Innenstadtkonzept: Erste Ideen und Vorhaben Planungsstadtrat Dietmar Prammer: „Konkreter Schritt in die Zukunft“
- Innenstadt soll „Best-of-Linz“ werden
Auf Grundlage der Linzer Stadtstrategie 2022 wurde Anfang des Jahres im Gemeinderat die Entwicklung eines Innenstadtkonzeptes beschlossen. Nach der Ausschreibung und Vergabe wurde eine Gruppe mit vier Planungsbüros unter der Leitung der Modul5 GmbH beauftragt. Die Planungsgruppe präsentiert nun ihre ersten Ideen und Vorhaben. Im Planungsprozess wird es eine starke Beteiligung der Bürger*innen geben. Bei allen Entscheidungen stehen die Bedürfnisse der Menschen an die Innenstadt im Mittelpunkt. Ab Mitte kommenden Jahres können erste, konkrete Projekte angegangen und umgesetzt werden.
„Ich freue mich, dass der Startschuss zur Weiterentwicklung der Innenstadt erfolgt ist. Die wirtschaftliche Kraft der Linzer Innenstadt basiert auf einem guten Mix aus Handel, Gewerbe und Gastronomie. Menschen kaufen ein, leben aber auch hier. Daher wollen wir auch alle Beteiligten an diesem Prozess teilhaben lassen, um das bestmögliche Ergebnis für alle zu erzielen. Die Wirtschaft ändert sich zudem rasant, der Klimawandel ist allgegenwärtig - all das gilt es zu berücksichtigen. Das Innenstadtkonzept ist daher ein erster konkreter Schritt in die Zukunft“, betont Planungsreferent Stadtrat Dietmar Prammer.
„Die Linzer Innenstadt befindet sich, so wie viele andere Innenstädte, aktuell in einer Umbruchsituation. Die Ursachen hierin liegen in einem sich ändernden Einkaufs- und Freizeitverhalten, einer massiven Zunahme von Online-Shopping sowie dem Verschwinden von inhabergeführten Ladengeschäften. Für die Unternehmen muss daher ein konkurrenzfähiges Umfeld geschaffen werden, um unter den neuen Rahmenbedingungen weiter bestehen zu können. Zugleich ist es notwendig, lebenswerte und qualitätsvolle Räume für die hier lebenden, arbeitenden und verweilenden Menschen zu schaffen“, erläutert Stadtentwicklungsdirektor Dr. Hans-Martin Neumann.
„Es stellen sich – gerade in der Innenstadt – so viele Fragen an so vielen Orten gleichzeitig. Da ist die Entscheidung der Stadt Linz, ein Innenstadtkonzept zu erstellen, sehr zu begrüßen. So lassen sich die vielen unterschiedlichen Aufgaben und Interessen – die Gestaltung der öffentlichen Räume, der Mobilität und des Handels – gut aufeinander abstimmen. Letztlich geht es darum, eine gemeinsame Vorstellung von dem zu erarbeiten, was das Linzer Stadtzentrum in Zukunft ausmachen soll. So freut es mich besonders, dass wir im Rahmen des Beteiligungsprozesses auch mit möglichst vielen Menschen gemeinsam an der Innenstadt arbeiten werden“, sagt DI René Ziegler vom Projektteam der Modul5 GmbH.
„Erfolgreiche Innenstädte werden nach ihrer Erlebnisqualität beurteilt. Erlebnisse lassen sich aber nicht nach sektoralen Themen wie Mobilität, Grünraum, Förderwesen etc. planen, sondern werden durch komplexe räumliche, rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen gesteuert. Aus der Nutzer*innenperspektive zu denken ist daher ein Muss für uns“, ergänzt DIin Claudia Nutz von Nutzeffekt.
„Im öffentlichen Raum der Innenstadt wird diese lokale urbane Linzer Kultur für alle Menschen erlebbar, und alle können hier ein Teil davon werden. Mehr noch als im bebauten Raum der Stadt, wird der Freiraum der geteilte Ort, an dem wir uns treffen und neue Erlebnisse teilen. Hier, in der urbanen Schnittfläche öffentlicher Raum, schaffen wir gemeinsam das Bild vom Linz der Zukunft“, verdeutlicht Oliver Schulze, Gründer von Schulze+Grassov in Kopenhagen.
Die Stadt Linz ist mit einem umfangreichen Planungs- und Beteiligungsprozess zur Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für die Innenstadt gestartet. Ziel ist es, dass die Innenstadt für alle Menschen aus Linz und dem Umland ein attraktives, lebendiges und lebenswertes Zentrum bleibt und sich positiv weiterentwickelt. Mit einem vorausschauenden, zukunftsweisenden Konzept wird nun die Grundlage dafür geschaffen.
Ein Planungsteam aus Wien, Gmunden und Kopenhagen wird innerhalb der nächsten zwölf Monate gemeinsam mit dem Linzer Magistrat, zahlreichen Interessensvertreter*innen und der Bevölkerung das Innenstadtkonzept für Linz erarbeiten. Am Ende steht eine verlässliche Entscheidungs- und Handlungsgrundlage für alle, die die Zukunft der Innenstadt mitgestalten.
Betrachtungsgebiet und Definition der „Innenstadt“, Bild: PTU
Die großen Aufgaben auf den Boden bringen
Aufgaben gibt es genug: Der Klimawandel macht Anpassungsmaßnahmen in allen Bereichen der Innenstadt dringend notwendig, sichere und attraktive Mobilitätsangebote erfordern einen neuen Umgang mit Straßenräumen, der Handel und die Gastronomie brauchen qualitätsvolle, zukunftsfähige Standorte. Nicht zuletzt gilt es, die vielfältigen Nutzungsinteressen im kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zentrum der Stadt klug und verträglich aufeinander abzustimmen. Das Innenstadtkonzept wird dabei einerseits die langfristigen Zielsetzungen formulieren und andererseits zeigen, wie diese schrittweise erreicht werden können. Anhand konkreter Projekte wird man die großen Aufgaben auf den Boden bringen.
Die Innenstadt ist das „Best of Linz“
Die Innenstadt mit ihrer historischen Altstadt ist wie das repräsentative Herz von Linz. Es ist Postkartenmotiv und gelebte Identität zugleich. Die öffentlichen Räume spielen dabei eine zentrale Rolle. Hier spielt sich das Leben ab. Hier zeigt sich Linz in seiner Vielfalt. Hier zeigt sich das „Best of Linz“. Das Innenstadtkonzept wird deshalb einen besonderen Fokus auf die öffentlichen Räume der Innenstadt richten. Hier wird Linz in all seinen Aspekten sichtbar und erlebbar.
Den menschlichen Maßstab in den Mittelpunkt stellen
In allen Entscheidungen ist der menschliche Maßstab in den Mittelpunkt zu stellen. Dies gilt in der Gestaltung der öffentlichen Räume, in der Entwicklung von Erdgeschoßnutzungen und in der Organisation von Verkehr und Mobilität. So soll die gesamte Innenstadt für den Fuß- und Radverkehr verbessert werden. Sie wird zum Flanieren einladen und für die Menschen eindrücklicher erlebbar. „Den benötigten Raum gewinnen wir durch das Entsiegeln und Begrünen von Flächen, das betrifft vor allem die Bereiche südlich der Promenade. Zudem schaffen wir mehr Freiräume zur Erholung und zum zwanglosen Aufenthalt. Diese können beispielsweise mit Bewegungs- und Spielangeboten, Stadtmöbeln und Trinkbrunnen ausgestattet werden”, so Planungsstadtrat Dietmar Prammer. Die Neugestaltung des Martin-Luther-Platzes etwa ist schon in konkreter Planung.
Bereits attraktive Bereiche wie die Herrenstraße, der Hauptplatz, das Domviertel und die Landstraße sollten auch in anderen Teilen der Innenstadt zum Maßstab werden. Stadtviertel und Straßenabschnitte, in denen der Autoverkehr dominiert, sollen aufgewertet werden. Der Bau der Westtangente bietet die enorme Chance einer weitgehenden Verkehrsentlastung der Innenstadt, die es zu nutzen gilt. Im Falle des Hauptplatzes ist sogar angedacht, ihn in Zukunft autofrei neuzugestalten.
Groß angelegter Beteiligungsprozess
Erst wenn möglichst viele Menschen Zugang zu Fragen der Stadtentwicklung finden, können auch möglichst viele daran teilhaben. Deshalb startet im Oktober ein groß angelegter Beteiligungsprozess, bei dem alle, die sich für die Linzer Innenstadt interessieren, mitmachen können. Auf einer Online-Plattform können Fragen zur Innenstadt beantwortet und konkrete Vorschläge eingebracht werden.
Zusätzlich besteht am 20. Oktober 2023 von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit, am Taubenmarkt Ideen zur Entwicklung der Innenstadt vorzuschlagen. Der Planungs- und Beteiligungsprozess soll die Linzer*innen anregen, über ihre künftige Innenstadt nachzudenken und zu einer positiven Veränderung beizutragen.
(Informationsunterlage Pressekonferenz mit Planungsreferent Stadtrat Dietmar Prammer, Stadtentwicklungsdirektor Dr. Hans-Martin Neumann und DI René Ziegler, Modul5 GmbH, zum Thema „Innenstadtkonzept für Linz“)
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