Industrieschnee in Linz 1996, 1997, 1998

Während der Wintermonate kann bei bestimmten äußeren Umstände fallweise (in den letzten Jahren an etwa 1- 2 Tagen pro Jahr) ein Phänomen unter der landläufigen Bezeichnung „Industrieschnee“ beobachtet werden. Es handelt sich hierbei um Schneefall, welcher jeweils nur in einem begrenzten Bereich des Stadtgebietes (und auch darüber hinausgehend) beobachtet werden kann.

Zusammenfassung:

In Linz finden „Industrieschnee“-Episoden häufig in der ersten Jännerhälfte statt.

  1. Notwendig für die Bildung von „Industrieschnee“ sind jedenfalls starke Inversionen und Temperaturen um - 10 °C.

  2. Die beschneiten Flächen umfassen im Linzer Stadtgebiet meist den Bereich, welcher begrenzt ist von der Industrie im Osten,
    etwa der Bereich Salzburger Straße im Süden,
    ein Teil des Gebietes von Leonding im Westen,
    der Bereich Unionstraße im Norden.
    Das bedeutet, dass bei „Industrieschnee“-Episoden meist Ostwind vorherrschte. Eine Ausnahme bildet die „Industrieschnee“-Episode des Jahres 1990, bei welcher Nordwestwind herrschte und daher der windabwärts gelegene Bereich von Steyregg betroffen war.

  3. Wenn man sich die Form der beschneiten Flächen anschaut, so scheint es so zu sein, dass nicht alle Wasseremittenten an der Bildung von „Industrieschnee“ gleichermaßen beteiligt sind. Die Löschtürme der Kokerei dürften dabei einen maßgeblichen Anteil daran haben.

  4. Gegenüber normalem Schnee weist „Industrieschnee“ einen höheren Gehalt an Inhaltsstoffen auf (etwa Faktor 5).
    Dies liegt daran, dass die Schadstoffe im Zuge von Kondensation und Eisbildung bereits direkt in die Körner eingebaut werden und nicht mehr in die Luft gelangen. Für die Belastung des Bodens ergibt sich  dadurch jedoch kein Unterschied, da die Schadstoffe der Luft sonst erst verzögert durch Auswaschen und staubförmige Deposition in den Boden gelangen.
    Der Schnee weist gegenüber normalem Schnee einen relativ hohen pH-Wert und Nitratgehalt auf.  Der Nitratgehalt liegt jedoch weit unter dem EU-Grenzwert für Trinkwasser (gemessen: 11 mg/l, Grenzwert ab 1999: 30 mg/l, Linzer Leitungswasser: ca. 30 mg/l).

  5. Bei „Industrieschnee“-Episoden weist die Luftbelastung im Vergleich zu sonstigen Inversionswetterlagen geringe Werte auf, da die Schadstoffe bereits im Schnee eingebunden sind.

Publikation (PDF | 2,39 MB)

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