Neugestaltung Hauptplatz Linz

Jede*r Linzer*in hat beim Hauptplatz ein bestimmtes Bild im Kopf. Die Dreifaltigkeitssäule, die barocken Fassaden, die Märkte, Feste und Veranstaltungen – wie Flohmärkte, Christkindlmarkt, Konzerte und Pflasterspektakel, oder die gemütlichen Cafés und andere gastronomische Angebote. Als zentraler, öffentlicher Raum in Linz erfüllt der Hauptplatz eine wesentliche Rolle im sozialen Stadtleben.

Im Innenstadtkonzept erfolgte eine detaillierte Analyse der räumlichen und nutzungsspezifischen Situation am Hauptplatz und  eine Definition der Ziele für den Gestaltungswettbewerb.

Warum neugestalten?

Im Rahmen einer  Bürger*innenbeteiligung sprachen sich viele Linzer*innen dafür aus, die Aufenthaltsqualität am Platz zu verbessern. Außerdem wurde erkannt, dass der beinahe vollversiegelte Platz im Sommer zu einer Hitzeinsel der Innenstadt wird.

Durch die Einrichtung der Fußgängerzone hat sich die Mobilitätssituation am „autofreien Hauptplatz“ deutlich verbessert. Die ehemalige Fahrbahn wird aber nach wie vor kaum von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen genutzt, weil das holprige Pflaster und die Optik als Fahrbahn dem entgegenstehen.

Die Ziele für die Neugestaltung reichen damit von Aufenthaltsqualität und Gestaltung, über Verbesserungen für sanfte Mobilität und Barrierefreiheit bis zu Konzepten zur Klimawandelanpassung.

Gewinner-Entwurf aus Architekturwettbewerb

3:0 Landschaftsarchitektur aus Wien konnte mit ihrem Projektvorschlag den EU-weit ausgeschriebenen Wettbewerb für sich gewinnen und sich gegen 33 andere Einreichungen durchsetzen. Ihr Gestaltungsvorschlag nimmt Rücksicht auf den wertvollen Bestand, weshalb die alten Granitplatten an den Rändern des Platzes (sogenannte Schuhplatten oder Schurplatten) erhalten bleiben und die Sichtbarkeit der historischen Fassaden und der Dreifaltigkeitssäule nicht eingeschränkt werden soll. Gleichzeitig wird durch die Neupflasterung mit barrierfrei verlegtem Granitstein ein einheitliches Erscheinungsbild erzielt.

 

Aktueller Planungsstand

Derzeit befindet sich die Planung in der Entwurfsphase. Die wesentlichen Vorschläge zur Neugestaltung des Platzes betreffen die Neupflasterung der Platzmitte, die Pflanzung von Bäumen nach Schwammstadtprinzip bei den Gastgärten an der Westseite, rund um den Neptunbrunnen und bei den Brückenkopfgebäuden. Zusätzlich wird im Bereich des Neptunbrunnens großflächig entsiegelt, wodurch die Aufenthaltsqualität durch ein verbessertes Mikroklimas aufgewertet wird und Starkregenereignisse bewältigt werden könnnen (Blau-grüne Infrastrukur). Aufgrund der bestehenden TG, die fast 3/5 des Platzes und die gesamte Ostseite beim alten Rathaus einnimmt, sind in diesen Bereichen mobile Pflanztröge mit schirmförmigen Großsträuchern vorgesehen. Hier sind Pflanztröge vorgesehen, die mit Großsträuchern bepflanzt werden sollen und zusätzliche Sitzgelegenheiten bieten. Die neue Überdachung der Straßenbahnhaltestelle wird größer sein, damit sie mehr Schatten spendet und besser vor Niederschlag schützt.

Ein möglicher Bauzeitplan

Derzeit arbeitet die Stadt Linz daran, einen Bauzeitplan zu erstellen, der eine logische Abfolge der Arbeiten gewährleistet und gleichzeitig die Bedürfnisse der vielen Betriebe, Gewerbetreibenden und Bewohner*innen des Hauptplatzes berücksichtigt.

Bei der Planung wird größtmögliche Rücksicht auf Großveranstaltungen wie den Linz Marathon, den Weihnachtsmarkt, den Maiaufmarsch sowie das Pflasterspektakel genommen. Ebenso fließen die Anliegen der ansässigen Geschäftstreibenden und der öffentlichen Einrichtungen – darunter die Kunstuniversität Linz, das Tourismusbüro, das Linz Linien Center und das Alte Rathaus – in die Abstimmungen ein. Darüber hinaus besteht für das gesamte Stadtgebiet von Dezember bis März eine jährliche Grabungssperre, die eine Verlagerung der Bauarbeiten in die Wintermonate ausschließt.

Natürlich wird es zu Einschränkungen kommen. Durch die zeitliche Staffelung der einzelnen Bauabschnitte verlängert sich zwar die Gesamtbauzeit, jedoch bleibt der Hauptplatz während der Arbeiten weiterhin nutzbar und bespielbar.

 

Baumpflanzungen für mehr Aufenthaltsqualität

Die Bäume werden gezielt unter Berücksichtigung bestehender Einbauten wie Tiefgarage und Bunkeranlage platziert und verdichten sich besonders an den Stellen, die während der Sommerhitze stark belastet sind. Vor den Kopfbauten entsteht ein baumbestandener, kühler Aufenthaltsbereich. Eine großzügige Rampenanlage verbindet den Platz in direkter Sichtachse mit den Arkaden der Kopfbauten in Richtung Donau.

Auf der Südseite des Platzes entsteht als Pendant zu den neuen Aufenthaltsbereichen an der Kunstuniversität eine großzügige Gestaltung rund um den Neptunbrunnen, die durch schattenspendende Platanen eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Die Baumpflanzungen sind sowohl aus klimatologischer als auch aus denkmalpflegerischer Sicht optimal gesetzt. Sie verfügen über ausreichend erdgebundenen Wurzelraum und können sich teilweise nach dem Prinzip der Schwammstadt entwickeln.

Auf der Westseite beschatten zusätzliche Bäumen den Platz, ohne die Raumwirkung von Fassade zu Fassade oder die Nutzung der Veranstaltungs- und Marktfläche wesentlich einzuschränken.

 

Die gemeinsame Vision

Der aktuelle Vorschlag verfolgt eine ganzheitliche und zeitgemäße Umgestaltung des Linzer Hauptplatzes, bei der die Themen Klimawandel, Anpassung an die klimatischen Veränderungen und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität sorgfältig gegen das historische Erbe sowie die wirtschaftlichen Interessen der Betriebe und Unternehmen am Platz abgewogen werden.

Die Stadt Linz bemüht sich, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Umbauarbeiten erfordern jedoch selbstverständlich die Akzeptanz der Bewohnerinnen und Unternehmerinnen sowie die Kooperation aller Beteiligten.

Fragen und Anregungen an: ptu.beteiligung@mag.linz.at 

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