Energieversorgung

Durch die umfassende Nutzung der Sonnenenergie, durch Niedrigenergiebauweise und die Vermeidung einer sommerlichen Überhitzung konnte der Energiebedarf sehr stark gesenkt werden.

Die Abdeckung des restlichen Wärmebedarfes erfolgt durch die Fernwärme (Kraft-Wärmekopplung).

Solarenergie

Der Name solarCity steht für eine umfassende Nutzung der Sonnenenergie im Sinne der Europäischen Charta für Solarenergie in der Architektur und in der Stadtplanung von 1996. Der Begriff „Solar“ wird möglichst weit gefasst und beginnt bei der Planung der Gebäude nach den Grundsätzen der Solararchitektur. Dies umfasst die Nutzung passiver und aktiver Solarenergie und grenzt auch Möglichkeiten zur Verwendung erneuerbarer Energien nicht aus.

Der individuelle Zugang zur Sonne ergibt sich durch möglichst sonnige, helle Wohnungen mit großen Fensterflächen. Technisch gesehen dienen passive Solarnutzungen wie Sonnenfenster und Wintergärten neben einer Steigerung des Wohnkomforts für eine bessere Raumerwärmung im Winter. Sonnenkollektoren auf den Dächern der Häuser tragen aktiv zur Warmwassererwärmung bei.

Solararchitektur

Wesentliches Element der solaren Architektur ist die städtebauliche Ausrichtung der Gebäude nach solaren Gesichtspunkten. Die Abstände zueinander und die Höhen der Gebäude wurden so gewählt, dass auch in den Wintermonaten die Sonne direkt in die Wohnräume gelangen kann. Niedrigenergiebauweise, erreicht durch solararchitektonische Konzepte und bautechnische Maßnahmen sowie eine kompakte Bauweise und eine optimierte Wärmedämmung, wurde flächendeckend im Stadtteil solarCity umgesetzt. Diese auf breiter Basis eingeführte Niedrigenergiebauweise wurde somit zum Wegbereiter im sozialen Wohnbau in Oberösterreich.
In der solarCity findet man viele verschiedene Varianten der solaren Bauweise. Die Bandbreite reicht von, ostwest-orientierten tiefen Baukörpern mit großformatigen Fensterflächen über süd-orientierte Häuser mit sechs Meter hohen Wintergärten als Solarfassade bis hin zu Passivhäusern in unterschiedlichen Bauweisen. Es wird hier in einer Siedlung vor Augen geführt, wie man über die verschiedensten Zugänge zum Thema „Solares Bauen“ sehr gute Ergebnisse erzielen kann.

Vorbild und Förderung

Mit diesem offenen Ansatz der Stadt Linz für verschiedenste Aspekte der Sonnenenergienutzung und des ressourcenschonenden Bauens hat der neue Stadtteil solarCity die Chance erhalten, sich zu einem europäischen Musterbeispiel für Niedrigenergiebauweise mit alternativer Energieversorgung im sozialen Wohnbau zu entwickeln.
Zwölf Wohnungsgesellschaften beschlossen gemeinsam mit der Stadt Linz einen Vertrag, der unter anderem Richtwerte für die Solarenergiegewinnung und dem maximalen Energieverbrauch der Gebäude betraf. Dadurch wurden alle Wohnanlagen und öffentlichen Gebäude in Niedrigenergiebauweise mit Solaranlagen auf den Dächern errichtet.
Generell sollten in der solarCity mindestens 34 % des Warmwassers der Wohnanlagen mit Sonnenergie abgedeckt werden. In Wirklichkeit erreichen die Solaranlagen in der solarCity einen Deckungsgrad um die 50 %.

Die Stadt Linz unterstützte den Bau dieser Solaranlagen mit finanziellen Förderungen. Das städtische Fördermodell für Solaranlagen im kommunalen Wohnbau sieht einen Sockelbetrag von 720 Euro plus 150 Euro pro m² Kollektorfläche vor. Insgesamt installierten die zwölf Wohnungsgesellschaften etwa 3 500 m² an Solaranlagen auf den Dächern ihrer Gebäude.

Für den Energieverbrauch wurde festgelegt, dass eine maximale Energiekennzahl von 44 kWh/(m²a) für alle Gebäude in der solarCity nicht überschritten werden darf. Die Gebäude sind in der Regel sogar sparsamer als gefordert und so konnte über den Stadtteil gemittelt eine Energiekennzahl von 36 kWh/(m²a) erreicht werden.
Ebenso wichtig wie die Einhaltung der Energiekennwerte ist auch die Vermeidung der sommerlichen Überhitzung der Räume. Daher mussten alle Bauträger auch den Nachweis der Sommertauglichkeit ihrer Gebäude erbringen.

Fernwärme

Die Wärmeversorgung aller solarCity-Gebäude erfolgt über das Fernwärmenetz der LINZ GAS/WÄRME GmbH. Die Umsetzung begann im Frühling 2002 mit dem Bau der etwa 2000 m langen Versorgungsleitung (Durchmesser 150 mm) von Linz-Ebelsberg über die Hillerstraße und die Traundorferstraße bis zum Lunaplatz, dem Zentrum der „Sonnenstadt“. Als Transportleitung werden Mediumrohre aus Stahl mit einem Polyäthylenmantel verwendet. Die hochwertige Isolierung des Zwischenraums mit Polyurethanschaum sorgt für einen sehr niedrigen Wärmeverlust, der von der Erzeugungsanlage bis zum Verbraucher nur acht Prozent beträgt. Doch auch die umsichtige Planung nützt dem Ergebnis: Aufgrund der frühen Einbindung (1999) der damaligen ESG-Fernwärme in die Infrastrukturplanung der solarCity Linz-Pichling war es möglich, die Fernwärme-Leitungsaufschließung technisch und wirtschaftlich zu optimieren.

Erzeugungsanlage

Die LINZ AG ist einer der führenden Energiekonzerne in Linz und Oberösterreich. Im Mittelpunkt der Unternehmensphilosophie steht die Verantwortung für die Menschen im Versorgungsgebiet und die Umwelt. Mit der Modernisierung des Fernheizkraftwerks Linz-Mitte im Jahr 2004 und der Errichtung des 65 m hohen Fernwärmespeichers (Fassungsvermögen 35 000 m³) setzte das Unternehmen schon in den vergangenen Jahren wichtige Akzente in der heimischen Energiepolitik. Das neue Biomasse-Heizkraftwerk ist ein weiterer Meilenstein auf den Weg zur nachhaltigen, ökologisch orientierten Strom- und Fernwärmeversorgung von Linz. Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Fernwärme, der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung, wird ein Brennstoffnutzungsgrad von mehr als 85 Prozent erreicht – ein Spitzenwert. Die neue Anlage liefert jährlich etwa 17 Prozent des Fernwärmeabsatzes und stellt die Energieversorgung auf ein zusätzliches Standbein neben Erdgas und Öl. Somit leistet das neue Biomasse-Heizkraftwerk – übrigens das größte seiner Art in einer österreichischen Landeshauptstadt – auch einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen und des Einsatzes von Primärenergie. Ein Ziel, das sich auch das Projekt solarCity Linz-Pichling auf seine Fahnen schreibt.

Kundennutzen

Die Fernwärmekunden profitieren von einem überaus umweltfreundlichen und versorgungssicheren Heizsystem und einer kostengünstigen und preisstabilen Energieform. Ein Vergleich aller Fernwärmeunternehmen Österreichs zeigt, dass die LINZ GAS/WÄRME GmbH die günstigsten Preise für die Wohnungsheizung verrechnet.

Feuerwehr
im Enter_Tainer!

Action im Enter_Tainer!

Die Linzer Berufsfeuerwehr gastiert bis 29. März mit einem spannenden Programm im Enter_Tainer vor dem Alten Rathaus. 

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