Vorschau auf das kommende Jahr 2026 Bürgermeister Prammer informiert über die Linzer Top-Projekte
Das Jahr 2025 neigt sich dem Ende zu. Zahlreiche Projekte konnten erfolgreich umgesetzt werden. Entsprechend optimistisch blickt Bürgermeister Dietmar Prammer auf das kommende Jahr, in dem wichtige Weichen für die Zukunft der Stadt gestellt werden.
„2026 wird für Linz ein gutes Jahr. Wir bringen eine Vielzahl an Projekten auf den Weg, die die Lebensqualität in unserer Stadt weiter verbessern. Klimaschutz, eine attraktive Innenstadt, der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und starke soziale Leistungen haben dabei absolute Priorität“, so Bürgermeister Dietmar Prammer.
Linz ist auf gutem Weg: Schlüsselprojekte der Energiewende und der Stadtentwicklung schreiten voran, der öffentliche Verkehr wird weiter ausgebaut und modernisiert. Auch kulturell dürfen sich die Linzer*innen und Gäste 2026 wieder auf ein vielfältiges Programm freuen – von etablierten Highlights wie dem Pflasterspektakel und den Linz AG Bubbledays bis hin zur Ars Electronica und dem Internationalen Brucknerfest. Mit Norbert Trawöger als Artistic Director und Kai Liczewski als Executive Director setzt die LIVA künftig auf kompaktere Formate und eine stärkere Öffnung des Brucknerhauses in Richtung Stadt.
Parallel dazu setzt die Stadt auf eine moderne, effiziente Verwaltung. Einsparungen von rund fünf Millionen Euro werden durch strukturelle Weiterentwicklungen, Digitalisierung und den gezielten Einsatz von KI erzielt – ohne Qualitätsverlust für die Bürger*innen.
Industriestadt und Klimaschutz: Photovoltaik, Fernwärme und Wasserstoff
Einen zentralen Beitrag zur Klimaneutralität leisten die Linzer Leitbetriebe – allen voran die voestalpine, die Linz AG und die Stadt Linz selbst. Mit dem Projekt „greentec steel“ ist die voestalpine auf Kurs: 2026 nimmt der Elektrolichtbogenofen in Linz Gestalt an und ermöglicht ab 2027 eine deutliche CO₂-Reduktion.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die städtische Photovoltaik-Offensive. Bis Ende 2025 wurden bereits 17 Anlagen auf städtischen Gebäuden errichtet. Sie liefern rund 3.000 kWp Leistung und haben über 70 Tonnen CO₂ eingespart. Der Ausbau läuft bis 2028 weiter – allein 2026 gehen neun weitere Anlagen ans Netz. Insgesamt investiert die Stadt dafür rund 20 Millionen Euro.
Die Linz AG setzt parallel auf innovative Großprojekte: Ein Wärmewandler – eine Kombination aus Kondensations- und Wärmepumpenanlage – soll ab 2027 den nicht-fossilen Anteil der Fernwärme um bis zu 15 Prozent erhöhen. Zudem gewinnt Wasserstoff zunehmend an Bedeutung. Die Linz AG arbeitet gemeinsam mit Partnern wie Bosch an der Versorgung erster Abnehmer mit grünem Überschuss-Wasserstoff und entwickelt Linz zu einer Sektorkopplungs-Drehscheibe.
Auch die Fernwärme-Offensive wird fortgesetzt. Ziel ist es, bis zu 110.000 Wohnungen an das Netz anzuschließen. Für Haushalte, bei denen das nicht möglich ist, bietet die Linz AG Alternativen wie Wärmepumpen oder Pelletsheizungen inklusive langfristiger Betreuung an.
Stadtentwicklung: Fokus Innenstadt und neue Stadtquartiere
Ab 2026 beginnt die Umsetzung der Innenstadtstrategie. Dafür sind Investitionen von 5,6 Millionen Euro vorgesehen. Geplant sind unter anderem die Neugestaltung des Volksgarten-Eingangsbereichs sowie erste Maßnahmen am Urfahrmarktgelände. Ergänzend werden rund 3,1 Millionen Euro in Klimawandelanpassung investiert – etwa in Baumpflanzungen.
Ein markantes Zeichen setzt das neue Stadtquartier bei der Tabakfabrik: Mit dem „Quadrill“ entsteht bis Frühjahr 2026 ein multifunktionaler Gebäudekomplex mit Wohnen, Arbeiten, Nahversorgung, Gesundheitsangeboten und Hotel. Damit wird die Tabakfabrik als Herzstück der Digitalen Meile weiter gestärkt. Bis zu 5.000 Arbeitsplätze werden hier künftig Platz finden.
Ebenfalls im Umfeld entsteht der Dynatrace-Campus für rund 1.500 internationale Expert*innen – inklusive öffentlich zugänglicher Grünflächen und eines zweisprachigen Betriebskindergartens.
Auch in anderen Stadtteilen wird intensiv gebaut: vom Franckviertel über das Gölsdorf-Quartier bis nach Ebelsdorf. Insgesamt sind rund 2.000 Wohnungen in Bau, weitere 5.000 in Bewilligung oder Planung. Der hohe Anteil an gemeinnützigem Wohnbau sorgt für stabile Mieten und soziale Ausgewogenheit.
Mehr Mitsprache: Bürger*innenbefragung und Stadtteilgespräche
Nach der letzten Befragung 2017 führt die Stadt im Frühjahr 2026 erneut eine Bürger*innenbefragung durch. Ziel ist es, Stimmungen, Anliegen und Erwartungen der Linzer Bevölkerung zu erfassen und mit früheren Ergebnissen zu vergleichen. 45.000 zufällig ausgewählte Personen erhalten eine Einladung zur anonymen Online-Teilnahme.
Die Ergebnisse fließen in politische Entscheidungen und in das neue Örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) ein. Im Herbst 2026 werden die Resultate bei Stadtteilgesprächen in den Volkshäusern präsentiert – verbunden mit direktem Austausch mit Politik und Verwaltung.
Neues Wirtschaftsprogramm für Linz
Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen bleibt Linz ein starker Standort – mit hoher Gründungsdynamik und wachsender Bedeutung als IT- und Innovationshub. Um diese Position weiter auszubauen, erarbeitet die Stadt ein neues Wirtschaftsprogramm (WiP NEU).
„Innovationen von heute sind die Arbeitsplätze von morgen. Unser Ziel ist es, den wirtschaftlichen Wandel aktiv zu gestalten und Linz langfristig wettbewerbsfähig zu halten“, betont Bürgermeister Prammer.
Das Programm umfasst acht Arbeitspakete – von Standortmarketing über Entbürokratisierung bis zur Industrietransformation – und richtet sich an KMUs, Großbetriebe, Startups und die Zivilgesellschaft. Grundlage ist eine breit angelegte Unternehmensbefragung, deren Ergebnisse Anfang 2026 präsentiert werden.
Mobilität: Öffentlicher Verkehr im Fokus
2026 bringt spürbare Verbesserungen im öffentlichen Verkehr. Die neue Buslinie 13 wird vorbereitet, gleichzeitig ermöglicht sie eine neue Führung der Linie 12, die künftig den Hauptbahnhof direkt mit der Digitalen Meile verbindet. Ab Sommer 2026 wird zudem die Linie 26 vollständig elektrisch betrieben.
Insgesamt investiert die Stadt rund 15 Millionen Euro in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
Verwaltung von morgen und soziale Schwerpunkte
Die Stadt Linz treibt 2026 die Digitalisierung der Verwaltung weiter voran – etwa mit dem digitalen Bauverfahren, KI-gestützten Services und einer zentralen Bürger*innenplattform. Ziel ist ein einfacher, schneller Zugang zu Leistungen – für Bevölkerung und Wirtschaft gleichermaßen.
Gleichzeitig bleibt der soziale Zusammenhalt im Fokus. Schwerpunkte liegen bei Kinderbetreuung, Schulen und Senior*innen. Allein 2026 fließen 2,4 Millionen Euro in die Sanierung von Schulen, langfristig sind 36 Millionen Euro für den Ausbau bis 2030 vorgesehen. Der Zuschuss für die Seniorenzentren Linz GmbH steigt auf 3,8 Millionen Euro.
Neue Integrationsstrategie „Linz 2026+“
Mit einem breit angelegten Beteiligungsprozess arbeitet die Stadt an einer neuen Integrationsstrategie. Gemeinsam mit Expert*innen, Organisationen und der Bevölkerung werden zentrale Handlungsfelder definiert. Wissenschaftlich begleitet wird der Prozess von der JKU Linz. Die Strategie „Linz 2026+“ soll im Herbst 2026 vorliegen und als Leitlinie für ein gutes Miteinander dienen.