Feuerwehr vorbereiten.

Erlerntes zur Schau stellen

Bei den Leistungsbewerben können wettkämpferische Ambitionen ausgelebt und die erworbenen Kenntnisse unter Beweis gestellt werden. Die jungen Helferinnen und Helfer nehmen gemeinsam an Wettbewerben teil. Bei Leistungsprüfungen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene können sie präsentieren, was sie bereits gelernt haben. Es gibt Wissenstests in den unterschiedlichsten Stufen, die vom Feuerwehr-Nachwuchs durchgeführt werden. Sehr herausfordernd ist der Leistungsbewerb in der Gruppe von zehn Teilnehmern. Hierbei ist nicht nur Wissen, sondern auch Geschick und Schnelligkeit gefragt. Es gilt eine Hindernisbahn auf Zeit zu bewältigen, dabei wird die gesamte Gruppe beurteilt. 

Ein besonders großer Wert wird bei der Feuerwehrjugend auf Freundschaft und soziale Kompetenz bei Sport und Spiel gelegt. Action und jede Menge Spaß sind bei Jugendlagern, gemeinsamen Ausflügen auch mit anderen Feuerwehren, und vielen anderen Aktivitäten, wie Gokartfahren, Skitage oder Müllsammelaktionen garantiert. Eines bleibt aber immer gleich – der Sinn für Gemeinschaft und Teamgeist.

Hoher Stellenwert der vier Freiwilligen Feuerwehren

Durch die starke Nord-Süd-Ausdehnung des Stadtgebietes sind die vier Freiwilligen Feuerwehren sehr wichtig. 225 Einsätze absolvierten die Freiwilligen Feuerwehren im Vorjahr. Im Norden von Linz stehen die Freiwilligen Feuerwehren Pöstlingberg und St. Magdalena für die Bevölkerung im Einsatz. Der Linzer Hausberg mit den schmalen und steilen Zufahrtswegen erschwert für die Berufsfeuerwehr das rasche Eingreifen. Die Unterstützung vor Ort durch die freiwilligen Kräfte ist daher immens wichtig für die erste Brandbekämpfung, Menschenrettung und die Löschwasserversorgung. Im Linzer Süden sind die Freiwilligen Feuerwehren Ebelsberg und Pichling sofort zur Stelle – letztere verfügt über eine gut ausgebildete Wasserwehr und rückte im vergangenen Jahr 83 Mal aus. 

Um die Schlagkraft zu erhöhen und um die Ortskenntnisse zu verbessern, werden regelmäßig gemeinsame Übungen abgehalten. Bei den anschließenden Nachbesprechungen wird genau analysiert, ob Optimierungspotenzial vorhanden ist, das in Zukunft umgesetzt werden kann.

„Als Feuerwehrreferent bekomme ich hautnah mit, was die Mitglieder der vier Freiwilligen Feuerwehren in Linz leisten. Sie wenden einen großen Teil ihrer Freizeit dafür auf, um für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen. Für dieses selbstlose Handeln gebührt meine größte Hochachtung!“, so Feuerwehrreferent Dr. Raml.

Wichtige Garanten für die Sicherheit in der Stadt

24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr: Die Linzer Feuerwehren stehen immer für die Sicherheit der Linzerinnen und Linzer bereit. Auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Linzer Berufsfeuerwehr, die motivierten Freiwilligen der vier Linzer Freiwilligen Feuerwehren und auf die Betriebsfeuerwehren in Linz ist stets Verlass.

„Für eine Stadt wie Linz ist es ein Segen, auf so ein dichtes Sicherheitsnetz bauen zu können. Dieser beherzte Einsatz ist unverzichtbar“, dankt der Linzer Sicherheitsstadtrat Dr. Michael Raml den Feuerwehrleuten für ihre hervorragende Arbeit. „Unsere Feuerwehren sind stets ein Garant für die Sicherheit in Linz. Sie können nahtlos in den Krisenmodus umschalten und sind damit eine wichtige Säule für die Linzer Bevölkerung. Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Feuerwehren, die sich Einsatz für Einsatz tatkräftig engagieren. Über diese Sicherheit für unsere Stadt bin ich sehr froh und auch sehr stolz“, betont Feuerwehrreferent Raml.

Spezialisierung der Freiwilligen Feuerwehren

  • FF Ebelsberg – gegründet 1875

Die älteste der Linzer Freiwilligen Feuerwehren ist heute im Herzen eines Stadtteiles gelegen, der sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte rasant verändert hat. So hat sich die Einwohnerzahl seit 1985 beinahe verdoppelt. Heute leben fast 11.000 Menschen im engeren Ausrückungsbereich der FF Ebelsberg. Ebenso befinden sich hier ein Teilstück der stark befahrenen B1, A1 sowie der Mona-Lisa-Tunnel. Für Einsätze mit Gefährlichen Stoffen ist der "DEKO-Anhänger" in Ebelsberg stationiert.

  • FF Pichling – gegründet 1901

Die südlichste Feuerwehr des Stadtgebiets ist gleichzeitig der Spezialist für Einsätze am Wasser. Seit 1967 ist die Feuerwehr Pichling Wasserwehrstützpunkt des . Landes- Feuerwehrverbandes und daher mit entsprechender Ausrüstung (Motorboote, Feuerwehrzillen) ausgestattet. Neben den Wasserstraßen Traun und Donau gehören ausgedehnte Siedlungsgebiete (7.500 Menschen), Gewerbegebiete sowie Teile der Bundessstraße und Autobahn zum engeren Ausrückungsbereich der Wehr.

  • FF Pöstlingberg – gegründet 1895

Die exponierte Lage des Linzer Hausberges und damit einhergehende lange Anfahrtswege verdeutlichen die Wichtigkeit dieser Wehr im äußersten Norden. Da der Standort zudem sehr knapp an den Gemeindegrenzen zu Gramastetten und Puchenau liegt, wird die FF Pöstlingberg im Pflichtbereich der FF Puchenau häufig zu Einsätzen in deren Pflichtbereich mitalarmiert.

  • FF St. Magdalena – gegründet 1905

Trotz der Nachbarschaft zur 1976 in Betrieb genommenen Feuerwache Nord besteht zwischen der FF St. Magdalena und der Berufsfeuerwehr kein Konkurrenzverhältnis. Im Gegenteil: Die FF unterstützt und verstärkt die Schlagkraft. Dieser Einsatz ist in letzter Zeit immer häufiger bei Unwettern, Verkehrsunfällen, aber auch bei Bränden erforderlich.

Seit Anfang Mai ist die Freiwillige Feuerwehr St. Magdalena der Unwetterstützpunkt in Linz. Wenn ein größeres Unwetter wie Gewitter, Sturm, Starkregen oder auch Hochwasser auf die Stadt zuzieht, wird die Feuerwehr von der Bezirkswarnstelle Linz auf Bereitschaft alarmiert. Die anwesende Mannschaft wird eingeteilt, die Geräte nochmals kontrolliert und die Lage beobachtet. Die FF verfügt über ein Rüstlöschfahrzeug, ein Löschfahrzeug und über ein Mannschaftstransportfahrzeug, welches auch mit diversen Geräten bestückt werden kann. Als Ausrüstung für die Unwetter stehen drei Kettensägen, ein Wassersauger und fünf Tauchpumpen bereit.

„Ziel dieses Unwetterstützpunktes ist, dass die Berufsfeuerwehr Linz entlastet wird und damit die Linzerinnen und Linzer bei jeder Schadenslage auf rasche Hilfe zählen können“, betont der für Feuerwehren zuständige Sicherheitsstadtrat Dr. Michael Raml.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Sicherheitsreferent Stadtrat Dr. Michael Raml zur „Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehren“)
Weitere Gesprächspartner:
Branddirektor DI Stefan Krausbar und Abschnittsfeuerwehrkommandant Clemens Mlczoch

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