Medienservice vom: 20.03.2024 |Downloads zur Meldung

Am Puls der Zeit: KI-Strategie der Stadt Linz im Fokus Bürgermeister Klaus Luger: „Linzer KI-Strategie nimmt Vorreiterrolle für eine agile Zukunft ein!“

Künstliche Intelligenz (KI) spielt im digitalen Wandel eine zentrale Rolle. Auch die Stadt Linz treibt diese Digitalisierungs-Ära neben zukunftsweisenden Programmen nun mit einer eigens erarbeiteten KI-Strategie voran. Damit entwickelt sich Linz verstärkt zum österreichweiten KI-Hub. Die städtische KI-Strategie legt den strategischen Rahmen für die Umsetzung von KI-Projekten und Services fest. Durch den Einsatz von KI am Magistrat soll ein Mehrwert für die Mitarbeiter*innen sowie Bürger*innen geschaffen werden.  

Die Zielsetzung besteht darin, eine effiziente Anwendung in Verwaltung, Bürgerservices und Wirtschaft zu gewährleisten, während gleichzeitig ein verantwortungsbewusster und nachhaltiger Einsatz sichergestellt werden soll. Mithilfe einer Pionier*innengruppe entsteht eine zentrale Anlaufstelle für KI. Diese Gruppe identifiziert mögliche Einsatzgebiete und unterstützt in der Ausarbeitung von Konzepten sowie Umsetzung. Effiziente Kommunikation mit Bürger*innen, eine agile Verwaltung, der Einsatz von Geoinformatik sowie eine smarte Gebäudewartung sind wesentliche Zielsetzungen dieser vorliegenden KI-Strategie. Parad-beispiele dafür sind etwa Bescheide in einfacher Sprache, die Protokollierung von Gemeinderatssitzungen sowie die Erfassung des öffentlichen Raums. 

„Als digitales Herz der Region müssen und wollen wir uns diesem äußerst zukunftsträchtigen Thema stellen. Die Entwicklung einer KI-Strategie ist ein weiteres Bekenntnis, am Puls der Zeit zu bleiben. Dieses Bekenntnis erwarte ich mir auch bundesweit. Die Stadt Linz übernimmt wieder einmal eine Vorreiterrolle und gestaltet den Prozess aktiv. Nichtsdestotrotz bedarf es einer weitreichenderen Unterstützung durch den Bund. Es ist längst an der Zeit, national Strukturen zu etablieren bzw. rascher und agiler auf neue Technologien zu reagieren. Ansonsten verliert Österreich den Anschluss in dieser digitalen Zukunft. Denn in diesen neuen Technologien liegen große Chancen, die alsbald effektiv genutzt werden sollen. Die KI-Strategie der Stadt Linz bildet dabei den Rahmen für das künftige Handeln“, betont Bürgermeister Klaus Luger. 

„Künstliche Intelligenz ist einer der Bausteine der digitalen Transformation, inmitten derer wir uns aktuell befinden. Auch für die Stadt Linz bedeuten diese Entwicklungen, Veränderungen auf vielen Ebenen, so wie auch auf die tägliche Arbeit. Mit der Entwicklung der KI-Strategie, als Teil der Unternehmensstrategie, wollen wir die Chancen und Risiken für die tägliche Arbeit abwägen. Ich bin überzeugt, dass wir mit einer klugen Integration von KI-Technologien unsere Stadt weiter stärken und gut für die Zukunft rüsten. Dabei werden vor allem Effizienz in der Verwaltung und Verbesserung der Serviceleistung für die Bürger*innen im Fokus stehen“, sagt Magistratsdirektorin Mag.a Ulrike Huemer. 

Effiziente Kommunikation durch KI: Bürger*innenservice der Zukunft

Durch die Integration von KI in das Bürger*innenservice erfolgt eine effizientere und bürger*innenfreundlichere Kommunikation. Eine KI gestützte Wissensdatenbank sowie intelligente Chatbots helfen dabei. Sprachbarrieren sollen durch mehrsprachige KI-Systeme abgebaut werden.

Effizienzsteigerung: Agile Verwaltung

Automatisierung von Routinetätigkeiten ermöglicht eine schnellere Erledigung von Aufgaben. Dadurch erfolgt eine optimale Ressourcennutzung, die es den Mitarbeiter*innen ermöglicht, sich auf komplexere und wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren. Beispielsweise werden mit Inkrafttreten des Informationsfreiheitsgesetzes, welches den Zugang zu behördlichen Informationen regelt, unzählige Dokumente geprüft und sensible Informationen durch Schwärzungen geschützt werden müssen. Weiter steht die Erstellung von Bescheiden in einfacher Sprache im Fokus.

Effizientes Personal-Management im öffentlichen Dienst: KI als unterstützende Kraft
Die Integration von KI im HR-Management bietet Unterstützung bei der Bewerber*innenauswahl, personalisierte Weiterbildungsempfehlungen, unterstützt die datenbasierte Entscheidungsfindung, fördert Vielfalt, hilft bei Arbeitsklima-Analysen und treibt die Automatisierung von Routineaufgaben voran. Es ist dabei besonders wichtig zu beachten, dass die Einführung von KI im HR-Management sorgfältig gesteuert und ethisch verantwortungsbewusst umzusetzen ist - insbesondere im öffentlichen Dienst, wo Transparenz, Fairness und Gleichberechtigung eine besonders große Bedeutung zukommen.

GEO KI: Eine Revolution in der Stadtverwaltung durch Geoinformatik und Künstliche Intelligenz  

Der Einsatz von GEO KI in der Stadtverwaltung bietet durch datengetriebene Entscheidungen verbesserte Stadtplanung, die Überwachung der Luft- und Wasserqualität sowie die Verkehrsoptimierung. Ein erster konkreter Schritt erfolgt für die Zustandserhebung von Straßen und Gebäuden.

Smart in die Zukunft: Die Revolution der Gebäudewartung mit KI

Die Stadtverwaltung setzt auf KI in der Gebäudeverwaltung, um frühzeitig Probleme zu erkennen, bevor sie zu größeren Schäden führen, und kann somit Kosten nachhaltig reduzieren. Außerdem lässt sich der Energieverbrauch optimieren und erneuerbare Energieressourcen effektiver nutzen. So werden ebenfalls Kosten reduziert und ein wichtiger Beitrag zur Verwirklichung der städtischen Klima- und Umweltziele geleistet.

Rechtlicher Rahmen

Bei allen von der Stadt entwickelten und genutzten KI-Lösungen wird höchster Wert auf die Einhaltung der seit Mai 2018 EU-weit geltenden Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gelegt. 
Mit der 2022 eingeführten Data Excellence Strategie stellt die Stadt Linz eine hohe Datenqualität und moderne Verarbeitungsstandards sicher. Diese Strategie bildet besonders für KI-Anwendungen eine solide Grundlage, da die Leistungsfähigkeit und Genauigkeit dieser Anwendungen eng mit der Qualität der zugrundeliegenden Daten verknüpft sind. 

Die Europäische Union hat durch den European AI Act ein umfassendes Regelwerk für den Einsatz von KI-Systemen entwickelt. Der EU-Ansatz für künstliche Intelligenz legt den Fokus auf Exzellenz und Vertrauen, mit dem Ziel, die Forschungs- und Industriekapazitäten zu stärken und dabei gleichzeitig Sicherheit und Grundrechte zu gewährleisten. Der AI Act formuliert einen Ansatz, der auf Risikobewertung basiert und vier verschiedene Risikostufen (minimales oder kein Risiko, begrenztes Risiko, hohes Risiko, inakzeptables Risiko) umfasst. Der Magistrat geht davon aus, dass sich der Großteil der in der Stadt eingesetzten KI-Systeme auf den beiden unteren Risikostufen befinden werden.

European AI Act: 4 Risikostufen (Grafik: Stadt Linz)

Guidelines zum Einsatz von KI

Im August 2023 erhielten die Mitarbeiter*innen des Magistrates erste Leitlinien für KI im Arbeitsalltag. Diese Guidelines geben praktische Hinweise zum verantwortungsvollen Einsatz von KI und zeigen auf, wo andere Abteilungen und Stellen einzubinden sind. 

Aktuell sind folgende fünf Leitlinien definiert: 

  • Datenschutz und Amtsgeheimnis wahren 
  • Urheberrecht und geistiges Eigentum respektieren 
  • Menschliche Kontrolle sicherstellen 
  • Fairness und Nichtdiskriminierung gewährleisten 
  • Dokumentation von Best Practice Beispielen.

Die Pionier*innen-Gruppe

Die KI-Pionier*innengruppe wird eine zentrale Anlaufstelle sowie eine entscheidende Orientierungshilfe für all jene sein, die Fragen zur Anwendung von KI haben, ein KI-Projekt initiieren möchten oder ihr Wissen teilen wollen. 

Zentrale Aufgaben dieser Gruppe liegen in:

  • Identifikation von Anwendungsfällen im Magistrat Linz, in denen KI einen Mehrwert bieten kann 
  • Regelmäßiger Austausch zu aktuellen und potenziellen Entwicklungen und Anwendungsfällen 
  • Erarbeitung von Bewertungskriterien, die als Entscheidungsgrundlage von potenziellen KI-Anwendungen dienen 
  • Anlaufstelle für Fragen rund um AI-Regulierungen wie den European AI Act 
  • Regelmäßiger Austausch mit externen Expert*innen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

Interne Ziele: Fokus auf Prozesse

  • Wissensmanagement: Durch KI-basierte Systeme wie etwa einem internen Chatbot sollen abteilungsübergreifend Informationen rasch und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden.
  • Vereinfachung interner Prozesse und Abläufe: zum Beispiel Protokollierung, Zusammenfassung von Dokumenten und Kommunikationsflüssen bzw. Akten. 
  • Gebäudeverwaltung: KI soll einen wesentlichen Beitrag zu gesteigerter Energieeffizienz und dem Management des Gebäudeportfolios der Stadt liefern. 
  • Bewirtschaftung des öffentlichen Raums: KI wird bei der Nutzung von Geodaten zur optimalen Bewirtschaftung des öffentlichen Raumes unterstützen. 
  • Kostensenkung und Demokratisierung: Generative KI-Lösungen lassen sich kostengünstig ausrollen und ermöglichen es, das Potenzial von KI einem großen Kreis an Mitarbeiter*innen gleichermaßen zur Verfügung zu stellen.

Externe Ziele: Entwicklung der Services

  • Unterstützung bei Verwaltungswegen: Durch intelligente Vorschläge von Textblöcken oder dem Vollständigkeitscheck angehängter Unterlagen kann KI einen Mehrwert bei der Einreichung von Anträgen liefern. 
  • Verfügbarkeit von Informationen: Das automatisierte Online-Informationsangebot, der KI Chatbot Elli, wird durch den Einsatz von Large Language Models weiter ausgebaut. 
  • Abbauen von Sprachbarrieren: KI soll dabei unterstützen, Bürger*innen mit fremden Muttersprachen ein möglichst gleichwertiges Service anbieten zu können.

Übersicht zu KI-Projekten in Linz

  • KI-basierte Suche: Eine KI-gestützte Suche soll auf der städtischen Website linz.at sowie im städtischen Intranet zum Einsatz kommen. Dadurch sollen die Inhalte noch leichter und integriert zugänglich gemacht werden. Besonders vorteilhaft ist die Anwendbarkeit in verschiedenen Sprachen, was einen bedeutenden Fortschritt in Bezug auf Barrierefreiheit darstellt. 
  • Company GPT: Basierend auf den Vektordaten, die für die KI-gestützte Suche und den KI-Chatbot entwickelt wurden, wird ein Company GPT für den Magistrat Linz eingeführt. 
  • Pionier*innengruppe: Zentrale Erstanlaufstelle für alle Belange rund um KI. 
  • KI-gestützte ELAK-Nutzung: Ziel dieses Projekts ist das bessere Durchsuchen und schnellere Zusammenfassen des Elektronischen Aktes (ELAK). 
  • Computer Vision / GEO KI: Die Erfassung und regelmäßige Dokumentation des Zustandes von Objekten im öffentlichen Raum, wie Verkehrszeichen, Ampeln, Mülleimern, Bäumen, Radständern und Fahrbahnoberflächen, ist eine wichtige Aufgabe zum Erhalt der öffentlichen Infrastruktur. Diese Daten stellen die Grundlage für Maßnahmen zur Erhaltung und Planung der Stadt dar. Durch den Einsatz von KI können diese Prozesse nicht nur effizienter gestaltet, sondern auch die Basis für den Zuzug weiterer Bürger*innen geschaffen werden. 
  • Facility Management und Property Technology: Die Planung, Konstruktion, der Betrieb und die Erhaltung von öffentlichen Gebäuden bedeuten für den Magistrat erheblichen Aufwand. Durch den Einsatz von KI über den gesamten Lebenszyklus dieser Gebäude ergeben sich neue Chancen, diese Herausforderungen effizienter zu bewältigen. KI kann helfen, Potenziale für Energieeffizienz zu erkennen und umzusetzen. Dies spart einerseits Kosten und trägt andererseits zur Einhaltung von Umweltauflagen bei. Zudem beschleunigt KI behördliche Prozesse, verkürzt zum Beispiel Bearbeitungszeiten von Baugenehmigungen und vereinfacht die Kommunikation zwischen verschiedenen Behörden. Neben diesen Vorteilen spielt KI auch eine entscheidende Rolle in sicherheitsrelevanten Aspekten. Sie kann zur Überwachung und Wartung von Gebäudeinfrastrukturen eingesetzt werden, indem sie um Beispiel die Integrität von Baustrukturen kontinuierlich überwacht und vorzeitige Wartungsbedarfe erkennt. Durch die Integration von KI in die Verwaltung öffentlicher Gebäude können Städte und Gemeinden nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch die Lebensqualität ihrer Bürger*innen verbessern. 
  • Creative AI: Im Rahmen ihrer täglichen Arbeit erstellen der Magistrat und die Geschäftsbereiche regelmäßig Informations- und Kommunikationsmaterialien. Die Erstellung dieser Materialien beansprucht interne Ressourcen, bringt oft hohen Abstimmungsaufwand mit sich und erfordert mitunter den Zukauf von Lizenzbildern für die Gestaltung von Sujets. Um dem steigenden Kommunikationsbedarf gerecht zu werden sind Lösungen, die den Erstellungsprozess beschleunigen, von großem Interesse.

Linz als digitales Herz der ganzen Region – Programm „Digitales Linz“  

Dieses Projekt ist Teil des strategischen Programms „Digitales Linz“. Ein Team aus magistratsinternen und externen Expert*innen beschäftigt sich im Auftrag von Bürgermeister Klaus Luger und unter Leitung von Magistratsdirektorin Mag.a Ulrike Huemer damit, die Stadt Linz als zukunftsfähigen Arbeits- und Lebensraum zu erhalten. Aktuelle Stärken werden dabei mit den Chancen für die Zukunft kombiniert.  

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Bürgermeister Klaus Luger und Magistratsdirektorin Mag.a Ulrike Huemer zum Thema KI-Strategie der Stadt Linz im Fokus)

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