Medienservice vom: 26.06.2025

Nachruf für Prof. Felix Dieckmann Bürgermeister Dietmar Prammer bedauert großen Verlust des Künstlers

Mit großem Bedauern nehmen wir den Verlust von Prof. Felix Dieckmann zur Kenntnis, der heuer bereits am 27. April im 78. Lebensjahr verstorben ist. Die Stadt Linz verliert mit ihm nicht nur einen herausragenden Künstler, sondern auch einen leidenschaftlichen Kulturbotschafter, der über Jahrzehnte hinweg das kulturelle Leben unserer Stadt mitgeprägt hat.

Geboren in Lüdenscheid in der damaligen Bundesrepublik Deutschland, fand Felix Dieckmann vor rund vierzig Jahren in Linz seine künstlerische Heimat. Hier wirkte er als Opernregisseur und bildender Künstler – zwei Ausdrucksformen, die er mit außergewöhnlicher Intensität und Eigenständigkeit verfolgte. 

Für sein vielfältiges Schaffen wurde ihm 2022 die Kulturmedaille der Stadt Linz verliehen – eine Auszeichnung, die seine Verdienste um das kulturelle Leben unserer Stadt würdigt. Im selben Jahr wurde er auch mit dem Kulturehrenzeichen des Landes in Silber ausgezeichnet.

Nach einem Studium der Geschichte und Germanistik in Düsseldorf und einer kurzen Tätigkeit als Lehrer, führte ihn sein Weg an das Landestheater Linz. Dort inszenierte er über vierzig Opern und Operetten, darunter eindrucksvolle Produktionen wie Gounods „Romeo und Julia“, Mussorgskis „Der Jahrmarkt von Sorotschinzy“ und Poulencs „Gespräche der Karmelitinnen“. Auch Klassiker wie „Carmen“ und „Don Giovanni“ interpretierte er mit unverwechselbarer Handschrift. Daneben war er noch Professor am Brucknerkonservatorium Linz.

Mit ebenso großer Leidenschaft widmete sich Dieckmann der bildenden Kunst. Über sechzig Einzelausstellungen und zahlreiche internationale Beteiligungen zeugen von seinem Schaffen. Sein bevorzugtes Medium war der Farbholzschnitt – eine Technik, die er meisterhaft beherrschte und mit der er tiefgründige Themen wie Vergänglichkeit, Glaube und Menschenwürde bearbeitete.

Sein Werkzyklus „Bilder vom Sterben“, gezeigt im Landesmuseum, wurde durch die „Bilder zur Auferstehung“ ergänzt und fand sogar in einer Kirche in New York Beachtung. Mit dem Zyklus „Geschwister“ setzte er ein künstlerisches Zeichen für interreligiösen Dialog und Frieden – erstmals präsentiert in Jerusalem, später auch in Rom, Wien und Linz, wo ich persönlich die Ehre hatte, die Ausstellung im Alten Rathaus zu eröffnen.

Seine Arbeiten wurden weltweit gezeigt – in Chengdu, Tokio, Nagasaki und in der Linzer Partnerstadt Nasushiobara. Besonders Japan war ihm ein Herzensanliegen. Auch in der Drucktechnik blieb er innovativ: Zuletzt beschäftigte er sich mit „Mokulitho“, einer faszinierenden Verbindung von Holzschnitt und Lithografie.

Felix Dieckmann war ein Solitär – ein Künstler, der sich unabhängig von Moden und Strömungen entwickelte, stets seiner inneren Stimme folgend. Sein Atelier in der Waldeggstraße war ein Ort der Begegnung, der Inspiration und des Dialogs.

Die Stadt Linz verneigt sich in Dankbarkeit vor einem großen Künstler und Menschen. Sein Werk wird weiterleben – in den Theatern, Museen und Herzen jener, die ihm begegnen durften.

Dietmar Prammer
Bürgermeister der Stadt Linz

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