Medienservice vom: 15.12.2023

Bilanz der Stadtplanung 2023 und Ausblick auf 2024 Weichenstellungen für nachhaltige Stadtentwicklung

  • Transformation zur klimaneutralen Industriestadt

Das zu Ende gehende Jahr 2023 stand erneut im Zeichen krisengeprägter wirtschaftlicher Entwicklungen. Zum Ukrainekrieg kamen die Gewaltausbrüche in Nahost, die zu erneuten Preissteigerungen und Instabilitäten auf dem Energiemarkt führten. Dies hatte, zum Teil bedingt durch die steigenden Baupreise und höhere Zinsen, auch Einflüsse auf die Stadtentwicklung in Linz, aber nicht in jenem Ausmaß wie in anderen österreichischen Städten. 

Das Linzer Planungsressorts zieht nun Bilanz über das abgelaufene Jahr und gibt einen Ausblick auf mittel- und langfristige Perspektiven der Stadtentwicklung in den kommenden Jahren.

„Trotz der wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen ist es uns gelungen, heuer gezielte Grundlagenarbeit für große Stadttransformationen zu leisten, die zukunftsweisend für eine nachhaltige Stadtentwicklung sind. Unsere Leitlinie dabei ist mehr Lebensqualität für die Linzerinnen und Linzer, die weitere Stärkung des Wirtschaftsstandorts Linz und Investitionen, die die Stadt weiter in Richtung Klimaneutralität führen. Die heuer gestartete Photovoltaik-Offensive, die kontinuierliche Dekarbonisierung der Energieversorgung in den Linzer Stadtteilen sowie die Ansiedlung innovativer Betriebe ebnen den Weg der Stadt in Richtung Klimaneutralität“, umreißt Planungsstadtrat Dietmar Prammer die Schwerpunkte und Ziele der Linzer Stadtplanung.

„Dazu kommt auch eine verstärkte Bürger*innen-Beteiligung bei der Stadtentwicklung, sei es bei der Neuaufstellung kooperativer Planungsverfahren oder bei quartiersbezogenen Planungsprozessen wie aktuell im Linzer Franckviertel. Last but not least, werden mit dem Linzer Innenstadtkonzept die Voraussetzungen für die Attraktivierung der City als Ort zum Leben, Wohnen, Arbeiten und Einkaufen sowie mit neuen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung geschaffen. Auch bei diesem Planungsprozess konnten wir bereits tausende engagierte Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen“, so Prammer.

Am Beispiel einiger ausgewählter Projekte wird deutlich, in welchem Ausmaß sich Linz heuer fortentwickelt hat und welche Akzente die Stadtentwicklung im kommenden sowie in den darauffolgenden Jahren dominieren werden:

Rendering: JKU

Start Masterplan Univiertel

Wohl kaum ein anderer Stadtteil zeigt sich von einer derart dynamischen Entwicklung geprägt wie aktuell das Linzer Universitätsviertel in Dornach-Auhof. Äußere Anzeichen dafür sind der Ausbau am Campus West und die Errichtung des neuen IT:U.

Die Basis dafür soll ein Masterplan mit der Beteiligung von Bürger*innen sowie aller Stakeholder*innen bilden. Ein Architekturwettbewerb für den Bau der neuen „Digital-Uni“ (IT:U) läuft bereits.

„Ähnlich wie beim Innenstadtkonzept setzen wir auch hier auf eine breite Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessensvertreterinnen und -vertretern", charakterisiert Stadtrat Dietmar Prammer die Richtung, in die die Weiterentwicklung des Uni-Viertels gehen soll. In mehreren Abschnitten wird mit Expert*innen eine Planungsvision für den Stadtteil geschaffen, die die hohe Lebensqualität im Quartier erhält und noch verbessert.

Mit der Erstellung des Masterplans ist der Architekt und ehemalige Vorsitzende des Linzer Gestaltungsbeirates Albert Wimmer befasst. Unterstützt wird der Prozess vom Team des Innovationshauptplatzes Linz. Am Beginn werden strategische Ansätze – insbesondere zu Verbindungen des Grünraums, klimatische Bedingungen, Wasserführungen – sowie zukünftige Erschließungen von Flächen diskutiert. Der parallel laufende Architekturwettbewerb für den Neubau der IT:U soll bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.

Innenstadtkonzept

Der Beschluss für das Innenstadtkonzept sowie der Start einer diesbezüglichen Bürger*innen-Umfrage in den Monaten Oktober und November 2023 sind bereits erfolgt.

Das Vorhaben umfasst einen umfangreichen Planungs- und Beteiligungsprozess zur Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für die Innenstadt. Ziel ist es, die Innenstadt für alle Menschen aus Linz und dem Umland als ein attraktives und lebendiges Zentrum weiterzuentwickeln und in Zukunft noch lebenswerter zu gestalten. “Großen Wert legen wir auf das Verbessern der Lebens- und Standortqualität, eine dem Klimawandel angepasste Gestaltung mit mehr Freiräumen, Grünflächen und Bäumen und eine Verkehrsberuhigung“, so Stadtrat Dietmar Prammer.

Ein Planungsteam aus Wien, Kopenhagen und Gmunden ist damit beauftragt, bis Herbst 2024 gemeinsam mit dem Linzer Magistrat, den zahlreichen Interessensvertreter*innen und der Bevölkerung das Innenstadtkonzept für Linz zu erarbeiten. Dieses wird eine verlässliche Entscheidungs- und Handlungsgrundlage sein für kommende Projekte in der Innenstadt.

Die menschliche Perspektive steht dabei im Mittelpunkt aller Entscheidungen. “Dementsprechend wird besonders der öffentliche Raum im Fokus stehen. Mehr Flächen sollen nachhaltig entsiegelt und begrünt werden. Zudem werden neue Freiräume zum zwanglosen Aufenthalt und zur Erholung für die Bevölkerung geschaffen, die schon existierenden Räume werden verschönert. Nachdenken kann man hier etwa über zusätzliche Stadtmöbel, Trinkbrunnen und Kühlbereiche, sowie über Flaniermeilen, konsumfreie Zonen, bis hin zu mehr Bewegungs- und Spielangeboten”, führt Planungsstadtrat Prammer aus.

An wesentlicher Stelle der Überlegungen steht zudem der Linzer Hauptplatz. Die Errichtung des Westrings wird es ermöglichen, einen Teil des motorisierten Individualverkehrs aus der Innenstadt hinauszubekommen. So bietet sich auch die Gelegenheit, den Hauptplatz vom Durchzugsverkehr zu befreien und neu zu gestalten.

Ein erster Schritt auf diesem Weg war die Befragung der Bevölkerung darüber, wie die Innenstadt aktuell empfunden wird, welche Punkte in der künftigen Entwicklung besonders wichtig sind und sich zu Themen wie Klimaschutz, Mobilität und Erholungsräumen zu äußern. Nach Abschluss des Konzepts können dann konkrete Projekte angegangen und umgesetzt werden.

An der Umfrage haben tausende Personen teilgenommen. Die abgegebenen Antworten werden derzeit vom Planungsteam sorgfältig ausgewertet.

Das neue PRO

Ein weiteres, großes Projekt in Urfahr ist die Neuentwicklung des bekannten Nahversorgungszentrums PRO. Das Traditions-Einkaufszentrum PRO-Kaufland ist in die Jahre gekommen. Es gehörte früher zum Handelsunternehmen von Gerhard Weiß, der es 2019 an die Rutter Immobilien Gruppe Wien verkaufte. Der Bereich, auf dem sich das PRO-Kaufland befindet, ist in privatem Eigentum, die Rutter Immobilien Gruppe hat dafür ein langfristiges Baurecht erworben. Gemeinsam mit der Stadt Linz soll das Areal nun zu einem kleinen, neuen Stadtteil entwickelt werden.

Mit der geplanten Umgestaltung des PRO-Kauflands ergibt sich die Chance, an dieser Stelle ein neues Handelszentrum zu errichten. Aber nicht nur das: Zusätzlich zu Geschäftsflächen soll die Nutzung des Grundstücks mit Wohnungen und grünen Freiräumen erweitert werden. Den Bewohner*innen werden dabei vielfältige Angebote am Standort zur Verfügung stehen.

PRO Kaufland, Foto: PTU, H.P.

Zwei Phasen: Neubau PRO-Kaufland und Masterplan für das Areal

In einer ersten Phase soll das PRO-Kaufland im Frühjahr 2025 abgerissen werden. Im Herbst 2026 soll dann schon das neue Einkaufszentrum eröffnet werden. Es ist daran gedacht, die Apotheke und die Tabaktrafik mittels Containerlösung während der Bauphase weiterzuführen.

In einer zweiten Phase soll die Weiterentwicklung des Areals zu einem Quartier mit Wohnbauten und Begrünungen erfolgen. Es ist auch geplant, die bisher als Parkplatz genutzten Flächen zu entsiegeln und damit teilweise der Natur bzw. den Menschen zur Naherholung und Freizeitgestaltung zurückzugeben.

Mit der Umsetzung der von der Stadt, den aktuellen Betreibern und Projektentwicklern angestrebten Leitlinie ist das externe Unternehmen Superwien befasst. Ein von diesem Unternehmen erstellter Masterplan wird feststellen, welche Änderungen im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan nötig sind.

Swietelsky-Headquarter

In der letzten heurigen Sitzung des Gestaltungsbeirates wurde grünes Licht für das neue 75 Meter hohe Headquarter-Gebäude der erfolgreichen Linzer Baufirma Swietelsky im Bereich Boschweg/St.-Peter-Straße an der A7 gegeben. „Mit diesem Projekt wird ein weiterer Mosaikstein für einen starken Wirtschaftsstandort Linz gesetzt. Der Bau überzeugt auch durch sein innovatives Energiekonzept im Sinne einer nachhaltigen klimaneutralen Stadtentwicklung“, betont Planungsstadtrat Dietmar Prammer.

Aus dem europaweiten Screening von Architekturbüros gingen Feichtinger Architectes Paris als Sieger hervor - © Feichtinger architectes paris

Mit der Einreichung des Bauvorhabens ist im Frühjahr 2024 zu rechnen. Damit ist auch gesichert, dass mit Swietelsky Österreichs drittgrößtes Bauunternehmen in Linz eine moderne Zentrale bekommt. Das Unternehmen ist aktuell mit rund 12.000 Mitarbeiter*innen in 21 Ländern aktiv. Mit der neuen Zentrale für über 600 Beschäftigte wird nicht nur ein Eingangstor vom Industrie- zum Wohngebiet geschaffen, sondern es werden auch neue Maßstäbe bei der Energieeffizienz von Hochhäusern gesetzt. Für das Vorhaben wurde darüber hinaus ein gesamtheitliches Mobilitätskonzept mit Schwerpunkt sanfter Mobilität entwickelt. Das Projekt wird nach den Plänen des international renommierten Architekten Dietmar Feichtinger in Zusammenarbeit mit Landschaftsplaner*innen realisiert.

Dynatrace

In der Gemeinderatssitzung vom 21. September 2023 wurden die Flächenwidmung und der neue Bebauungsplan für die Erweiterung der neuen Dynatrace-Zentrale beschlossen. Im neuen Bebauungsplan enthalten ist auch die Auflassung der Straße am Fünfundzwanziger Turm, ein neuer Fuß- und Radweg wird stattdessen geschaffen. Die Fertigstellung der Zentrale ist für Ende 2025 geplant.

„Mit der Errichtung des innovativen Campus für Dynatrace kommen zusätzliche 1.500 hochqualifizierte Arbeitsplätze nach Linz. Es handelt sich um eine Investition eines internationalen Hightech-Unternehmens, das Linz als digitale Hochburg zusätzlich stärken und die Stadt als Innovationsstandort weiter festigen wird“, begrüßt Prammer die Entscheidung von Dynatrace, in Linz zu expandieren. 

Neubau von Dynatrace, Rendering Planet Architects, A & S Bauconsult

MIC - Baustart der neuen Zentrale in der Lederergasse

In die gleiche Richtung weist der Bau der neuen Zentrale von MIC in der Lederergasse. Mit dem Spatenstich für das neue Firmengebäude am 21. April dieses Jahres begann die Errichtung von 10.000 Büroflächen, in denen bis zu 500 Menschen zentral arbeiten werden. Bisher war das Unternehmen auf drei Standorte aufgeteilt.

Zur Errichtung gelangt ein innovatives fünfgeschoßiges Holz-Hybrid-Gebäude, das bis Ende 2024 fertiggestellt werden soll. Zur zukunftsweisenden Holz-/Hybridlösung kommen eine Photovoltaik-Anlage und Dachbegrünungen.

Weitere Markenzeichen des Gebäudes sind eine Dachterrasse, Kreativräume, Gastro, Fitness und Ruhezonen für die Mitarbeiter*innen nach dem Prinzip des Co-Working und flexiblen Arbeitens in Büro und Home-Office.

Wohnbau

Etwa 2.200 Wohnungen befinden sich in Linz gerade in Bau. Einen großen Anteil daran tragen die Gemeinnützigen Bauträger, die trotz aktueller Entwicklungen in der Baubranche auch weiterhin ihrer Verpflichtung nachkommen, leistbaren und qualitätsvollen Wohnraum zu errichten. Allen voran investierte die städtische GWG allein im zu Ende gehenden Jahr 42,5 Millionenen Euro in Neubau und Sanierung.

Linz hat anders als andere Städte den unschätzbaren Vorteil auf einen österreichweiten Spitzenwert an gemeinnützigen Wohnungen zu haben. Mehr als die Hälfte aller Linzer Wohnungen befinden sich in Gebäuden Gemeinnütziger. Die preisdämpfende Wirkung auf den gesamten Wohnungsmarkt ist enorm. Die Stadt unterstützt den Fortbestand dieses Erfolgsmodells durch das sogenannte „Linzer Modell zur Forcierung des förderbaren Wohnbaus”. Dadurch können unter bestimmten Voraussetzungen Flächen in geeigneter Lage – mit einer bereits bestehenden guten Infrastruktur – zu einem gewissen Anteil dem geförderten Wohnbau zugeführt werden. So wird garantiert, dass besonders im innerstädtischen Bereich auch eine soziale Durchmischung stattfindet.

Wohnen beim See, Foto: GIWOG

Die erste Bauetappe des Wimhölzel-Hinterlands ist fertig, Foto: PTU, H.P.

Wimhölzel-Hinterland

Ein aktuelles Beispiel für den in Linz boomenden sozialen Wohnbau ist das Wimhölzel-Hinterland im Franckviertel, wo die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz in vier Etappen zeitgemäße und energieeffiziente Wohnungen baut.

Im Herbst dieses Jahres wurde die erste Bauphase fertiggestellt, die ersten 101 Wohnungen wurden an die Mieter*innen übergeben. 28 Wohnungen davon wurden speziell für das Altersgerechte Wohnen gestaltet.

In den nächsten vier Jahren soll das Großprojekt fortgeführt werden. In weiteren drei Etappen sollen im Franckviertel in Summe bis zu 430 Wohnungen entstehen. Im Rahmen des Vorhabens wird auch der derzeitige Billa vom Lonstorfer Platz an die Ebenhochstraße, gegenüber dem bekannten Kiosk, umziehen. Auf dem Gebäude des neuen Supermarkts wird es auch ein begrüntes Dach geben.

Stadtrat Dietmar Prammer sieht in der neuen Wohnanlage ein neues Aushängeschild für das „Quartier“ Franckviertel. „Hier entsteht leistbarer und hochwertiger Wohnraum mit modernem Standard, der nicht nur die Wohn- und Lebensqualität der Mieterinnen und Mieter steigert, sondern auch das Franckviertel aufwertet. Zudem wurden und werden die Bewohnerinnen und Bewohner von der Stadt bei der schrittweisen Übersiedlung aus ihren früheren Heimstätten in die neue Wohnanlage im Rahmen eines Sozialplans unterstützt.“

Gleichzeitig mit der Besiedlung des ersten Abschnitts des Neubaus der Wohnanlage Wimhölzel-Hinterland hat die GWG gemeinsam mit der Linz AG ein neuartiges Abfallsammelsystem realisiert. Denn alle Wohnanlagen wurde mit sogenannten Unterflur-Abfallbehältern ausgestattet. Unterflurbehälter sind unterirdische Abfallbehälter mit oberirdischen Einwurf-Säulen und stellen ein modernes sowie nachhaltiges Abfallsystem dar.

Das Unterflur-Abfallentsorgungssystem bietet eine effiziente und vor allem flächenschonende innovative Lösung für die Entsorgung von Abfällen für die GWG-Bewohner*innen. Die Vorteile dieser Lösung bestehen in einem Wegfall der bisher dafür benötigten Flächen innerhalb des Gebäudes für die Abfallbehälter. Darüber hinaus lässt sich damit auch eine Reduktion von unangenehmen Gerüchen innerhalb eines Gebäudes erzielen. Diese Flächen stehen so den Bewohner*innen für andere Nutzungen – wie beispielsweise Fahrradabstellplätze – zur Verfügung.

Kooperatives Verfahren bei der Planung

Bei der Planung und Entwicklung des gesamten Projekts kam ein Kooperatives Verfahren zur Anwendung, an dem alle Stakeholder*innen beteiligt waren. Den Mieterinnen und Mietern kam bzw. kommt bei der Gestaltung ihrer neuen Heimstätten größtmögliches Mitspracherecht zu.

Die zweite Etappe des Projekts wurde mit den Abbrucharbeiten der alten, nicht mehr sanierungsfähigen Häuser bereits gestartet. Bis Ende 2025 sollen im Rahmen der zweiten Etappe weitere 89 Wohnungen entstehen.

Projekt “Linz mit Ambitio3xn”

Das Franckviertel ist neben dem Universitätsviertel in Urfahr jener Linzer Stadtteil, der aktuell ein besonderes Entwicklungspotential hat und daher im Fokus der Linzer Stadtplanung steht.

Denn nicht nur das Wimhölzel-Hinterland, sondern auch die Häuser der sogenannten Gölsdorfsiedlung bieten die Chance, zeitgemäßen Wohnraum unter größtmöglicher Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zu errichten.

Das planerische Instrument dazu ist das bis zum Jahr 2028 ausgelegte Projekt „Linz mit Ambition3xen” mit Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Gasinfrastruktur und zur Förderung der sanften Mobilität. Dabei geht Linz als Pionierstadt mit gutem Beispiel voran und motiviert andere Städte zur Zusammenarbeit.

„Linz mit Ambitio3xn“ hat zum Ziel, Lösungen für die Bereiche Energie, Mobilität und Gebäude zu erarbeiten. Dabei arbeiten die Stadt Linz, die GWG und die Linz AG eng zusammen.

Ein wesentliches Ziel von „Linz mit Ambitio3xn“ ist die Dekarbonisierung, das heißt der Ersatz von Gasheizungen durch E-Herde oder Fernwärme.

Das Franckviertel nimmt dabei eine Modellrolle zur Erreichung von Klimaneutralitätszielen im Stadtteil ein. Die diesbezüglichen Erfahrungen im Rahmen der Projektrealisierung sollen später auch in anderen Stadtteilen von Linz angewendet bzw. anderen Städten zugänglich gemacht werden.

Das bereits beim Wimhölzel-Hinterland angewandte kooperative Verfahren soll künftig verfeinert und auf neue Füße gestellt werden. Ein neues Anwendungsfeld dafür ist die sogenannte Gölsdorfsiedlung, wo mehr als 170 Wohnungen aus dem Eigentum der ÖBB durch drei Bauträger (einer davon ist die GWG) erworben wurden und mittels Reconstructing einer neuen Nutzung für Wohnbauzwecke zugeführt werden sollen. Die Realisierung dieses Projekts erfolgt derzeit unter Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der beteiligten Stakeholder (Stadtplanung, Errichter, Eigentümer, Architekten etc.) in einem großangelegten Kooperativen Verfahren.

Sommerfeld Ebelsberg

Das kooperative Verfahren nimmt auch eine Schlüsselrolle bei der Realisierung des größten Stadterweiterungsprojektes der kommenden Jahre, der künftigen Bebauung des Sommerfelds Ebelsberg, ein. Nach langjährigen Vorplanungen kommt nun Bewegung in dieses Projekt. So ist für das Frühjahr 2024 der Start für die Sanierung der ehemaligen Kaserne im Gebäude geplant. Nach einer entsprechenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beginnt die Erarbeitung der Bebauungs- und Flächenwidmungspläne für gesamte Gebiet der derzeit noch unbebauten Teile des Kasernenareals sowie die dahinterliegenden Sommergründe.

Die Stadterweiterung in Ebelsberg ist ein Beispiel für die Anwendung des Linzer Modells für den sozialen Wohnbau. So wie bei anderen großen Projekten in Linz ist eine Beteiligung der Bauträger an den Infrastrukturkosten sowie am geförderten Wohnbau vorgesehen.

Auf dem Kasernenareal befinden sich elf denkmalgeschützte Gebäude. Angestrebt werden eine nachhaltige Sanierung und Revitalisierung des Bestands. Neun der Gebäude werden zu Wohnhäusern umgebaut, eines wird einen Kindergarten beherbergen und eines wird als Bürogebäude dienen. Das Ziel ist qualitativ leistbares Wohnen in Verbindung mit Freizeit und Arbeit vor Ort für die Bewohner*innen. Jede Wohnung erhält zudem einen eigenen Freibereich in Form eines Balkons oder Garten.

Wohnen in den sanierten ehemaligen Kasernengebäuden, Rendering WSF Privatstiftung

Damit beginnt die Entstehung eines neuen Stadtteils „Sommerfeld Ebelsberg“. Dieser umfasst neben dem genannten Gebäudebestand auch den derzeit noch unbebauten Teil des Kasernenareals sowie die dahinterliegenden Sommergründe, auf denen die Neue Heimat, die WAG und GIWOG leistbare Wohnungen errichten. Insgesamt sind rund 3.000 Wohneinheiten für mehr als 6.000 Menschen in diesem lebendigen, neuen Stadtteil geplant.

In dem durchmischten und lebedingen Stadtviertel sollen neben Arbeitsplätzen auch kulturelle und soziale Einrichtungen Platz finden sowie ein vielfältiges Angebot an Geschäften bestehen. Der Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen wird in den Planungen angepasst. Des Weiteren ist auch die Schaffung einer medizinischen Versorgung für die künftigen Bewohner*innen vor Ort im Stadtteil vorgesehen.

Bebauungs- und Flächenwidmungsplanänderungen 2023

Als zentrales Steuerungselement für die Weiterentwicklung der Stadt und für eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung in sozialer, wirtschaftlicher und infrastruktureller Hinsicht fungieren die Bebauungsplan- und Flächenwidmungsplanänderungen.

Für das Jahr 2023 wurden 19 Bebauungsplan- und 15 Flächenwidmungsplanänderungen positiv beschlossen. Zusätzlich wurden die Projektwerber*innen in insgesamt 25 Planungskosten- und Infrastrukturkostenvereinbarungen an den öffentlichen Ausgaben beteiligt, die als Folge ihrer Bauvorhaben anfallen.

Diese Maßnahmen bilden den Rahmen für eine nachhaltige und sozial verträgliche Stadtentwicklung und berücksichtigen sowohl die Interessen der Stadt Linz als auch die der betroffenen Grundeigentümer*innen und Projektbetreiber*innen.

Die Stadt Linz prüft jeden Antrag im Einzelfall genau und entscheidet nach umfassender inhaltlicher Abklärung in der Folge, ob ein Änderungsantrag den städtischen Planungszielen entspricht oder nicht. Zudem muss der Linzer Gemeinderat dem Antrag noch final zustimmen und ihn beschließen.

Zum Stichtag Anfang Dezember wurden im Magistrat Linz über 300 Bauverfahren beantragt. Diese wurden zum Teil bereits genehmigt, zum Teil befinden sie sich noch im Verfahren. In den letzten Jahren gab es bei den Bauanzeigen sowie den Bauverfahren einen geringen Rückgang. Anzumerken ist dabei, dass mittlerweile rund ein Drittel aller Bauanzeigen, Planänderungsbewilligungen darstellen. Dies wird etwa durch Korrekturen mangelhafter bzw. fehlerhafter Einreichungen verursacht, stellt aber gleichwohl einen nicht zu unterschätzenden Aufwand für die Baubehörde dar.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Planungsstadtrat Dietmar Prammer zum Thema „Bilanz des Planungsressorts 2023/Ausblick auf 2024“)

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